Blickpunkte

Anlageberatung - Anlagen im Ypos-Inflationscheck

Die Inflationsrate für Verbraucherpreise in Deutschland beträgt im Mai 0,9 Prozent. Dies entspricht einem Rückgang von 0,4 Prozent. Der Wert liegt damit weiterhin unter der Zielmarke der EZB von zwei Prozent. Die in der Eurozone niedrigen Inflationsraten machen es der Notenbank einfacher, niedrige Zinsen und weitere geldpolitische Interventionen zu rechtfertigen. Zudem hat die Notenbank ihre Inflationserwartung für die nächsten Jahre gesenkt. Dies steht im Einklang mit den am Markt gehandelten Inflationserwartungen. Die Verlautbarungen am 5. Juni haben die ohnehin hohen Erwartungen der Marktteilnehmer noch übertroffen. Im Ergebnis sind die Renditen von festverzinslichen Wertpapieren weiter gefallen. Unabhängig von jeder Marktmeinung bleibt, besonders für festverzinsliche Wertpapiere, festzuhalten, dass die hohen Renditen der Vergangenheit die erwarteten Renditen für die Zukunft reduzieren. Die Kritik verschiedener Verbände an der Zinspolitik der Notenbank greift vielleicht etwas zu kurz. Was nützen höhere, dem Ausfallrisiko angemessene Zinsen, wenn der Schuldner diese nicht dauerhaft leisten kann? Die Konsequenz wäre ein teilweiser Schuldenschnitt, der ja auch die Vermögen und Forderungen der Gläubiger entwertet. Ceteris paribus gibt es höhere Zinsen also nur, wenn die Schulden niedriger sind. Die Interventionen der EZB und auch die Diskussionen um Bewertungsreserven bei Lebensversicherern sind daher als Begleiterscheinungen des langsamen Übergangs von der globalen Schulden- zur individuellen Guthabenkrise zu sehen. Medienecho und eine steigende Sensibilisierung der Bevölkerung erhöhen die Gefahr finanzieller Fehlentscheidungen auf Anleger- und Beraterseite.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X