Umweltfaktoren werden in den kommenden Jahren die finanzielle Performance von Immobilienportfolios vermehrt beeinflussen. Zur weiteren Maximierung von Renditen werden Investoren ihren Fokus verstärkt auf grüne Gebäude legen müssen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Weißbuch „Nachhaltigkeit“ von LaSalle Investment Management. Die Untersuchung zeigt, dass grüne Eigenschaften von Gebäuden weniger Risiken bergen und deswegen höhere Preise gerechtfertigt sind. Folglich können Investoren bei grünen Objekten um bis zu 65 Basispunkte niedrigere Renditen akzeptieren als bei „nicht-grünen” Gebäuden.
Die untersuchten Umwelteigenschaften beinhalten Energieeinsparungsmaßnahmen, Reduzierung der CO2-Bilanz, Wasser- und Abfallrecycling sowie Green Building Ratings, die Nachhaltigkeit bei der Gebäudegestaltung und im Management fördern. Folgend die Faktoren, die eine geringere Rendite rechtfertigen und dennoch mit Vorteilen für Investoren verbunden sind:
- Einfachere und günstigere Finanzierung von grünen Gebäuden.
- Grüne Gebäude gelten als etwas liquider als normale Immobilien.
- Die Untersuchung dokumentiert ein niedrigeres Leerstandsrisiko von grünen Gebäuden
- Geringeres Risiko großer Investitionen, um nachhaltigen Gebäudestandards zu entsprechen oder das Gebäude neu zu positionieren.
- Die Untersuchung legt nahe, dass grüne Gebäude eher Mieter mit hoher Bonität anziehen.
- Nachhaltig gemanagte Gebäude erzielen langfristig eine bessere Performance.
Der Studie zufolge sind nur wenige Investoren bereit, auf Erträge zu verzichten beziehungsweise Risiken zu erhöhen, um die Umweltfreundlichkeit ihrer Gebäude zu verbessern. Die Studie zeigt allerdings auch, dass ein wachsender Anteil an Investoren von Fondsmanagern und REIT-CEOs fordert, über Fortschritte bei der Erstellung und Erfüllung von Umwelt- und Nachhaltigkeitszielen informiert zu werden. Laut der Studie verstärkt sich durch veröffentlichte Nachweise der Zusammenhänge bei Investoren mehr und mehr die Auffassung, dass Investitionen in Nachhaltigkeit oft die finanzielle Performance auf Asset- und Portfolioebene verbessern.
Nachhaltigkeit spielt in der deutschen Immobilienbranche zunehmend eine wichtigere Rolle: bei Gebäuden durch Zertifizierung und auf Unternehmensebene durch regulatorisch verankerte Nachhaltigkeitsberichterstattung. Doch während Deutschland im Hinblick auf erneuerbare Energien eines der ambitioniertesten Länder in Europa ist, stellen die gesetzlichen und steuerlichen Besonderheiten Deutschlands im Vergleich zu den meisten anderen Ländern Europas eine Herausforderung bezüglich der Umsetzung grüner Maßnahmen dar. Um die gesetzten CO2-Reduktionsziele in Deutschland zu erreichen, werden voraussichtlich in naher Zukunft strengere Regelungen eingeführt. Da Deutschland historisch zu den größten CO2-Emittenten Europas zählt, hat sich die Bundesregierung die ehrgeizigsten CO2-Reduktionsziele Europas gesetzt. Die Erreichung dieser Ziele erscheint jedoch sehr anspruchsvoll, denn die derzeitigen Standards sind bereits hoch. Ein Schritt in die richtige Richtung wurde im Jahr 2016 von den Immobilienunternehmen des Bundesverbands Investment und Assetmanagement (BVI) durch die Festlegung konkreter Standards für nachhaltiges Portfoliomanagement getan. Ziel des BVI ist es, die zur Bewertung von Nachhaltigkeitseigenschaften von Immobilienportfolios angewandten Methoden zu verstehen und zu vergleichen und die Standards auf hohem Niveau zu halten. LaSalle geht einen Schritt weiter und misst zum Beispiel seinen offenen LaSalle E-REGI Fonds an den Kriterien von GRESB (Global Real Estate Sustainability Benchmark).