Blickpunkte

Kooperationen - Brillenversicherung mit Rabatt beim Optiker

In Sachen Kooperationen am Point of Sale sind Kreditinstitute der Assekuranz ein gutes Stück voraus - wenn es auch vorwiegend Spezialbanken sind, die dies erfolgreich betreiben. Paradebeispiel Nummer eins für solche branchenübergreifenden Kooperationen ist der Konsumentenkredit, auch bei Kreditkarten gibt es gute Beispiele aus dem Co-Branding-Bereich.

Immer wieder hat auch die Assekuranz versucht, bei Händlern und Dienstleistern einen Fuß in die Tür zu bekommen. Doch der Erfolg war meist mäßig, die Nachfrage nach Versicherungsprodukten etwa beim Kaffeeröster blieb überschaubar. Hinzu kam: Die Rolle des vermittelnden Händlers als bloßer "Tippgeber" wurde von den Aufsichtsbehörden meist nicht akzeptiert. Und die Anforderungen an Versicherungsvermittler erfüllt das Personal eines Handels- oder Dienstleistungsunternehmens nun einmal nicht.

Mit ihrem jüngsten Versuch, als Versicherer weiter an den Point of Sale vorzustoßen, zäumt die Ergo Direkt das Pferd deshalb nun anders herum auf. Der neue "Augen-Zuschuss" ist ein klassisches Versicherungsprodukt und wird auch nicht beim Optiker abgeschlossen. Das Produkt wurde aber gemeinsam mit Apollo-Optik entwickelt und wird in den Filialen beworben.

Denn es lockt mit einem Rabatt von bis zu 100 Euro für einen Brillenkauf in einer Apollo-Filiale. Letzterer ist aus Sicht des Versicherers in erster Linie als zusätzliches Schmankerl für die Versicherten zu sehen. Denn die Police deckt auch Brillenkäufe bei anderen Optikern ab.

Gleichwohl verspricht die Zusammenarbeit zweifellos ein gewisses Potenzial. Ganz neu ist die Zusammenarbeit von Ergo Direkt mit Apollo Optik nicht. Seit 2001 wird erfolgreich eine gemeinsame Brillenversicherung für beschädigte oder verlorene Sehhilfen angeboten, die in Filialen der Kette gekauft wurden.

Und weil dies ein klassisches Annexprodukt. ist, waren die aufsichtsrechtlichen Genehmigungen dafür unproblematisch zu erhalten, ähnlich wie etwa für Garantieverlängerungen für elektronische Produkte, bei denen die Ergo mit Amazon zusammenarbeitet. Darüber, dass man auf solchen Wegen etwa Berufsunfähigkeitspolicen vertreiben könnte, macht man sich keine Illusionen. Red.

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