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Postbank kämpft mit dem Streik

Der Deutschen Postbank AG, Bonn, macht die Tarifauseinandersetzung mit der Gewerkschaft Verdi zu schaffen. An bisher 33 Streiktagen waren 670 Filialen der Bank wegen Streik geschlossen, teilte Verdi am 19. April mit. Und eine große Mehrheit von 94,8 Prozent der Mitglieder stimmte für einen unbefristeten Streik. Das kann für die Kunden nicht ohne Auswirkungen bei der Erledigung ihrer Bank- und Postgeschäfte bleiben, was für die Postbank eben wegen der Bündelung zweier Dienstleistungen unter einem Dach doppelt misslich ist.

Bei Bankgeschäften sind die Einschränkungen dank moderner Technologien dabei noch vergleichsweise überschaubar. Online- und Telefonbanking sind von den Arbeitskampfmaßnahmen nicht betroffen, ebenso wie die meisten Selbstbedienungsgeräte wie Geldautomaten oder Kontoauszugsdrucker. Anders sieht es aus, wenn Kunden beispielsweise größere Geldbeträge in einer Filiale abholen wollen. Und auch Beratungsangebote oder schlicht Services, etwa beim Ausfüllen von Überweisungen, können nur eingeschränkt vor Ort wahrgenommen werden. Die Bank hat deshalb angekündigt, "ihren Kunden im Rahmen ihres Filialnetzes" mit rund 1100 Finanzcentern und 4 500 Postagenturen Alternativen anzubieten.

Die Auswirkungen im Bereich der Postdienstleistungen dürften schon gravierender sein - schließlich gelten sie als Frequenzbringer Nummer eins für die Filialen. Auch hier bemüht sich die Postbank, die Streikauswirkungen für die Kunden abzufedern, etwa indem die Aufbewahrungsfrist von Paketen in den Filialen verlängert wird - was für die Rückgabefrist beim Händler aber vermutlich nicht gilt. Dass Kunden verstärkt darüber nachdenken werden, für Postdienstleistungen von der Filiale zu einer Postagentur zu wechseln, wird sich damit vermutlich nur begrenzt verhindern lassen. Red.

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