Rentenreform-Vorschläge: Aktienrente in der Wählergunst auf Platz zwei

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Nur 6 Prozent der Deutschen sind mit Blick auf eine Rentenreform für eine Anhebung des Renteneintrittsalters. Das geht aus einer Umfrage hervor, in der das Marktforschungsinstitut Ipsos am 3. Februar 2023 insgesamt 1000 Wahlberechtigte zwischen 18 und 75 Jahre in Deutschland, repräsentativ gewichtet nach Alter, Geschlecht, Bildung, Region und Wahlverhalten bei der letzten Bundestagswahl, nach ihrer Meinung zu fünf verschiedenen Vorschlägen gefragt hat, die in der aktuellen Rentendebatte im Raum stehen. 

Den größten Zuspruch findet demnach der Vorschlag, das Rentensystem noch stärker als bisher über Steuermittel mitzufinanzieren (37 Prozent). Auch die Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente stößt auf relativ hohe Beliebtheit. Knapp ein Viertel der Deutschen (24 Prozent) befürwortet diese Option. Mit großem Abstand dahinter folgen der Vorschlag einer Steigerung der Rentenbeiträge für Arbeitnehmer und Unternehmen (11 Prozent) sowie die Möglichkeit einer Senkung der ausgezahlten Renten (4 Prozent).

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Bei der Beurteilung der verschiedenen Vorschläge zur Rentenreform zeigen sich erhebliche parteispezifische Unterschiede. So würden in der Anhängerschaft der FDP 41 Prozent eine staatliche Aktienrente bevorzugen, nur jeder Fünfte (22 Prozent) spricht sich für eine Erhöhung des Steuerzuschusses aus. Eben dieser Vorschlag kommt dagegen bei vor allem bei  Wählern der Linken (55 Prozent) und  der Grünen (44 Prozent) besonders gut an. Die Unterstützer von SPD und Union bewegen sich mit ihrem Antwortverhalten recht nah am landesweiten Durchschnittswert und würden zu 33 beziehungsweise 35 Prozent eine Erhöhung der Steuermittel präferieren. Die Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente ist jedoch nicht nur bei den Sympathisanten der FDP beliebt, wenngleich sie die einzige Partei ist, bei der dieser Vorschlag unter allen fünf Optionen mit Abstand am häufigsten genannt wird. Auch bei der Wählerschaft der übrigen im Bundestag vertretenen Parteien wird die Aktienrente jeweils am zweithäufigsten als sinnvoll erachtet. Am skeptischsten äußern sich die Anhänger der AfD (23 Prozent) und Linken (16 Prozent).

Eine Erhöhung der Rentenbeiträge wird überraschend von jüngeren Befragten zwischen 18 und 39 Jahren deutlich häufiger eine Erhöhung der Rentenbeiträge bevorzugt als von Älteren. Während unter den Befragten mittleren (40 bis 59 Jahre) und höheren Alters (60 bis 75 Jahre) nicht einmal jeder Zehnte (9 Prozent bzw. 8 Prozent) diesen Vorschlag als besonders sinnvoll einschätzt, ist die Zustimmung bei den Jüngeren in etwa doppelt so groß (17 Prozent).

Mit Abstand am beliebtesten ist bei den Personen mittleren (42 Prozent) und älteren Alters (41 Prozent) die Option eines erhöhten Steuerzuschusses. Auch bei den Jüngeren kommt dieser Vorschlag gut an, liegt mit einem Anteil von 27 Prozent jedoch gleichauf mit der Möglichkeit einer staatlichen Aktienrente. Bei den 40 bis 59-Jährigen (21 Prozent) und den über 60-Jährigen (25 Prozent) liegt das Aktienmodell unter den fünf abgefragten Vorschlägen zur Rentenreform jeweils an zweiter Stelle.

In der Untergliederung nach dem Einkommen der Befragten zeigen sich deutliche Unterschiede im Antwortverhalten zeigen. Während das Konzept einer gesetzlichen Aktienrente fast jeden dritten Gutverdiener (32 Prozent) mit einem Nettohaushaltseinkommen von mehr als 4.000 Euro überzeugt, kommt es bei Personen mit einem niedrigeren Einkommen von weniger als 2.000 Euro deutlich schlechter an (16 Prozent).
 

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