Zahl der Menschen mit erstmaligem negativem Schufa-Eintrag steigt wieder

Bild: Tumisu auf Pixabay

Die Zukunftssorgen der deutschen Verbraucher haben sich seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen Energiekrise auf einem hohen Niveau eingependelt. Die überwiegende Mehrheit der Menschen versucht, ihr Geld beisammenzuhalten und die Ausgaben zu reduzieren. Dies sind Ergebnisse der neuen, repräsentativen Schufa-Verbraucherumfrage, die seit September 2020 mindestens zwei Mal pro Jahr durchgeführt wird und für die Nordlight Research vom 11. bis 24. Oktober 2024 im Rahmen eines Online-Panels eine bevölkerungsrepräsentative quantitative Erhebung mit 1 000 Teilnehmern durchgeführt hat. Während in den Jahren 2020 und 2021 rund die Hälfte der Befragten sehr große oder große Angst vor der Zukunft äußerte, stieg der Anteil im Mai 2022 erstmalig auf über 60 Prozent, erklomm im Oktober 2022 den bisherigen Höchstwert (74 Prozent) und verharrt seither auf einem kontinuierlich hohen Niveau. Aktuell blicken 65 Prozent der Menschen (sehr) sorgenvoll in die Zukunft.   

Gestiegen sind die Zukunftssorgen seit Erhebungsbeginn in allen Einkommensklassen. Besonders sorgenvoll blicken unverändert die Geringverdiener mit einem Nettohaushaltseinkommen von unter 2 000 Euro in die Zukunft: 75 Prozent von ihnen äußern aktuell (sehr) große Zukunftsängste – 2 Prozentpunkte mehr als im Oktober 2023. Zuletzt sind die Sorgen jedoch auch bei den Besserverdienern gestiegen: Mehr als jeder zweite Verbraucher (55 Prozent) mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 4 000 Euro hat inzwischen sehr große oder große Angst vor der Zukunft. Das ist ein Anstieg um sechs Prozentpunkte binnen eines Jahres und der größte prozentuale Anstieg (20 Prozentpunkte) seit Februar 2021 – von 35 auf 55 Prozent.  

Vielen deutschen Verbraucherinnen und Verbrauchern fällt es schwer, ihre Kredite zu bedienen. Aktuell sagen 53 Prozent der Befragten, es falle ihnen sehr schwer (13 Prozent) oder eher schwer (40 Prozent), einen in den vergangenen sechs Monaten aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen. Im Vergleich zum Oktober 2023 ist dieser Wert nahezu unverändert (52 Prozent). Unter den Geringverdienern sind es 77 Prozent. Doch auch in der obersten Einkommensgruppe beträgt der Anteil der Menschen mit Schwierigkeiten, ihre Kredite zu bedienen, inzwischen fast die Hälfte. 40 Prozent in dieser Gruppe fällt es schwer, 7 Prozent sogar sehr schwer. Im Oktober 2023 sagten 40 Prozent der Besserverdienenden, es falle ihnen eher schwer, einen Kredit zurückzuzahlen, jedoch kein Befragter in dieser Einkommensgruppe schätzte die Rückzahlung als sehr schwer ein.  

Diese kritische Entwicklung bei der Rückzahlung von Krediten bildet sich auch im Schufa-Datenbestand ab: „In unserem Datenbestand sehen wir, dass die Zahl der Personen, die erstmals einen negativen Eintrag haben, weil sie ihre Rechnungen oder Kredite nicht bedienen können, aktuell knapp 20 Prozent höher als im Vorjahr liegt“ sagt Tanja Birkholz. „Auch der Jahresmittelwert lag in den ersten drei Quartalen etwa 10 Prozent über dem Jahresmittelwert des Vorjahres. Das ist eine beunruhigende Entwicklung.“  

 

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