MARKTFORSCHUNG

Aktionärsboom durch Corona

Das Corona-Jahr hat offenbar dazu geführt, dass Menschen mehr Zeit und Geld zur Verfügung stand, und dass sie diese Zeit genutzt haben, sich mit ihren Finanzen zu befassen und Geld in Aktien, Fonds oder ETFs anzulegen. Das geht aus den jüngsten Zahlen des Deutschen Aktieninstituts zu den Aktionärszahlen in Deutschland hervor.

Demnach haben 2020 im Vergleich zu 2019 rund 2,7 Millionen mehr Menschen in Aktien, Aktienfonds oder aktienbasierten ETFs gespart. Damit haben knapp 12,4 Millionen Bürger am Aktienmarkt investiert - das sind 17,5 Prozent der Bevölkerung ab 14 Jahren. Höher war die Zahl der Aktionäre zuletzt vor 20 Jahren. Im Jahr 2001 belief sie sich auf 12,9 Millionen Bürger. Besonders die Gruppe der unter 30-Jährigen war letztes Jahr an der Börse sehr aktiv. Fast 600 000 junge Erwachsene wagten sich auf das Börsenparkett. Das ist im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung von fast 70 Prozent und damit der mit Abstand stärkste Anstieg aller in der Studie untersuchten Altersgruppen. Insgesamt ist eine Million der neuen Aktiensparer jünger als 40 Jahre. Ein Grund für den Jugendboom scheint zu sein, dass smarte Apps den Einstieg in den Aktienmarkt erleichtern. "Die Aktienanlage hat über das Smartphone die Hosentasche erreicht", fasst Dr. Christine Bortenlänger, Vorständin des Deutschen Aktieninstituts, diese Entwicklung zusammen. Auch Influencer und Internetforen hätten mit ihrer Kommunikation auf Augenhöhe das Thema Geldanlage für sich entdeckt und träfen damit offenbar den Nerv vor allem der jungen Generation. Red.

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