Berlin Hyp: erster Taxonomie-konformer Green Bond

Maria Teresa Dreo-Tempsch
Quelle: Berlin Hyp/Nadine Stegemann

Mitte 2021 hat die EU-Kommission ihren „European Green Bond Standard (EUGBS)" vorgestellt. Das ambitionierte Ziel: Der Markt für grüne Anleihen soll mithilfe einheitlicher Standards weiter angekurbelt, und Investoren zugleich noch besser vor Greenwashing geschützt werden.

Die Berlin Hyp hat jetzt als eine der ersten Banken eine Anleiheemission unter diesem neuen, Taxonomie-konformen Green Bond Framework abgeschlossen. Wie die Berlin Hyp weiter erklärt, sieht das Framework für eine Übergangsfrist bis Ende 2025 zwei nebeneinander zum Einsatz kommende grüne Darlehensprodukte vor. Das eine stelle wie bislang auf die Energieeffizienz ab, während das neue Produkt vollumfänglich die Anforderungen der EU-Taxonomie an Gebäude und Bautätigkeiten zum Umweltziel Klimaschutz umsetze.

Der Anteil dieses neuen grünen Darlehensprodukts am gesamten grünen Neugeschäft der Bank soll zwischen 2022 und 2025 sukzessive ansteigen und ab 2026 100 Prozent ausmachen. Das Green Bond Framework wurde durch die Nachhaltigkeits-Ratingagentur ISS ESG mit einer Second Party Opinion extern verifiziert.

Der neue grüne Senior Preferred Bond mit einer Laufzeit von fünf Jahren hat ein Volumen von 500 Millionen Euro und wird von den Ratingagenturen Moody’s und Fitch mit „Aa2“ beziehungsweise „AA-“ bewertet. Der Zinskupon beträgt 0,375 Prozent, die Rendite von 0,412 Prozent basiert auf einem Re-Offer Preis von 99,817 Prozent.

Die von der Berlin Hyp mandatierten Syndikatsbanken Commerzbank, Crédit Agricole, JP Morgan, LBBW und Unicredit öffneten gestern um 9 Uhr die Orderbücher mit einem Spread von 45 Basispunkten über Mid-Swap. Die Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank fungierte als Co-Lead Manager, Crédit Agricole als Green Bond Structural Advisor.

Bis 9.45 Uhr konnten bereits Orders von mehr als 500 Millionen Euro eingesammelt werden. Ein zweites Buch-Update, das um 11.25 Uhr veröffentlicht wurde, wies bereits ein Ordervolumen von mehr als 1,1 Milliarden Euro aus. Gleichzeitig wurde der Spread bei 30 Basispunkten über Mid-Swap fixiert. Auf diesem Level verblieben Orders über 1 Milliarden Euro im finalen Orderbuch. Diese entfielen auf 88 Investoren.

Mit 78 Prozent ging der Großteil der Anleihe an inländische Investoren, gefolgt von französischen mit 12 Prozent. Banken und Sparkassen orderten 47 Prozent des Bonds, während Fonds mit 33 Prozent und öffentliche Institutionen mit 10 Prozent auf den nächsten Plätzen folgten. Der Anteil dezidierter ESG-Investoren am finalen Orderbuch lag bei 40 Prozent.

„Als aktivster Emittent von Green Bonds unter den europäischen Geschäftsbanken sind wir stolz, nun den nächsten wichtigen Schritt gegangen zu sein. Mit unserem neuen, ehrgeizigen, an die EU-Taxonomie angepassten Green Bond Framework haben wir die Weichen in Richtung Zukunft gestellt. Wir freuen uns sehr, dass wir dafür von den Investoren mit viel positivem Feedback und großer Nachfrage nach unserem insgesamt schon 15. Green Bond im Benchmarkformat belohnt wurden“, sagt Maria Teresa Dreo-Tempsch, die im Vorstand der Berlin Hyp das Kapitalmarktgeschäft verantwortet.

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