Diese kamen seit Jahresanfang massiv unter Druck. So fiel der deutsche Leitindex Dax zwischenzeitlich auf knapp unter 9 400 Punkte. Damit verlor er mehr als er im vergangenen Jahr zulegen konnte. Verantwortlich dafür sind der Crash an der chinesischen Börse, aber vor allem die heftig diskutierte künftige politische und wirtschaftliche Entwicklung in Europa. Als sich dann plötzlich auch in den Vereinigten Staaten Konjunkturpessimismus breit machte, sorgte das für Druck auf die deutschen Aktien. Massiv unter die Räder kamen in den ersten Wochen nicht nur die Automobilwerte, sondern auch die börsennotierten Großbanken, allen voran die Deutsche Bank. Der Verlust fiel mit 6,9 Milliarden Euro offensichtlich schlimmer aus als befürchtet. Für die einzig positiven Impulse sorgte dann am 21. Januar die Aussicht auf weitere monetäre Erleichterungen seitens der Europäischen Zentralbank. Für die nächsten Wochen dürften die geopolitische Großwetterlage und die Prognosen für die weltwirtschaftliche Entwicklung die Richtung der Aktienkurse vorgeben. Darüber hinaus beginnt in Kürze die Berichtssaison bei den deutschen Unternehmen, dabei achten Investoren derzeit eher auf Enttäuschungen als auf positive Überraschungen. ber
Kaufen, Halten, Verkaufen
Grundsolide Deutsche Euro Shop
Die Deutsche Euro Shop hat für 2015 einen Bewertungsgewinn von 260 Millionen Euro ausgewiesen. Dieser liegt unter den Schätzungen der Lampe Bank (284 Millionen Euro), aber deutlich über der der Baader Bank (189 Millionen Euro). Beide Banken erwartet aufgrund der hohen Qualität des Immobilienportfolios, der grundsoliden Bilanz und einer ansprechenden Dividendenrendite eine weiter positive Kursentwicklung. Beide Häuser empfehlen die Aktien unverändert zum Kauf und nennen Kursziele von 44 Euro (Baader Bank) beziehungsweise 45 Euro (Lampe Bank).
Alstria mit viel Potenzial
Eine gute Kaufgelegenheit stellt Alstria für die Deutsche Bank dar, die ein Kursziel von 15,50 Euro vergeben hat. Das strukturelle Wachstum sei weiterhin vorhanden. Die Dividendenrendite von rund fünf Prozent sorgt für eine gute Kursabsicherung nach unten. Zudem würden die Aktien von Alstria von der möglichen Aufnahme in den M-Dax im März profitieren. Eine gute Einstiegsmöglichkeit stellt der denkbare Teilausstieg von Oaktree dar, die einen Anteil von 27 Prozent halten. Die eine Hälfte der Beteiligung unterliegt keinen Verkaufsbeschränkungen (lock up), für die zweite laufen sie Anfang April aus.
Kursziel für Deutsche Wohnen erhöht
Das Bankhaus Lampe hat ihre Empfehlung für die Deutsche Wohnen von "halten" auf "kaufen" geändert und das Kursziel um vier auf 28 Euro erhöht. Die verbesserte Einschätzung auf alleinstehender Basis ergibt sich durch den hohen Bewertungsgewinn für 2015, einer Anhebung der operativen Gewinnschätzungen und dem niedrigen Aktienkurs. Für 2016 besteht weiterhin Potenzial auf weitere Bewertungsgewinne. Da sich der LTV nur auf niedrige 38 Prozent beläuft, besteht Potenzial für weitere ergebnissteigernde Zukäufe. Da die Analysten auch die Vonovia positiv bewerten, sehen sie im Falle der Übernahme weiteres Kurspotenzial.
TLG erstmals von Berenberg bewertet
In ihrer ersten Analyse zu TLG empfiehlt Berenberg die Aktien zum Kauf. Das Kursziel beträgt 21 Euro. Die Gesellschaft verfügt über solide Bilanzrelationen. Jährlich dürften Akquisitionen in Höhe von zehn Prozent des bestehenden Portfolios möglich sein. Bis Ende 2018 sollte es dadurch machbar sein, das Mietwachstum um insgesamt 27 Prozent, das operative Ergebnis um 22 Prozent und die Funds from Operations um 22 Prozent zu steigern.
