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SEC bestraft S & P wegen Betrugs

Die amerikanische Securities and Exchange Comission (SEC) geht hart mit einer Ratingagentur ins Gericht und hat erstmals einer der ganz großen Firmen eine saftige Geldstrafe verpasst. Und noch dazu wegen Betrugs, dieses Wort verwendet die SEC in ihrer Bekanntmachung gleich mehrfach. Erwischt hat es den Giganten Standard & Poor's (S & P). Die Agentur hat an die SEC 58 Millionen US-Dollar und an die Ankläger in New York und Massachusetts zusammen weitere 19 Millionen US-Dollar zu zahlen. Darüber hinaus darf sie für eine gewisse Zeit keine bestimmten Commercial Mortgage-Backed Securities (CMBS) neu raten.

Die Strafe hat - wie man eigentlich auf den ersten Blick vermuten könnte - nichts mit der Zeit der Finanzkrise zu tun. Diese wurde unter anderem durch - nachträglich betrachtet - oftmals deutlich zu hohe Ratings für Verbriefungstransaktionen befeuert. In diesem Fall geht es um CMBS-Ratings aus dem Jahre 2012. Die SEC wirft der Agentur Betrug beziehungsweise Fehler in drei Bereichen vor. Zum einen wird S & P unterstellt, sich nicht an die veröffentlichte Ratingmethodik gehalten und stattdessen eine "laxere" Version ver wendet zu haben, die zu hohen Ratings für die CMBS-Titel führte. Zum anderen habe S & P falsche Aussagen in der Ratingmethodik gemacht, die nicht durch die Fakten gedeckt waren. Der dritte Punkt bezieht sich auf Probleme bei der Überwachung (Surveillance) von Residential Mortgage-Backed Securities. Gegen eine zuständige Managerin von S & P läuft ein Gerichtsverfahren.

Die Bewertung von Verbriefungstransaktionen ist weiterhin regelmäßig der Kritik von Aufsichtsbehörden ausgesetzt. Ende 2014 präsentierte die European Securities and Markets Authority (ESMA) eine Untersuchung und kam zu dem Schluss, dass es unter anderem bei der Überwachung ausstehender Ratings klarer Verbesserungen bedarf.

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