Bilanzen

Bausparkasse Schwäbisch Hall

Mit der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG, Schwäbisch Hall, verfügt der genossenschaftliche Finanzverbund über die größte und umsatzstärkste Einzelbausparkasse in Deutschland. Lediglich die zehn Landesbausparkassen rangieren als LBS-Gruppe, gemessen am Bestand und Neugeschäft, noch vor der Bausparkasse der Genossenschaftsorganisation.

Mit über 891 000 Verträgen ist im Jahr 2006 nach Angaben des Unternehmens mehr als jeder vierte Bausparvertrag in Deutschland bei Schwäbisch Hall abgeschlossen worden. Zur Einlösung kamen davon 869 880 (2005: 900 593) Bausparverträge mit einer Bausparsumme von 27 459,59 (25 540,39) Mill. Euro. Damit steigerte die Bausparkasse ihren Marktanteil im Nettoneugeschäft von 26,77% im Jahr 2005 auf 28,49% im Jahr 2006.

Insgesamt schlossen die 26 Bausparkassen von Januar bis Juni des laufenden Jahres 1,83 Millionen Verträge ab, was einem Rückgang um 11,3% im Vergleich zum ersten Halbjahr 2006 entspricht. Dabei lag die Bausparsumme mit 49,7 Mrd. Euro um 9,1% unter dem Vergleichsniveau. Eingelöst (Zahlung der vollständigen Abschlussgebühr) wurden 1,69 Millionen Verträge über eine Bausparsumme von 44,4 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang um 12,4% in der Stückzahl und 10,3% in der Summe. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich auch Schwäbisch Hall diesem Trend nicht ganz entziehen konnte, obwohl ein kräftiger personeller Ausbau im Vertrieb geplant und teilweise auch umgesetzt ist.

Bei der Betrachtung der Haller Neugeschäftszahlen für 2006 fällt auf, dass sich die Bausparsumme trotz rückläufiger Neuabschlüsse und Einlösungen erhöhte. Diese Entwicklung ist branchenweit zu beobachten und nach Auskunft der Institute auf zwei Effekte zurückzuführen. Zum einen trug der Wegfall der Eigenheimzulage zum Jahresende 2005 dazu bei, dass die potenziellen Eigenheimerwerber mehr Eigenkapital bilden müssen, wozu auch Bausparverträge - unter anderem als Absicherung gegen tendenziell steigende Zinsen genutzt werden. Zum Zweiten wurden von Schwäbisch Hall und anderen Bausparkassen Verträge mit hohen Guthabenverzinsungen, sogenannte Renditetarife, nicht mehr aktiv vertrieben beziehungsweise angeboten. Diese Produkte waren in der Regel in der Bausparsumme limitiert. Aber auch der höhere Absatz von Kombinationen aus Bausparverträgen und Altersvorsorgeprodukten durch den 3 935 Köpfe umfassenden Haller Außendienst haben zu dem überdurchschnittlichen Zuwachs im Nettoneugeschäft (Bausparsumme) beigetragen. Folglich stieg im Jahr 2006 die durchschnittliche Bausparsumme im Neugeschäft auf 31 567 (28 360) Euro und im Bestand auf 27 029 (25 714) Euro. Die Vergleichswerte für alle Bausparkassen betrugen dagegen 26 286 (24 690) Euro beziehungsweise 23 121 (22 461) Euro.

Der Vertragsbestand der Bausparkasse wuchs im Jahr 2006 um 4,12% auf 190 843,95 (183 293,45) Mill. Euro, während die Bausparbranche insgesamt nur eine Steigerung um knapp 1% realisierte. Trotzdem reduzierte sich der Geldeingang der Haller auf 9 646,51 (10 574,47) Mill. Euro, wobei die darin enthaltenen Sparbeträge von 6 829,09 Mill. Euro auf 6 679,71 Mill. Euro und die Tilgungsbeträge von 3 024,07 Mill. Euro auf 2 239,72 Mill. Euro zurückgingen. Die Zinsen betrugen 727,08 (721,31) Mill. Euro.

Infolge des hohen Neugeschäftsvolumens stieg der Zinsüberschuss um 2,9% auf 906,53 (880,78) Mill. Euro, während sich der Provisionssaldo auf minus 174,64 (minus 134,71) Mill. Euro ausweitete. Dadurch sank der Rohertrag insgesamt um 1,9% auf 731,89 (746,07) Mill. Euro. Diesem standen um 2,4% erhöhte Verwaltungsaufwendungen von 395,28 (386,00) Mill. Euro gegenüber, von denen 93,39 (77,93) Mill. Euro Personalkosten (plus 19,8%) und 301,89 (308,07) Mill. Euro Sachkosten und entsprechende Abschreibungen (minus 2,0%) ausmachten. Das Teilbetriebsergebnis belief sich auf 336,61 (360,07) Mill. Euro und lag damit um 6,52% unter dem Vorjahreswert.

Der Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge weitete sich auf minus 72,55 (minus 61,79) Mill. Euro aus. Infolge der deutlich erhöhten Gewinnabführungen, höherer Provisionsaufwendungen und der Mehrbelastung durch Pensionsrückstellungen, die sich in den gestiegenen Personalkosten widerspiegeln, blieben im Geschäftsjahr 2006 lediglich 61,87 Mill. Euro für die Risikovorsorge, in die ein Jahr zuvor mit 124,50 Mill. Euro noch doppelt so viel eingestellt werden konnte. Insgesamt verbesserte sich das Betriebsergebnis um 16,36% auf 202,19 (173,77) Mill. Euro. Aufgrund eines Ergebnisabführungsvertrages mit der DZ Bank wurden 70,0 (46,326) Mill. Euro an den Mutterkonzern abgeführt, sodass der Jahresüberschuss auf null Euro lautet.

Auf der Aktivseite beziffert die Bausparkasse ihre Forderungen an Banken auf 14 094,08 (12 201,44) Mill. Euro. Die Forderungen an Kunden betrugen 18 636,81 (18 231,46) Mill. Euro - ein Plus von 2,22%. Davon waren 17 546,69 (18 145,07) Mill. Euro Baudarlehen an Kunden, von denen wiederum 6 223,81 (6 957,51) Mill. Euro Zuteilungsdarlehen aus Bausparverträgen und 10 489,95 (10 286,64) Mill. Euro Vor- und Zwischenkredite waren. Die übrigen Forderungen an Kunden waren sonstige Baudarlehen und andere Darlehen. Auf der Passivseite verwaltete die Bausparkasse 2006 Kundeneinlagen in Höhe von 31 889,44 (30 424,57) Mill. Euro, von denen 31 750,25 (30,265,66) Mill. Euro Bauspareinlagen waren. Das Eigenkapital belief sich unverändert auf 1 812,30 Mill. Euro. Die Bilanzsumme nahm im Berichtsjahr um 2,33% auf 37 244,85 (36 396,91) Mill. Euro zu.

Personalien: Aufsichtsrat: Wolfgang Kirsch (Vorsitzender seit 16. Mai 2006), Dr. Christopher Pleister (Vorsitzender bis 15. Mai 2006, stellvertretender Vorsitzender seit 16. Mai 2006), Rainer Baier (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Ulrich Brixner (stellvertretender Vorsitzender bis 16. Mai 2006), Vorstand: Dr. Matthias Metz (Vorsitzender seit 1. März 2006), Dr. Alexander Erdland (Vorsitzender bis 28. Februar 2006), Gerhard Hinterberger, Reinhard Klein (bis 31. August 2006), Ehrhard Steffen

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