Um im Verwaltungsalltag eine schnelle und effiziente Abwicklung der gebührenpflichtigen Dienste zu gewährleisten, sollte die moderne Behörde auf elektronisches Bezahlen setzen. Das wäre auch im Sinne der Bürger hierzulande. Denn 61 Prozent der Befragten sehen in der Möglichkeit zum Bezahlen ohne Scheine und Münzen in kommunalen Ämtern eine Erleichterung. Bemerkenswert: Haben Bürger schon selbst in öffentlichen Institutionen kartenbasiert bezahlt, fällt diese Einschätzung sogar noch positiver aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine repräsentative Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach, die im Juni 2017 im Auftrag der Initiative Deutsche Zahlungssysteme 1437 Bundesbürger ab 16 Jahre befragte.
Den umfangreichen E-Government-Ambitionen des Bundes zum Trotz, hält der digitale Wandel in den deutschen Rathäusern und Ämtern bislang nur schrittweise Einzug. Um nicht den Anschluss an die Bedürfnisse und Wünsche der Bürger an einen zeitgemäßen Bezahlalltag zu verlieren, müssen sich Verwaltungsorgane auch bei elektronischen Bezahlsystemen noch besser aufstellen. Denn bargeldloses Bezahlen ist kontinuierlich auf dem Vormarsch – gesamtgesellschaftlich, vor allem aber innerhalb der jüngeren Generation. Während der Studie zufolge bereits 32 Prozent aller Bürger hierzulande bevorzugt bargeldlos bezahlen, gibt es mit den 30 bis 44-Jährigen sogar erstmals eine Altersgruppe, die ihre Gebühren grundsätzlich lieber mit Karte denn mit Scheinen und Münzen entrichtet.
Im Zuge der zunehmend relevanter werdenden digitalen Transformation stellt die Neuordnung der Bezahlpräferenzen auch neue Anforderungen an den Behördenalltag. Zwar besteht in rund zwei Drittel der kommunalen Ämter für Bürger bereits die Möglichkeit bargeldlose Bezahlsysteme wie die girocard zu nutzen. Doch bestehen weiterhin Optimierungspotenziale – vor allem dort, wo die Gebühren letztlich beglichen werden: Die bargeldlose Bezahlung an einem zentralen Kassengerät ist laut Studie weiter verbreitet (29 Prozent), als die deutlich verbraucherfreundlichere und praktischere Option direkt am Schreibtisch des Sachbearbeiters (25 Prozent).
Die Studie zeigt außerdem: Empfinden sechs von zehn Befragten (61 Prozent) die Möglichkeit der kartenbasierten Bezahlung in der Kommune als eine Erleichterung für Bürger, fällt dieser Wert bei denjenigen, die selbst schon bei einer städtischen Behörde bargeldlos bezahlt haben, sogar noch höher aus (73 Prozent). Laut Franz-Reinhard Habbel, Pressesprecher des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, profitieren neben den Bürgern gleichermaßen Behörden vom E-Payment in der Kommune: „Durch den effektiven Einsatz elektronischer Bezahlsysteme entfällt für Verbraucher die Notwendigkeit, vor dem Behördengang noch schnell Geld abzuheben. Auch das lästige Schlange stehen am Bezahlautomaten minimiert sich dank schneller und bequemer bargeldloser Zahlungsabwicklungen. In den Behörden selbst minimiert sich außerdem die Gefahr vor Einbrüchen, sobald der Bargeldbestand in den Ämtern sinkt. All das spart Zeit und Geld – nicht nur den Kommunen selbst, sondern am Ende auch dem Steuerzahler.“