Kreditplattformen begründen die Kreditvergabe im Wege des Crowdsourcings häufig damit, dass gerade für Selbstständige und Gewerbetreibende der Zugang zum klassischen Bankkredit oft schwierig ist. In diese Lücke will nun die Targobank vorstoßen. Seit dem 18. Februar bietet die Bank auf ihrer Internetseite gerade für diese Zielgruppe ein spezielles Kreditprodukt an. Die mögliche Kreditsumme reicht dabei von 1 500 bis 35 000 Euro in wahlweise 12 bis 84 Monatsraten.
Der Antragsprozess verspricht eine Sofortentscheidung. Dafür muss zum Nachweis einer mindestens dreijährigen Selbstständigkeit bei Gewerbetreibenden die Gewerbeanmeldung oder der Handelsregisterauszug beziehungsweise bei Freiberuflern der Nachweis vom Finanzamt zur neuen Steuernummer vorliegen. Das Einkommen muss mit dem letzten Steuerbescheid inklusive Nachweis der aktuellen Steuervorauszahlung belegt werden.
Die Tücke dabei: Der Verwendungszweck ist zwar frei - es wird jedoch ausdrücklich von privaten Verwendungsvorhaben gesprochen. Insofern ist zumindest die Bezeichnung "Kredit für Selbstständige" ein wenig missverständlich. Auch mit dieser Einschränkung ist das neue Produkt für die angesprochene Zielgruppe sicher interessant - gilt ihre Schwierigkeit, Finanzierungen zu erhalten, doch oft genug für den privaten Bereich ebenso wie fürs Geschäftliche.
Das Problem, dass sich beides bei Freiberuflern an vielen Stellen nur schwer nicht trennen lässt und beispielsweise der Firmenwagen in der Regel auch das Privatfahrzeug ist, bleibt mit dem Zuschnitt des Produkts jedoch erhalten. Insofern ist es fraglich, ob ein solches Angebot den Kreditplattformen an dieser Stelle wirklich Konkurrenz machen kann. Hier wird es darauf ankommen, wie die Bank die "privaten Verwendungsvorhaben" in der Praxis auslegt. Red.