Konditionenpolitik

Sparda-Banken verteidigen Entgelte

Ganz zu Recht hat Georg Fahrenschon in der Jahrespressekonferenz des DSGV darauf hingewiesen, dass die Zeit der kostenlosen Girokonten bei den Sparkassen vorbei sei, meint Joachim Wuermeling, der Vorstandsvorsitzende des Verbands der Sparda-Banken e.V., Frankfurt am Main. Das sei ein verantwortungsvoller und grundsolider Umgang des Marktführers mit der aktuellen Situation. Und die Sparkassen stehen damit sicher auch nicht allein. Generell seien im Markt wohl auf breiter Front Preissteigerungen für Finanzdienstleistungen zu erwarten.

Die Sparda-Banken wollen gleichwohl ihr kostenloses Girokonto nicht zur Disposition stellen - zum einen deswegen, weil es ihnen als ehemalige Selbsthilfeeinrichtungen der Eisenbahner gewissermaßen in den Genen liege, zum anderen auch, weil sie es im deutschen Markt als erste angeboten haben. Gleichwohl würden die Umstände schwieriger, und so müssten eben an anderer Stelle Gebühren eingeführt werden, um die Rentabilität sicherzustellen. In diesem Kontext verweist Wuermeling auf die diversen Maßnahmen in der Gruppe der Sparda-Banken, zu denen unter anderem Entgelte für beleghafte Überweisungen oder eine Jahresgebühr für die Girocard gehören.

Negativzinsen haben die Sparda-Banken bisher nicht auf der Agenda. Der an die EZB zu zahlende Strafzins zeigt aber an anderer Stelle Wirkung. Bisher nämlich haben sich Zinsertrag und Zinsaufwendungen in Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme in etwa parallel entwickelt. Durch einen Leitzins von null Prozent beziehungsweise negative Zinsen bei der Europäische Zentralbank wird das künftig nicht mehr möglich sein.

Wenn die Banken Negativzinsen auf der Einlagenseite vermeiden wollen, könnten Kreditzinsen nicht mehr weiter sinken. Im Grunde müssten sie sogar wieder ansteigen, so Wuermeling, wie es in der Schweiz oder in Japan zu beobachten sei. Ein Anziehen der Kreditzinsen werde in Deutschland aber wohl nicht durchsetzbar sein.

Dann aber müssen Kreditinstitute sparen, wo sie nur können, und an anderer Stelle Erträge generieren. Das spüren die Mitglieder der Sparda-Banken an einer sinkenden Dividende. Und hier schließt sich auch der Kreis zu Entgelten bei Leistungen rund um den Zahlungsverkehr. Red.

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