Fintechs

21 Fintech-Investments in Deutschland im Jahr 2015

Die weltweiten Investitionen in Start-up-Unternehmen aus dem Finanzdienstleistungsbereich sind im Jahr 2015 mit 19,1 Milliarden US-Dollar um 56 Prozent auf ein neues Rekordniveau gestiegen. Das geht aus dem im März veröffentlichten Fintech Enterprise Venture Pulse Report von KPMG und CB Insights hervor. Der Löwenanteil der Investitionen, nämlich 13,8 Milliarden US-Dollar oder 73 Prozent, stammt dabei von Venture-Capital-Firmen. Im Vergleich zu 2014 haben letztere damit ihren Anteil von damals 55 Prozent aller weltweiten Fintech-Investments nochmals kräftig ausgebaut.

Die Gesamtzahl aller Fintech-Deals stieg von 933 (2014) auf 1 162 im Jahr 2015. Auch die Zahl der Investitionen von jeweils mehr als 50 Millionen US-Dollar hat 2015 mit 63 (2014 waren es 40) ein neues Hoch erreicht. Weltweit gibt es inzwischen unter den Fintechs 19 sogenannte "Einhörner", das sind Unternehmen mit einer Bewertung von mehr als 1 Milliarde US-Dollar.

Besonders stark angestiegen ist das Investitionsvolumen bei solchen Unternehmen, die sich mit Lösungen im Bereich Blockchain-Technologie und Bitcoin beschäftigen. Hier flossen insgesamt 474,4 Millionen US-Dollar Wagniskapital. Das waren 59 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Zunehmend engagieren sich auch etablierte Unternehmen bei der Finanzierung von Fintechs: Sie waren in den letzten neun Monaten 2015 an rund 25 Prozent der Investments beteiligt. Am höchsten war dabei die Quote in Asien, am geringsten in Europa.

In Europa stieg die Summe Venture-Capital-basierter Investitionen in Fintechs von 1,1 Milliarden US-Dollar (2014) auf 1,5 Milliarden US-Dollar 2015. Dabei nahm die Zahl der Deals um 30 Prozent zu. In Deutschland erhöhte sich die Zahl der Investments von 15 auf 21 im Jahr 2015, die Investitionssumme wuchs dabei von 101 auf 193 Millionen US-Dollar. Hier sorgte der Studie zufolge die Reife des europäischen Start-up-Ökosystems, die sich in erfahrenden Management-Teams, hoch qualifizierten Mitarbeitern und sehr interessanten Geschäftsmodellen niederschlägt, für eine rege Nachfrage unter den Investoren.

Regelrecht explodiert ist das Investoreninteresse jedoch in Asien: Dort wurden im vergangenen Jahr bei 130 Deals insgesamt 4,5 Milliarden US-Dollar eingesammelt - mehr als in den vier Jahren zuvor zusammen. Mehr als die Hälfte dieser Summe floss nach China.

Im letzten Quartal 2015 ist der stürmische Aufwärtstrend jedoch erst einmal gebrochen. Sowohl Anzahl als auch Summe der Venture-Capital-Investitionen in Fintechs sind im Vergleich zum dritten Quartal 2015 weltweit deutlich zurückgegangen: von 4,7 auf 1,7 Milliarden US-Dollar bei 154 (nach 165) Deals. Auch im Vergleich zum vierten Quartal 2014 ist das deutlich weniger.

Die Finanzierung der Fintechs scheint demnach allmählich schwieriger zu werden. Ein Ende des Fintech-Booms lässt sich daraus aber sicher noch nicht ableiten. Zwar hat sich längst gezeigt, dass nicht jede Geschäftsidee trägt und sich durchsetzen kann (was vielleicht auch Investoren genauer hinschauen lässt). Aber obwohl die Auslese mittlerweile eingesetzt hat, wächst noch immer eine Vielzahl neuer Start-ups nach.

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