bankassurance + allfinanz

Hamburg Mannheimer und Arag kooperieren mit dem Einzelhandel

An einem Stand im Einzelhandelsgeschäft Informationen über Versicherungen einzuholen - rund die Hälfte aller Deutschen kann sich das vorstellen. In Geschäften des Lebensmittelhandels ist diese Bereitschaft besonders ausgeprägt, aber auch Service-orientierte Supermärkte (wie Edeka, Kaufland und Real) oder Discounter haben beim Verbraucher als Info-Quelle durchaus Erfolgschancen.

Herr Kaiser tritt bei Schlecker auf

Diese Nachrichten des Marktforschers Psychonomics dürfte die Verantwortlichen beim Versicherer Hamburg-Mannheimer ganz besonders erfreuen. Sie gehen derzeit einen kleinen Schritt in diese Richtung: Im Oktober haben sie eine befristete Kooperation mit der Drogeriekette Schlecker gestartet. Deren Schwerpunkt liegt zunächst auf dem Riesterprodukt Kaiser-Rente. Die Zusammenarbeit beinhaltet die Schaltung von Anzeigen der Versicherung im Kundenmagazin der Drogerie und in der Mitarbeiterzeitschrift. Im Schlecker-TV, das in jeder Filiale läuft, schaltet die Hamburg-Mannheimer Werbespots. Zunächst läuft die Zusammenarbeit bis Dezember 2007, danach sollen nach Auskunft der Assekuranz weitere Optionen geprüft werden.

Ein Sack Kartoffeln und eine Unfall-Versicherung

Dass sich der Einzelhandel eher als Weg zur Kontaktaufnahme und weniger für einen sofortigen Produktabschluss eignet, bestätigt die Psychonomics-Studie. Nur ein bis zwei Prozent der Befragten können sich vorstellen, eine Police direkt an der Kasse zu kaufen. Eher schlechte Chancen wurden damit indirekt für die Arag prognostiziert, die von Mitte September bis Mitte Oktober dieses Jahres zum zweiten Mal eine Police über den Discounter Penny vertrieben hat.

Das diesjährige Produkt Kids & Klar Kinderschutz wurde eigens anlässlich der Kooperation eingeführt, erst nach Beendigung der Penny-Aktion ist es über die anderen Vertriebskanäle von Arag erhältlich. Kids & Klar Kinderschutz selbst ist recht speziell konzipiert. Im Kern ist es eine Unfallversicherung für Kinder, kombiniert mit zwei klassischen Elementen der Rechtsschutzversicherung: einer telefonischen Erstberatung und dem Opferschutz bei Gewaltstraftaten.

Der Erfolg der Vertriebskooperation blieb laut Arag hinter dem vom vergangenen Jahr zurück, als in 14 Tagen 2 300 Rechtsschutzversicherungen über Penny verkauft werden konnten. Man wolle die Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel auf jeden Fall fortsetzen und suche nun nach den Ursachen des mangelnden Erfolges.

Ein Blick auf das Produkt selbst könnte den Verantwortlichen dabei helfen: Eltern, die einen Wert auf Rechtsschutz legen, ziehen wohl eine Police vor, die für die gesamte Familie gilt. Sie würden vielleicht eine Unfallversicherung für ihr Kind abschließen, aber kein kombiniertes Produkt. Eltern, die für ihre Kinder einen Unfallschutz suchen, werden sich fragen, welchen Preis sie für die zusätzlichen Rechtsschutzelemente zahlen und somit vermutlich ebenfalls eher zu einer unvermischten und somit besser kalkulierbaren Police neigen.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X