Der Handel mit größeren Wohnungsbeständen ab 800 Einheiten ist weiter rückläufig. In den ersten sechs Monaten kam es zu 13 Verkäufen, bei denen 26 600 Wohnungen gehandelt wurden. Ausschlaggebend für den geringen Handelsumfang sind fehlende große Transaktionen. Der Handel mit kleineren Beständen gewinnt dagegen an Bedeutung. Das geht aus einer Auswertung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) hervor.
In der ersten Jahreshälfte 2017 wechselten lediglich ein Portfolio mit mehr als 5 000 Einheiten und drei Portfolios mit einer Größe von 2 000 bis 5 000 Einheiten den Eigentümer. Bestände mit mehr als 10 000 Wohnungen wurden überhaupt nicht gehandelt. Die Transaktionen in der Größenordnung 100 bis 800 Wohnungen nahmen dagegen nochmals zu: In den ersten sechs Monaten wurden bei 44 Verkäufen insgesamt 12 500 Wohnungen veräußert.
Wie bereits in den letzten Jahren beherrschen börsengelistete Eigentümer den Markt. Bei den börsengelisteten Unternehmen ohne kontrollierenden Eigentümer – den Publikums-AGs – traten einige der größten deutschen Wohnungsunternehmen als Käufer auf: die Vonovia SE, die Deutsche Wohnen AG, die LEG Immobilien AG und die TAG Immobilien AG. Bei den deutschen Privatakteuren war die ZBI AG besonders aktiv. Sie erwarb mehrere Portfolios mit insgesamt über 5 000 Wohneinheiten.
„Wir erwarten für die zweite Jahreshälfte ein ähnliches Bild wie in den ersten sechs Monaten“, sagt BBSR-Immobilienmarktexperte Jonathan Franke. „Investoren suchen nach Anlagemöglichkeiten, finden aber nur ein geringes Angebot an Wohnungsportfolios vor. In der Folge handeln die Akteure am deutschen Transaktionsmarkt vornehmlich kleinere und mittlere Portfolios. Großtransaktionen und weitere Unternehmensübernahmen sind derzeit nicht in Sicht.“ In der Datenbank Wohnungstransaktionen erfasst das BBSR seit Ende der 1990er-Jahre den Verkauf von Mietwohnungsbeständen und ganzen Wohnungsunternehmen in Deutschland. Die Analysen des Handels zeigen, wie sich die Anbieterstruktur auf dem Wohnungsmarkt verändert.