Deutsche Börse: Clearstream verarbeitet erste dematerialisierte Wertpapiere über D7

Deutsche Börse Frankfurt; Quelle: Deutsche Börse AG

Die Nachhandelstochter der Gruppe Deutschen Börse, Clearstream, hat ein zentrales Register für elektronische Wertpapiere in Deutschland in Betrieb genommen, das erste dematerialisierte Emissionen unterstützt hat, die von der Deka Bank sowie der MünchenerHyp gemeinsam mit DZ Bank durchgeführt wurden. Dies teilt die Deutsche Börse heute mit. Damit habe die Deutsche Börse die erste aktive Komponente ihrer im Oktober angekündigten regulatorisch konformen und vollständig digitalen Nachhandelsplattform D7 eingeführt.

Das Zentralregister bilde erstmals in Deutschland die Grundlage für die Emission und Registrierung von elektronischen Wertpapieren. Über ein von Clearstream betriebenes zentrales Verzeichnis („Public Node“) würden Emissionsbedingungen der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Emittenten und andere Beteiligte könnten weitere Details zu den Einträgen im Zentralregister einsehen, zum Beispiel den Rechts- und Bearbeitungsstatus, fixe Nominale und Tilgungen. Das Zentralregister ist demnach direkt mit der etablierten europäischen Nachhandelsinfrastruktur T2S verbunden und vereinfache somit den Datenfluss für viele vor- und nachgelagerte Prozesse, wie Notierung, Handel und Abwicklung.

Die neue deutsche Gesetzgebung für elektronische Wertpapiere (eWpG), die Mitte dieses Jahres eingeführt wurde, ermöglicht nun die digitale Emission von Wertpapieren in Deutschland, für die bisher eine Globalurkunde aus Papier erforderlich war. Im Einklang mit den geltenden Rechtsvorschriften könnten nun Zertifikate und Inhaberschuldverschreibungen mit Globalurkunden mit festem Betrag in das Zentralregister eingetragen werden.

Philippe Mueller, Head of Issuer CSD Services bei Clearstream, sagt: „Die Einführung von D7 und des Zentralregisters bedeutet den Abschied von Globalurkunden aus Papier in Deutschland. Die Möglichkeit, digitale Finanzinstrumente zu emittieren und zu registrieren, wird die Effizienz des gesamten Marktes steigern und bildet so die Grundlage für die Transformation hin zu echten digitalen Finanzmärkten. Clearstream bietet Emittenten eine nahtlose digitale Nutzererfahrung bei der Emission und dem gesamten Lebenszyklus von Wertpapieren sowie Zugang zu Anlegern in ganz Europa.“

Zudem weist die Deutsche Börse darauf hin, dass mehrere Teilnehmer – darunter unter anderem BNP Paribas, die DZ Bank, Goldman Sachs, Raiffeisen Bank International und Vontobel – die Testphase von der zweiten Komponente der D7-Plattform (DI Execution) gestartet haben. Diese Testphase habe die simulierte Emission von strukturierten Produkten beinhaltet.

Ab Mitte 2022 soll DI Execution Emission, Verwaltung und Betrieb von digitalen Instrumenten entlang ihres Lebenszyklus ermöglichen. Die Tests finden demnach bereits im zukünftigen operativen System statt, mit dem Ziel, weiteres wertvolles Marktfeedback zu erhalten, um sicherzustellen, dass die zu erwartenden Vorteile für alle Teilnehmer erfolgreich umgesetzt werden können. Weitere Funktionalitäten von D7 sollen in den nächsten Jahren schrittweise eingeführt werden.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X