Der Flächenumsatz an den Top-7-Bürostandorten in Deutschland ist im ersten Halbjahr 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 35 Prozent gesunken. Wurden in den ersten sechs Monaten 2019 noch etwa 1,85 Millionen Quadratmeter umgesetzt, so betrug der Flächenumsatz von Januar bis Juni 2020 circa 1,20 Millionen Quadratmeter in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Das geht aus aktuellen Zahlen von German Property Partners (GPP) hervor.
Ursächlich für den starken Rückgang des Flächenumsatzes sind die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Lockdown-Maßnahmen. GPP-Sprecher Oliver Schön: „Wir haben an allen Top-7-Standorten einen deutlichen Rückgang der Nachfrage erlebt. Unternehmen agieren bei der Suche nach Büroflächen zögerlich. Vor allem Gesuche, die in der Expansion von Unternehmen begründet sind, liegen weitgehend auf Eis.“ Am deutlichsten ging der Flächenumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Frankfurt zurück (-55 Prozent). München verzeichnete den niedrigsten Rückgang (-19 Prozent). Gleichzeitig sank die Leerstandquote nur in Berlin (von 1,6 auf 1,3 Prozent) und in Düsseldorf (von 7,4 auf 6,8 Prozent). In München stagnierte sie bei 1,7 Prozent. An den anderen Standorten nahm das Flächenangebot leicht zu.
Die Durchschnittsmiete stieg an sechs der sieben Standorte. Etwa in Frankfurt um 9 Prozent, was am größten Deal im Projekt FOUR-T1 liegt. In Berlin und München gab es mit einem Anstieg um 20 Prozent eine deutliche Steigerung, was ebenfalls auf teure Großabschlüsse zurückzuführen ist. Bei der Spitzenmiete legte Hamburg mit einem Anstieg um 9 Prozent am deutlichsten zu (von 28 auf 30,50 Euro pro Quadratmeter im Monat). In Düsseldorf stieg sie am geringsten an, liegt nun bei 28,50 Euro pro Quadratmeter im Monat (+2 Prozent).
Für das Gesamtjahr 2020 geht Schön von einem deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibenden Flächenumsatz aus: „Wir rechnen an den Top-7-Standorten mit rund 2,5 Millionen Quadratmetern zum Jahresende. 2019 waren es rund 3,87 Millionen Quadratmeter. Wie und ob sich die aktuelle Situation auch langfristig auf die Mietpreisentwicklung und das Flächenangebot auswirken wird, ist noch nicht abzusehen. Auch wenn sich mancherorts die Situation ganz langsam wieder normalisiert, dürfte mit einem Nachholeffekt am Büromarkt erst 2021 zu rechnen sein.“