Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 3/2016

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Die offizielle Inflationsrate in Deutschland wird für den Januar 2016 mit 0,5 Prozent angegeben. Derweil weisen deutsche Bundesanleihen, selbst bei mittlerer Laufzeit, eine negative Rendite aus. Pfandbriefe bieten nur einen geringen Renditeaufschlag gegenüber Staatsanleihen und zudem erscheinen einige Segmente durch das Kaufprogramm der Europäischen Zentralbank (EZB) illiquider geworden zu sein. Aus institutioneller Euro-Sicht scheinen Unternehmensanleihen (Investment Grade) das einzige Segment mit positiver Rendite und akzeptabler Marktliquidität. Ob und inwieweit aus diesem Herdenverhalten Probleme resultieren, wird die Zukunft zeigen. Großen Firmenkunden (Corporates) droht bei ihren Kontoguthaben derweil die Belastung mit dem durchgereichten negativen EZB-Einlagezins. Hier könnte sich die Frage stellen, ob ein Strafzins für Bankeinlagen in Höhe von 0,3 Prozent, oder die negative Rendite einer kurzlaufenden Bundesanleihe aus Anlegersicht attraktiver ist. Zumindest das Gegenparteienrisiko ist bei Letzterem wahrscheinlich geringer. Ein Bund-Future von jenseits der 160 ist auch etwas, was man sich in der Vergangenheit kaum vorstellen konnte. Dies sind alles Symptome einer abstrusen Situation. Liquiditätsmanagement und die Investition in den als konservativ geltenden Segmenten des Kapitalmarktes haben enorm an Komplexität gewonnen.

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