FIRMENKUNDENGESCHÄFT

Unternehmen richten internationales Geschäft neu aus

Die globalen Unsicherheiten sowie die Corona-Krise zeigen Wirkung: 46 Prozent der deutschen Unternehmen, die international handeln, planen innerhalb der nächsten fünf Jahre mehr Geschäft in Deutschland zu tätigen. Das geht aus dem Devisenbarometer 2020 von Western Union hervor. Der deutsche Heimatmarkt wird damit zum Zielland Nummer Eins für die zukünftigen Wachstumspläne fast jedes zweiten Unternehmens.

Bei der Expansion ins Ausland entscheiden sich deutsche Unternehmen gleichwohl eher für China (10 Prozent) und die USA (9 Prozent) als für ihre europäischen Nachbarn. Dies gilt insbesondere für Unternehmen aus Industrie und verarbeitendem Gewerbe, von denen 14 Prozent beziehungsweise 18 Prozent diese beiden Länder als ihre Topdestinationen nennen. Vor dem Hintergrund des Brexit ist es nicht überraschend, dass Großbritannien am meisten an Attraktivität eingebüßt hat. 16 Prozent der Befragten beabsichtigen, ihre Handelsaktivitäten dort in den nächsten fünf Jahren zu reduzieren.

Im aktuellen wirtschaftlichen und politischen Umfeld erscheint der grenz- und währungsübergreifende Handel so riskant wie lange nicht mehr. So nennen mehr als die Hälfte (57 Prozent) der befragten Unternehmen Marktvolatilität und/oder geopolitische Entwicklungen als die größten Herausforderungen beim Management der eigenen Währungsrisiken.

Entsprechend ist unter deutschen Unternehmen ein verstärkter Trend zur Währungsabsicherung zu beobachten, insbesondere in den Sektoren Rohstoffe, Tourismus, Gesundheit und Finanzdienstleistungen, wo über 70 Prozent der Unternehmen ihr Absicherungsvolumen im Vergleich zum Vorjahr erhöht haben. Bei 34 Prozent der befragten deutschen und österreichischen Unternehmen stellt die Währungsstrategie die wichtigste Maßnahme dar, um sich gegen die Marktvolatilität zu schützen.

Doch noch immer besitzen gerade viele kleine und mittelständische Unternehmen keine eigene Strategie zur Währungsabsicherung und absorbieren die durch ungünstige Wechselkursbewegungen entstandenen Kosten entweder durch eine Preiserhöhung oder durch eine interne Kostenübernahme und setzen somit ihre Einnahmen den Unsicherheiten volatiler Märkte aus. Red.

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