Anlageberatung

Anlagen im Ypos-Inflationscheck Ausgabe 2/2016

Vermögensklassen im Ypos-Inflationscheck (Zinsen und Dividendenrenditen abzüglich Abgeltungssteuer und Solidaritätszuschlag, Angaben in Prozent) Quelle: Ypos-Consulting GmbH, Darmstadt; Reuters Eikon

Im Dezember 2015 erhöhten sich die deutschen Verbraucherpreise um 0,3 Prozent. Nach offizieller Lesart liegt die Inflation damit weiterhin deutlich unter der Zielgröße der Europäischen Zentralbank (EZB) in Höhe von 2 Prozent. In den als sicher eingestuften Segmenten des Anleihemarktes finden weder private noch institutionelle Anleger eine auskömmliche Rendite. Die Fristentransformation von kurzfristigen Einlagen in Anleihen sicherer Schuldner mittelfristiger Laufzeit ergibt eine negative Einkaufsrendite. Aus den aktuellen Renditen ist wohl zu schließen, dass die Marktteilnehmer kein systemisches Risiko im Staats- und Finanzsystem der Eurozone sehen. Gleiches gilt wohl für das Risiko eines unerwarteten Anstiegs der Inflation. Diese Gleichschaltung der Meinung unter den Marktteilnehmern könnte ein unterschätztes Risiko darstellen. Gleichzeitig bieten die geringen Renditen aktuell nur einen geringen Puffer gegen unerwartete Entwicklungen. Bei institutionellen Anlegern mit geringer Schwankungstoleranz und niedrigem Risikobudget sollte der Trend zu illiquiden Investments, Risiko-Overlays und einem professionelleren quantitativen Risikomanagement anhalten. Es wird interessant zu beobachten sein, wie sich dies auf die langfristigen Anlageergebnisse auswirkt. Die professionellere Sicherstellung der nominellen Mindestzahlungsversprechen durch die Versorgungsträger ist zwar aufsichtsrechtlich positiv zu werten, aber die langfristigen Folgen für die reale Vermögensentwicklung der Kunden und Versicherten müssen deutlicher kommuniziert werden.

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