Die Deutsche Börse plant die Einführung einer regulatorisch konformen und vollständig digitalen Nachhandelsplattform, die den Namen „D 7“ tragen soll. Laut Deutscher Börse stehe diese im Einklang mit dem kürzlich in Deutschland eingeführten Gesetz für elektronische Wertpapiere. Die Cloud-unterstützte und DLT-fähige Plattform soll es Marktteilnehmern ermöglichen, ihre Finanzprodukte zu digitalisieren und soll dabei auch Zugang zu etablierten zentralen und dezentralen Infrastrukturen und Märkten bieten.
Die D7-Plattform soll damit den Weg für die taggleiche Emission von Wertpapieren sowie für papierlose, vollautomatisierte Verarbeitung (Straight Through Processing, STP) entlang der gesamte Wertschöpfungskette, von Emission und Verwahrung über Abwicklung und Zahlungsvorgänge bis hin zum Asset Servicing für elektronische Wertpapiere ebnen. Ab Mitte 2022 sollen über 80 Prozent der deutschen Wertpapiere beim Zentralverwahrer mittels D7 elektronisch begebbar sein, was die Digitalisierung des deutschen und europäischen Finanzmarktes vorantreiben soll. D7 wird die etablierte „7 Market Technology“-Serie der Gruppe Deutsche Börse ergänzen. Partner unter den Finanzinstituten sind unter anderem BNP Paribas, Citi, Dekabank, Deutsche Bank, DWP Bank, DZ Bank, Goldman Sachs, Raiffeisen Bank International und Vontobel. Entwickelt wird die Plattform gemeinsam mit Digital Asset und Microsoft sowie R3 und VM Ware.
Stephan Leithner, im Vorstand der Deutschen Börse zuständig für Pre- & Post-Trading, dazu: „Mit D7 stellen wir den Marktteilnehmern eine digitale Nachhandelsplattform für Wertpapiere der nächsten Generation zur Verfügung, um das Potenzial des digitalen und dezentralen Finanzwesens zu erschließen. Es ist an der Zeit, nicht nur Einzelprozesse zu digitalisieren, sondern den gesamten Nachhandelsbereich für eine stärkere, nachhaltigere und digitale Zukunft der Wertpapiermärkte neu zu erfinden.“
Die komplette Funktionalität der D7-Plattform soll in mehreren Phasen über die kommenden Jahre eingeführt werden. Im November 2021 soll das elektronische Zentralregister den ersten Schritt machen. Mitte 2022 sollen digitale Emissionen folgen und in den Jahren 2022 bis 2024 sollen das verteilte Netzwerk und DLT-Kapazitäten folgen.