Anlageberatung

Anlageberatung - Müde Sparer

Das Umfeld in Deutschland ist derzeit alles andere als sparfreundlich: die Zinsen im Keller, das Vertrauen in den Euro gering, die Sorge bezüglich einer Inflation, die das Ersparte aufzehrt, umso größer. Hinzu kommt das Misstrauen in eine Politik, die die "kalte Enteignung" der Sparer stillschweigend in Kauf nimmt und obendrein innenpolitisch nicht erkennen lässt, an welchen Schrauben in Sachen Rente, privater und betrieblicher Vorsorge wohl demnächst gedreht werden wird.

Dass die Sparquote in Deutschland im Sinkflug und die Sparneigung so gering ist wie seit 1988 nicht mehr (siehe Indikator zum Sparklima auf Seite 7) - wen wundert's? Angesichts der immer weiter verbreiteten Befürchtung, derjenige, der jetzt im Hinblick auf später Konsumverzicht leistet, werde später so oder so der Dumme sein, steigt stattdessen die Konsumfreude. Das stärkt die Binnennachfrage und fördert die Konjunktur. Gleichzeitig ist klar, dass das künftige Phänomen der Altersarmut dadurch nur verstärkt werden kann. Namentlich die beiden Verbünde warnen davor schon lange.

Beratung wäre also nötiger denn je. Dumm nur, dass gerade alles getan wurde, um die Berater zu verteufeln. Jeder, der jetzt seinen Kunden zu Wertpapieren oder Versicherungsprodukten rät, ist ein potenzieller Provisionsschinder. Die Politik hingegen ist vergleichsweise fein raus: Stellt sich in einigen Jahren oder Jahrzehnten heraus, wie sehr es den dann ins Rentenalter gekommenen Verbrauchern an Mitteln fehlt, um die Rentenlücke zu füllen, sind "die anderen" schuld: der politische Gegner, der die falschen Entscheidungen getroffen oder die eigenen torpediert hat - und selbstredend die Kreditwirtschaft, die ihre Kunden so schlecht beraten hat. Red.

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