VERTRIEBSPOLITIK

Weniger Filialen - mehr Mitarbeiter

Wenn Banken und Sparkassen Geschäftsstellen schließen, wird das häufig euphemistisch als "Optimierung" umschrieben, obwohl es aus Kundensicht oft ganz anders wahrgenommen wird. Dabei macht die Sparkasse Göttingen keine Ausnahme. Auch sie hat angekündigt, 2020 und 2021 vier Kleinstfilialen sowie einen "Sprechtag" mit nur zwei bis fünf Stunden Öffnungszeit pro Woche in SB-Standorte umzuwandeln und drei weitere Filialen zu schließen.

Gleichzeitig will man jedoch rund vier Millionen Euro in die weiter bestehenden 23 Geschäftsstellen investieren, um dem veränderten Kundenverhalten gerecht zu werden, das eine qualitativ hochwertige Beratung in modernem Ambiente unter Einbeziehung der verschiedenen - vor allem digitalen - Medien verlangt. Die Aufwertung eines Großteils der Filialen soll so zum einen eine nachhaltige Präsenz in der Fläche und zum anderen eine qualifizierte Beratung vor Ort in allen Geld- und Versicherungsfragen sichern und damit die Privatkundenbetreuung als weiterhin stabile Säule des Geschäftsmodells ausbauen.

Dabei geht es zwar auch, aber eben nicht allein um Filialdesign und Technik. Sondern die Göttinger wollen zugleich - trotz der Filialschließungen - die Anzahl der Mitarbeiter im Filialvertrieb erhöhen, um die Kunden künftig noch besser betreuen zu können. All jenen, die ihrer Filiale um die Ecke nachtrauern, wird das vermutlich nur ein schwacher Trost sein. Andere werden so aber vielleicht doch eine Optimierung feststellen können. Red.

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