Blickpunkte

Firmenkundengeschäft - Mikrokredite für Unternehmensgründer

Beim Stichwort Mikrokredite denkt man unwillkürlich an Entwicklungsländer: Mit Mini-Darlehen können sich beispielsweise Frauen eine Nähmaschine kaufen, um dann mit Näharbeiten den Lebensunterhalt für sich und ihre Familie zu verdienen. Bei dieser Art von Mikrokrediten geht es also in vielen Fällen um Existenzgründer.

Das gleiche Prinzip will die Wirtschaftsund Infrastrukturbank Hessen (WI-Bank), Frankfurt am Main, nun auch auf Existenzgründer in Deutschland übertragen - wenn auch die Summen der Mikrokredite entsprechend den Standortbedingungen größer sind als in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Ab November bietet sie Einzelunternehmen in den ersten drei Jahren ihrer Geschäftstätigkeit Kredite zwischen 3 000 und 15 000 Euro an. Die Rückzahlung läuft über fünf Jahre bei einem bonitätsunabhängigen Zinssatz von derzeit 6,5 Prozent. Die ersten sechs Monate sind tilgungsfrei.

Mit diesem Angebot will die Förderbank des Landes Hessen in eine Lücke vorstoßen, die gerade von den kleinsten Unternehmen häufig als schmerzlich empfunden wird. Denn gerade bei den geringen Investitionssummen tun sich viele Banken und Sparkassen schwer mit der Kreditvergabe - eine Chance, die zunehmend auch von Kreditplattformen im Internet auf Basis des "Crowdvestings" genutzt wird. Vermutlich aus diesem Grund läuft die Vermittlung auch nicht über die Hausbank. Vielmehr kooperiert die WI-Bank mit Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern oder den regionalen Wirtschaftsförderern. Die Abwicklung läuft direkt über die WI-Bank. Red.

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