Blickpunkte

Zielgruppen - Girokonto für Selbsthilfegruppen

Das "Girokonto für Jedermann" ist in Deutschland kein wirkliches Problem. Dennoch gibt es auch hierzulande Zielgruppen, die sich mitunter schwer tun, bestimmte Bankdienstleistungen zu erhalten. Dazu gehören bekanntermaßen Geschäftskredite für Selbstständige. Aber auch nicht rechtsfähig organisierte Gruppierungen wie Selbsthilfegruppen erhalten nur schwer Girokonten für die Gruppe. Eben dies erweist sich als problematisch, denn der Leitfaden für Selbsthilfeförderung des Spitzenverbands der gesetzlichen Krankenkassen sieht vor, dass Selbsthilfegruppen im Gesundheitsbereich eine eigene Kontoverbindung haben müssen, um die Förderzuschüsse der Krankenkassen zu erhalten. Die bisherige Praxis, die Mittel auf das private Konto einer von der Selbsthilfegruppe benannten Person auszuzahlen, hatte der Bundesrechnungshof kritisiert. Die Stadtsparkasse München hat nun ein Angebot für die immerhin rund 1200 Selbsthilfegruppen in München entwickelt, in denen Menschen versuchen, gemeinsam eine Krankheit oder psychische Probleme zu bewältigen. Ihnen bietet die Sparkasse nun die gleichen Konditionen wie gemeinnützigen Vereinen an, verzichtet auf die Kontoführungsgebühr und berechnet lediglich die einzelnen Buchungsposten. Geführt wird das Girokonto für Selbsthilfegruppen als offenes Treuhandkonto, eröffnet auf den Namen des Gruppenleiters, möglichst mit Vollmacht eines weiteren Gruppenmitglieds. Legitimieren muss sich der Gruppenleiter mit einem Gründungsprotokoll der Gruppe oder einem Förderbescheid der gesetzlichen Krankenkassen. Red.

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