Deka Bank und Metzler: erstes Zug-um-Zug-Kryptowertpapiergeschäft mit digitalem Wholesale-Euro

Foto: Adobe Stock/Maksim_Kabakou

Die Deka Bank hat das erste Kryptowertpapier nach eWpG (Gesetz über elektronische Wertpapiere) mit einer Abwicklung in Zentralbankgeld begeben. Sie fungiert zugleich als Registerführerin und nutzt dabei ihre vollumfängliche Kryptowertpapierregisterführungslizenz, die sie kürzlich als erste Bank von der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) erhalten hat. Das Bankhaus Metzler investierte in die digitale Inhaberschuldverschreibung. Das Blockchain-basierte Geschäft fand im Rahmen der von der EZB (Europäische Zentralbank) durchgeführten ECB-Trials statt, die das Potenzial der DLT (Distributed-Ledger-Technologie) für die Abwicklung von Zentralbankgeld im Großkundengeschäft untersuchen.

Die Transaktion stellt hierzulande das erste technische „Zug-um-Zug“-Geschäft im Kryptowertpapierbereich nach eWpG dar. Zug-um-Zug bedeutet, dass die Übertragung des Kryptowertpapiers und die entsprechende Zahlung in Zentralbankgeld gleichzeitig erfolgen. Bisher werden für die Umsetzung Depotbanken und Transaction Manager benötigt, die als Treuhänder über den sicheren Austausch wachen.

„Blockchain-basierte Wertpapiergeschäfte können schneller und transparenter ablaufen als die klassische Abwicklungsinfrastruktur. Dafür ist der Zahlungsverkehr mit digitalem Zentralbankgeld essenziell und schließt die bisherige Lücke. Mit dem Schritt der EZB, hier Lösungen anzubieten, wird eine weitere Entwicklung dieses Marktes möglich. Für uns ist es ein Muss, sich daran zu beteiligen“, sagt Silvio Lenk, Head of Treasury bei der DekaBank.

Technisch möglich gemacht und fachlich begleitet wurde die Transaktion vom Fintech Swiat, das Blockchain-Software für eine offene dezentralisierte Finanzmarktinfrastruktur entwickelt. Swiat stellt Banken und Finanzinstituten eine Blockchain-basierte Transaktionsplattform als Abwicklungsnetzwerk zur Verfügung und ermöglicht ihnen dadurch die Emission von regulierten digitalen Assets. Das Unternehmen stellte neben der Software auch das Blockchain-Netzwerk zur Verfügung und entwickelte einen Interoperabilitätsmechanismus, der die eigene Asset Chain mit der Trigger Chain der Bundesbank verbindet. Die Institute konnten so die Triggerlösung der Bundesbank und damit das für den Interbankenhandel notwendige Zentralbankgeld nutzen.

 

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