Blickpunkte

Sicherheit - Internet- und Computerkriminalität nehmen zu

Auf den ersten Blick ist das Bankgeschäft sicherer geworden. Raubüberfälle auf Geldinstitute beziehungsweise Geld- und Werttransporte sind seit Beginn des Jahrtausends rückläufig. Der Missbrauch von Scheck- und Kreditkarten verringerte sich mit wenigen Ausnahmen von Jahr zu Jahr, erstmals hat 2011 auch die Geld- und Wertzeichenfälschung abgenommen.

Sicherheit ist aber trügerisch, denn die Kriminalität hat sich teilweise weg von den Schalterräumen verlagert. Die größeren Geldbeträge werden nicht in den Filialen aufbewahrt, sondern in speziellen Tresoren, die den Bankmitarbeitern und damit den Bankräubern nicht zugänglich sind. Eine Vielzahl von Delikten wird außerdem mit Hilfe von Internet und Computer begangen und verlagert sich damit in den virtuellen Raum. Ein Computerganove "verdient" mit Computerbetrug durchschnittlich zwei Millionen Dollar, während ein traditioneller Bankräuber im Schnitt nur 3000 bis 4000 Euro erbeutet. Nach der Statistik des BKA hat die Computerkriminalität 2011 den bisher höchsten Stand eingenommen. Diese Entwicklung kann beispielsweise die Zunahme der Fälle beim Kontoeröffnungs- und Überweisungsbetrug erklären, die - erstmalig 1999 erfasst - tendenziell von Jahr zu Jahr gestiegen ist.

Der Grund dafür dürfte das immer häufiger durch die Kunden genutzte Online-banking sein. Nach einer Studie der Beratungsgesellschaft Investors Marketing wird sich dadurch die Anzahl der Filialen weiter verringern. Damit können sich die Banken gegen kriminelle Aktivitäten nur bedingt wappnen und sind immer stärker auf die Mitwirkung ihrer Kunden angewiesen (siehe Kasten auf Seite 34). Red.

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