Vom Wert der Beratung

Wertpapiertgeschäft - Zertifikate-Anleger sind Selbstentscheider

Es gibt Banken, die Anleger in Zertifikate hineinberaten. Mehrheitlich sind Privatpersonen, die in Zertifikate investieren, aber offenbar Selbstentscheider, so eine repräsentative Umfrage der Steinbeis-Hochschule Berlin im Auftrag des DDV Deutscher Derivate Verband e.V., Berlin, der daraus die Mahnung ableitet, gesetzliche Einschränkungen nicht zu übertreiben. Denn der bei Beratungskunden wichtige Verbraucherschutz dürfe nicht zu einer Bevormundung der Selbstentscheider führen, indem ihnen bestimmte Produkte vorenthalten werden.

Insgesamt stuften sich in der Umfrage 59 Prozent aller Wertpapierbesitzer als Selbstentscheider ein, bei den Zertifikate-Anlegern waren es sogar zwei Drittel. Begründet wurde dies von 63 Prozent der Studienteilnehmer mit einem hohen Interesse am Thema Kapitalanlagen, 44 Prozent mit fehlendem Vertrauen in Berater.

Im Vergleich zur Gesamtgruppe der Wertpapierbesitzer weisen private Anleger, die in Zertifikate investieren, auch eine höhere Risikobereitschaft auf. Jeder Fünfte bezeichnet sie als hoch oder sehr hoch, jeder Zweite als mittel. 84 Prozent gaben an, alle oder die meisten Risiken ihrer Kapitalanlage zu kennen. Im Vergleich zu den Beratungskunden nutzen Selbstentscheider Wertpapiere auch deutlich seltener als langfristige Kapitalanlage, sondern um schnelle Gewinne zu erzielen. Red.

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