Marke Postbank bleibt erhalten, Sal. Oppenheim wird aufgegeben

Quelle: Deutsche Bank

Die Deutsche Bank hat ihre Pläne zur Integration der Postbank bekanntgegeben. Demnach werden die Deutsche Postbank AG und die Deutsche Bank Privat- und Geschäftskunden AG zum Ende des zweiten Quartals 2018 in einer Rechtseinheit zusammengeführt. Die neue Bank wird als Deutsche Privat- und Firmenkundenbank eine gemeinsame Zentrale haben und mit beiden Marken beim Kunden präsent bleiben. Dabei soll sich die Deutsche Bank als Ansprechpartner und Risikomanager auf die intensive Beratung ihrer Kunden fokussieren, während die Postbank den Bedarf nach täglichem Bankgeschäft abdecken soll. Dazu wurde auch die langjährige Partnerschaft mit der Deutschen Post in geänderter Form um fünf Jahre verlängert.

Zudem soll Ende 2018 eine neue Digitalbank entstehen, die vor allem junge, digital affine Kunden ansprechen soll – auch unter Nutzung des Angebots der Norisbank. Im Mittelpunkt des Angebots der künftigen Digitalbank wird ein kostenfreies Konto stehen, das einen einfachen und schnellen Zugang zu digitalen Marktplätzen bietet.

Auch das Wealth Management der Deutschen Bank in Deutschland erhält einen neuen Zuschnitt. So wird das Geschäft des Bankhauses Sal. Oppenheim im Laufe des Jahres 2018 im Wealth Management der Deutschen Bank aufgehen. Die Kunden sollen damit besseren Zugang zu regionaler Beratung erhalten, verbunden mit dem globalen Anlage- und Kapitalmarktwissen einer internationalen Universalbank. Das Asset Management von Sal. Oppenheim mit dem umfassenden quantitativen Investment-Wissen geht im ersten Quartal 2018 in den Unternehmensbereich Deutsche Asset Management über. Die Marke Sal. Oppenheim wird aufgegeben.

Durch die Neuausrichtung des Privat- und Firmenkundengeschäftes will die Deutsche Bank damit einen Marktführer mit mehr als 20 Millionen Kunden und 325 Milliarden Euro Kundenvermögen schaffen. Der Umbau soll erhebliche Synergien bringen, die bis 2022 schrittweise auf dann jährlich rund 900 Millionen Euro gesteigert werden sollen. Der größte Teil davon sind Kostensynergien, die darauf entfallen, dass die beiden Banken sich zu einer Rechtseinheit zusammenschließen, ihre Filialnetze und Produktangebote aufeinander abstimmen sowie ihre IT und Prozesse vereinheitlichen. Die Restrukturierungs- und Investitionskosten werden mit insgesamt 1,9 Milliarden Euro angegeben. Die Aufwand-Ertrag-Relation in diesem Bereich soll bis 2022 auf unter 65 Prozent gesenkt werden.

Schon heute habe keine private Bankgruppe in Deutschland so viele Online-Kunden wie Deutsche Bank und Postbank zusammen, so Frank Strauß, Vorstandsvorsitzender der Postbank und Mitglied des Vorstands der Deutschen Bank. Diesen Vorsprung in der digitalen Transformation könne man gemeinsam noch schneller ausbauen. Von den über 20 Millionen Kunden der Deutschen Privat- und Firmenkundenbank nutzen heute bereits mehr als 10 Millionen die Online- und Mobil-Angebote der beiden Banken. Die neue Einheit wird weiterhin rund 10 000 Bargeldversorgungspunkte in ganz Deutschland haben. Zum Start wird die Deutsche Privat- und Firmenkundenbank rund 30.000 Mitarbeiter und mehr als 1.500 Filialen haben.

Um die Strategie reibungslos umzusetzen, hat das Management mit den im Unternehmen vertretenen Gewerkschaften ein Eckpunktepapier vereinbart. Kern ist das Bekenntnis zum sozialverträglichen Stellenabbau und zur konstruktiven Begleitung des Integrationsprozesses.

Effizienzgewinne sollen sich auch dadurch erzielen lassen, dass es künftig nur noch eine Zentrale geben wird. Gemeinsame Teams unter einer einheitlichen Führung werden das Geschäft beider Marken steuern. Die Teams werden in Kompetenzzentren an den zwei Standorten Bonn und Frankfurt am Main arbeiten. Überschneidungen und Kosten, etwa durch den Umzug oder die Neueinstellung von Mitarbeitern, werden vermieden. Auch die Produktentwicklung sowie die Servicefunktionen einschließlich der Informationstechnologie der Deutschen Privat- und Firmenkundenbank sollen gebündelt werden. Zudem werden die Bauspareinheiten von Postbank und Deutscher Bank – BHW Bausparkasse und DB Bauspar – zusammengeführt.

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