Blickpunkte

Anlageberatung - Anlagen im Ypos-Inflationscheck

Die Inflationsrate für Deutschland für den April beträgt 1,3 Prozent. Laut dieser Definition sind die Preise aus Sicht des Verbrauchers im Vergleich zum Vorjahresmonat also nur relativ moderat gestiegen. Die Preise für Vermögenswerte, wie deutsche Aktien oder vermietete Immobilien in Ballungszentren, sind im gleichen Zeitraum deutlicher gestiegen. Da sich das Geldvermögen der privaten Haushalte zu mehr als 80 Prozent auf zinsabhängige Geldwerte und dort wiederum zur Hälfte auf kurzfristige Anlagen fokussiert, ist die Renditeerwartung sehr niedrig.

Die sehr einseitige Ausrichtung kann schon fast als Wette auf niedrige Inflationsraten gesehen werden. An den Kapitalmärkten sind die Kurse festverzinslicher Wertpapiere auf breiter Indexbasis und über die verschiedenen Segmente in den letzten Wochen gestiegen. Dementsprechend sind die Renditen gefallen. Marktbeobachter kommentieren dies mit Vorzieheffekten, da im Juni Maßnahmen der Europäischen Zentralbank erwartet werden. Andererseits könnte dies auch auf den generellen Anlagenotstand zurückzuführen sein. Die verzweifelte Suche nach laufenden Erträgen zeigt sich auch im Marketing der Fondsgesellschaften. Fonds mit hohen Dividendenrenditen (teilweise ergänzt um Optionsgeschäfte zur Ertragssteigerung) und Mischfonds, die verschiedene Vermögensklassen mit relativ hoher laufender Rendite kombinieren, werden verstärkt in den Fokus gerückt. Produktmanager und Berater sollten darauf achten, dass die Vor- und Nachteile dieser Anlagen deutlich kommuniziert werden.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X