Bilanzen

Bausparkasse Schwäbisch Hall

Mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG hat der genossenschaftliche Finanzverbund das größte private Bausparinstitut Deutschlands in seinen Reihen. Mit einem Marktanteil von 25,07% gemessen am eingelösten Vertragsbestand beziehungsweise 26,77% im Nettoneugeschäft rangieren die Haller lediglich hinter der LBS-Gruppe, deren elf Institute zusammen auf 33,53 respektive 36,57% kommen. Aus Verbundsicht besonders interessant ist der 3 600 Mann starke Außendienst, der in den letzten Jahren zunehmend darauf ausgerichtet wurde, neben Bausparverträgen auch die übrigen Verbundprodukte zu verkaufen.

In Zukunft soll der mobile Vertrieb sogar noch um weitere 1 500 auf über 5 000 Mitarbeiter ausgebaut werden, um den Marktanteil mittelfristig auf 30% zu steigern. Dieses Ziel sieht die Bausparkasse für das erste Halbjahr 2006 schon fast erreicht, denn das Volumen der neu abgeschlossenen Verträge (Bruttoneugeschäft) erhöhte sich gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 18,1% auf 15,5 Mrd. Euro, während der Gesamtmarkt um etwa 10% zulegte. Damit verwalteten die Haller per 30. Juni 2006 insgesamt 7,1 Millionen Bausparverträge über eine Summe von 187 Mrd.Euro.

Das im Geschäftsfeld Baufinanzierung

vermittelte Kreditvolumen wuchs in den ersten sechs Monaten um 11, 5% auf 5, 8 Mrd.Euro.Darin enthalten sind neben den Baudarlehen auch die an die genossenschaftlichen Primärbanken vermittelten Baufinanzierungen, deren Volumen um 26% zunahm. Im Geschäftsfeld Weitere Vorsorge hat der Haller Außendienst Vorsorgeverträge an die Volksbanken und Raiffeisenbanken, die Union Investment und die R+V Versicherung mit einem Volumen von 2, 2 Mrd. Euro vermittelt. Dies entspricht einer Steigerung um 57, 5%. Die Anzahl der über den mobilen Vertrieb abgesetzten Produkte von Genossenschaftsbanken und Verbundunternehmen erhöhte sich um ein Fünftel auf fast 200 000 Abschlüsse.

2005 bezeichnet die Bausparkasse als ihr wirtschaftlich erfolgreichstes Jahr. Mit 935 000 (2004: 864 000) Bausparverträgen über eine Summe von 27,8 (24,9) Mrd. Euro blieb das Nettoneugeschäft lediglich hinter dem Jahr 2003 zurück, das wegen des damals drohenden Wegfalls der Eigenheimzulage jedoch von einer Sonderkonjunktur geprägt war. Während der eingelöste Vertragsbestand mit 7,1 Millionen Stück auf dem Vorjahresniveau verharrte, erhöhte sich die Bausparsumme um 2,4% auf 183,3 (179,0) Mrd.Euro.Davon sind 17,6 (21,0)% zugeteilt.

Zur Zuteilung gelangten 392 000 (433 000) Verträge. Dabei reduzierte sich die zugeteilte Bausparsumme auf 7,8 (8,3) Mrd.Euro.Nach Abzug der Zuteilungswiderufe und Darlehensverzichte wurden 5,7 (6,3) Mrd. Euro bereitgestellt.

Auf der Aktivseite konnte der Bestandsanstieg der Vor- und Zwischenkredite auf 10, 286 (10, 049) Mrd. Euro den Rückgang der Zuteilungsdarlehen auf 6, 958 (8, 583) nicht kompensieren. Folglich reduzierte sich das Gesamtvolumen der Baudarlehen (inklusive sonstiger Baufinanzierungen) um 7, 44% auf 18, 145 (19, 602) Mrd.Euro.Auf der Passivseite erhöhten sich die Kundeneinlagen ebenfalls um 7, 44% auf 30, 425 (28, 318) Mrd.Euro.Die Bilanzsumme stieg um 2, 83% auf 36, 397 (35, 395) Mrd.Euro.

Durch die Erhöhung des Spargeldeingangs um 2,2% auf 6,829 (6,680) Mrd. Euro und die Zunahme der Tilgungen von 2,799 Mrd. Euro auf 3,024 Mrd. Euro nahm der Geldeingang um 3,8% auf 10,574 (10,183) Mrd. Euro zu.

Die Steigerung des Zinsüberschusses um 7, 8% auf 880, 78 (817, 16) Mill. Euro führt die Bausparkasse vor allem auf drei Effekte zurück. Erstens wirkte sich der steigende Bestand an Bauspareinlagen positiv auf das Zinsergebnis aus. Zweitens wurde die kollektive Zinsspanne durch die Einführung neuer Tarife mit niedrigerer Guthabenverzinsung ausgeweitet. Gleichzeitig wurden Renditetarife nur restriktiv vertrieben. Und drittens betreibt Schwäbisch Hall ein integriertes Kapitalanlagemanagement, mit dem Aktiv- und Passivseite gesteuert werden. Die Zunahme des Neugeschäfts und der Verzicht auf Darlehensgebühren bei Neutarifen bedingte, dass sich der Provisionssaldo von minus 109, 57 auf minus 134, 71 Mill. Euro ausweitete.

Dem um 5,4% gestiegenen Rohertrag von 746,07 (707,59) Mill. Euro standen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 386,00 (408,15) Mill. Euro gegenüber. Davon entfielen 77,93 (85,98) Mill. Euro auf Personalkosten und 308,07 (322,17) Mill. Euro auf den Sachaufwand inklusive der entsprechenden Abschreibungen. Somit verbesserte sich die Cost Income Ratio von 57,7% auf 51,7%.

Zwar steigerte die Bausparkasse ihr Teilbetriebsergebnis um 20,25% auf 360,07 (299,44) Mill. Euro, doch führte der Saldo aus den sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen von minus 61,76 (12,23) Mill. Euro und die auf 124,50 (117,60) Mill. Euro erhöhte Risikovorsorge zu einem Rückgang des Betriebsergebnisses um 10,46% auf 173,77 (194,08) Mill.Euro.Wie schon im Vorjahr wurden 46,33 Mill. Euro als Gewinn an die DZ Bank abgeführt.

Die ausländischen Beteiligungsgesellschaften in Tschechien, der Slowakei, Ungarn, Rumänien und China schlossen im vergangenen Jahr 585 000 Bausparverträge über 4,85 Mrd. Euro ab. Dies entspricht einer Zunahme um 14,1%. Zudem wurden über die tschechische und slowakische Beteiligung zusammen 174 000 Fondssparpläne unter anderem von der Union Investment verkauft. Kumuliert hat sich der Gewinn der Auslandsgesellschaften mit 47,0 (27,4) Mill. Euro gegenüber 2004 fast verdoppelt.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender seit 16. Mai 2006), Dr. Christopher Pleister (Vorsitzender bis 15. Mai 2006, stellvertretender Vorsitzender seit 16. Mai 2006), Rainer Baier (stellvertretender Vorsitzender), Dr.Dr.h.c.Ulrich Brixner (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Alexander Erdland (Vorsitzender bis 28. Februar 2006), Dr. Matthias Metz (Vorsitzender seit 1. März 2006), Gerhard Hinterberger, Reinhard Klein (bis 30. September 2006), Ehrhard Steffen

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