Blickpunkte

Auskunfteien - Bank-IT am Zug

Immer wieder war die Schufa negativ in den Schlagzeilen. Frage ein Kunde bei mehreren Kreditinstituten die Konditionen für einen Kredit an, so der Vorwurf, verschlechtere sich mit jeder Anfrage der Score-Wert. Nun geht die Auskunftei in die Offensive: Sollte es dazu kommen, so die Botschaft, so liegt es am Kunden selbst.

In der Schufa-Datenbasis wird nämlich zwischen bloßen Konditionenanfragen, die der Suche nach dem günstigsten Angebot dienen, und echten Kreditanfragen mit dem Ziel eines Abschlusses unterschieden. Um welche Art von Anfrage es sich handelt, müsse der Kunde also gegenüber der jeweiligen Bank deutlich machen.

Das ist freilich häufig leichter gesagt als getan. Denn für die bloße Konditionenabfrage müssen in aller Regel in den "Kreditrechnern" im Internet die gleichen Daten eingegeben werden wie für einen Kreditantrag. Die entsprechenden Masken unterscheiden in der Regel nicht zwischen Kredit- und Konditionenabfrage. Um dies ganz deutlich zu machen, müsste der Kunde in vielen Fällen vermutlich eine Filiale aufsuchen, wo der Berater das entsprechende Häkchen setzen kann. Diesen Aufwand aber werden viele für einen bloßen Konditionenvergleich scheuen. Überdies kann der Kunde nicht kontrollieren, ob der Mitarbeiter richtig differenziert.

Den Ball einfach nur an den Kunden weiterzugeben, ist also zu kurz gesprungen. Die Unterscheidung zwischen den beiden Anfragearten ist vielmehr eine Sache der bankeigenen IT. Der technische Umsetzungsaufwand dafür ist vermutlich überschaubar. Und Kreditinstitute könnten sich als kundenfreundlich präsentieren, wenn sie Interessenten in ihren Kreditrechnern gleich anfangs die Wahl zwischen "Konditionenanfrage" und "Kreditanfrage" lassen würden. Das Lob der Verbraucherschützer wäre ihnen dafür gewiss. Red.

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