Die Top-Führungskräfte wichtiger europäischer Finanzdienstleister blicken angesichts der erneuten Ausbreitung der Corona-Pandemie skeptischer in die Zukunft. Die Mehrheit rechnet für das Jahr 2020 mit weniger Einnahmen als noch zu Beginn des Jahres erwartet und für das kommende Jahr mit Budgetkürzungen. Das geht aus den Ergebnissen einer aktuellen Umfrage von Luxembourg for Finance (LFF) unter rund 400 Top-Führungskräften von Finanzunternehmen hervor. Die Umfrage fand im Oktober statt, nachdem LFF bereits im Mai Führungskräfte aus Finanzunternehmen zum Thema befragt hatte.
Rund ein Viertel der Befragten erwartet, dass das Geschäftsumfeld volatiler wird und sieht sich und das eigene Unternehmen vor großen Herausforderungen. 60 Prozent der Befragten rechnen damit, dass die Einnahmen ihres Unternehmens im laufenden Jahr unter der ursprünglichen Prognose zu Jahresbeginn liegen werden. Drei Viertel geben an, dass das Volumen der globalen Investitionen im kommenden Jahr nicht wachsen wird. 31 Prozent gehen von einem Rückgang aus. Mit 56 Prozent berichtet mehr als jeder zweite Teilnehmer von Plänen der eigenen Organisation, die Budgets für das kommende Jahr zu kürzen. Gleichzeitig geben fast zwei Drittel an, „relativ zuversichtlich“ (55 Prozent) oder sogar „sehr zuversichtlich“ (9 Prozent) in Bezug auf die Ertragsentwicklung im kommenden Jahr zu sein.
Die im Zuge der Kontaktbeschränkungen („Social Distancing“) verstärkt eingeführten Möglichkeiten des mobilen Arbeitens sollen nach dem Willen der Befragten auch über das Ende der Pandemie hinaus Bestand haben. Fast drei Viertel der Führungskräfte geben an, Beschäftigten auch langfristig mindestens einen Tag pro Woche die Arbeit von Zuhause aus zu gestatten; 32 Prozent äußerten eine Präsenz für die Freigabe von zwei bis drei Tagen im Home-Office.