Logistikimmobilienmarkt: Tesla sorgt für Rekordquartal

Großabschlüsse von Tesla und Amazon haben dem deutschen Industrie- und Logistikimmobilienmarkt das stärkste Auftaktquartal seiner Geschichte beschert. Wie CBRE heute mitteilt, lag der in den ersten drei Monaten 2022 erzielte Flächenumsatz bei 2,4 Millionen Quadratmetern, was verglichen mit dem ersten Quartal 2021 einem Anstieg um 15 Prozent entspricht. Stolze 327 000 Quadratmeter davon entfielen auf die Flächen von Tesla in Grünheide bei Berlin, für die das Unternehmen erst jetzt die Baugenehmigung bekommen hat.

„Auch ohne die Flächen von Tesla setzte der Markt zum Jahresanfang seine hohe Dynamik von mehr als zwei Millionen Quadratmetern Flächenumsatz pro Quartal fort“, sagt Rainer Koepke, Head of Industrial & Logistics bei CBRE in Deutschland. In den Top-5-Märkten stieg der Flächenumsatz im Vorjahresvergleich um 42 Prozent an, ohne Tesla war aber ein Rückgang um 18 Prozent zu verzeichnen. Lediglich in München stieg der Flächenumsatz an. Jenseits der Top-Märkte betrug das Wachstum sechs Prozent.

„Angesichts der Flächenknappheit in den beliebten Logistikclustern weichen die Nutzer immer mehr in Gebiete mit großflächigen Angeboten aus. Diese sind in den östlichen Bundesländern, inklusive Berlin, und machten mit rund 1,1 Millionen Quadratmeter 45 Prozent vom gesamten Flächenumsatz aus“, erklärt Koepke. Neben dem Ruhrgebiet, einem klassischen Logistikmarkt, in dem im ersten Quartal 147 000 Quadratmeter umgesetzt wurden, waren auch die Regionen Halle/Leipzig (229.000 Quadratmeter) und Magdeburg (221.000 Quadratmeter) umsatzstark.

Die beiden Großabschlüsse von Tesla und Amazon beeinflussten auch die Flächenanteile von Eigennutzern und von Neubauten entscheidend. So stieg der Anteil von Eigennutzern um sechs Prozentpunkte auf 40 Prozent. Der Anteil von Neubauten stieg um elf Prozentpunkte auf 70 Prozent. Auch die Flächenanteile der wichtigsten Nutzerbranchen wurden durch diese Abschlüsse geprägt. So stieg der Anteil von Produktionsunternehmen um elf Prozentpunkte auf 30 Prozent. Trotz Amazon ging der Anteil von Handelsunternehmen, inklusive Onlinehändlern, jedoch um acht Prozentpunkte auf 36 Prozent zurück. Logistiker verzeichneten einen leichten Rückgang auf 26 Prozent.

„Produktionsunternehmen werden auch zukünftig eine wichtige Rolle spielen, denn aufgrund der verschiedenen Probleme für die internationalen Lieferketten erwägen immer mehr Unternehmen einstmals ausgelagerte Produktion wieder zurück nach Deutschland zu holen. Bei derartigem ‚Reshoring‘ treffen die Unternehmen bei Kommunen in der Regel auf größeres Interesse als bei klassischen Logistikansiedlungen. So werden für Produktionsansiedlungen öfters Flächenreserven aktiviert“, erklärt Koepke.

Die durchschnittliche Spitzenmiete der Top 5 stieg im Vorjahresvergleich um gut sechs Prozent auf 6,84 Euro pro Quadratmeter und Monat.

Logistikmarkt Deutschland: Flächenumsatz (Vermietung und Eigennutzung)

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Quelle: CBRE Research, Q1 2022

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