Sparkassen I

Rekordverdächtig

Die Frankfurter Sparkasse hat wahrlich nicht nur rosige Zeiten hinter sich. Doch seit der Übernahme durch die Helaba, die sich im Juli dieses Jahres zum zehnten Mal jährt, legt sie eine beeindruckende Erfolgsgeschichte hin. Seit 2010 steigen die Ergebnisse trotz Finanzkrise kontinuierlich an. Und nachdem bereits im Jahr 2012 ein Rekordergebnis eingefahren wurde, gehörte schon viel bilanztechnisches Geschick dazu, dies im abgelaufenen Geschäftsjahr nicht noch deutlich zu toppen. Es ist aber auf jeden Fall klug, dass der Vorstand auf ein solches Ausrufezeichen verzichtet und stattdessen die Basis für die kommenden Jahre stabiler gestaltet hat. Denn es wurden zahlreiche zukünftige Belastungen vorgezogen und im Abschluss 2014 verarbeitet. Unter anderem wurden Zinsswap-Positionen, die zur Absicherung von Geschäften gebildet wurden, aufgelöst und gegen niedriger verzinste Positionen getauscht, was den künftigen Zinsaufwand verringert. Oder der Zinsfuß für Pensionszusagen, der angesichts der niedrigen Zinsen wie ein Damoklesschwert über allen Unternehmen und Finanzdienstleistern in Deutschland hängt, wurde deutlich abgesenkt. Für 2015 ist eine weitere Reduzierung geplant. Und die Reserven wurden über Zuführungen in Höhe von 55 Millionen Euro zu den Fonds nach § 340 f und g Kreditwesengesetz kräftig gestärkt.

So wurde am Ende ein Ergebnis vor Steuern in Höhe von 134,6 Millionen Euro erzielt, was um eine Million Euro (!) unter dem bisherigen Rekordwert blieb. Möglich machte dies alles vor allem das Bewertungsergebnis, das mit plus 27 Millionen Euro zu Buche schlug. Das Betriebsergebnis vor Bewertung lag mit 107,6 Millionen Euro nämlich noch spürbar um fast 18 Prozent unter dem Vorjahreswert. Der Zinsüberschuss war leicht rückläufig, der Provisionsüberschuss blieb stabil und die Verwaltungsaufwendungen legten um vier Prozent auf knapp 264 Millionen Euro zu. Die Aufwand-Ertrag-Relation hat sich leicht auf 66 (67) Prozent erhöht.

Basis für den Erfolg der vergangenen Jahre ist allerdings in erster Linie das höchst solide Kundengeschäft. Allein 2014 sagte die Fraspa Kredite und Darlehen im Rekordvolumen von 1,2 Milliarden Euro zu, fast zehn Prozent mehr als im Vorjahr. Das ist vor dem Hintergrund des hohen Wettbewerbs am Bankenplatz Frankfurt umso höher zu bewerten. Da viele gerade größere Firmenkunden die günstige Zins- und Liquiditätslage zu Tilgungen nutzten, stieg das gesamte Kundenkreditvolumen "nur" um 1,8 Prozent auf 7,2 Milliarden Euro. 5,2 Milliarden Euro davon entfallen auf Immobilienfinanzierungen. Die Refinanzierung ist für die Fraspa nach wie vor gar kein Problem, denn diesem Kundenkreditvolumen steht ein Einlagebestand von rund 15 Milliarden Euro gegenüber.

Für das Jahr 2015 sind die Verantwortlichen um Noch-Vorstandschef Herbert Hans Grüntker zuversichtlich, ein zufriedenstellendes Ergebnis darstellen zu können - was auch immer das bei solchen "Wiederholungstätern" heißen mag.

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