Blickpunkte

Schufa - Der Verbraucher wird zum Kunden

Bis vor kurzem war die Schufa ein Dienstleister allein für Finanzdienstleister und Handel. Den privaten Verbraucher hatte man als Adressat allenfalls im Blick, um die immer wieder geäußerten Bedenken gegenüber der Datenbank und möglicherweise dort enthaltenen Fehlern beziehungsweise den negativen Folgen des Scorings für den Einzelnen so weit als möglich auszuräumen. Die Notwendigkeit, am eigenen Image zu arbeiten, führte Anfang des Jahrzehnts zu einem Aufbau der Serviceleis tungen für Verbraucher. Denn wie kann man dem Misstrauen leichter entgegenwirken als dadurch, dem Einzelnen Einblick in die über ihn gespeicherten Daten zu geben? Immerhin eine Million registrierte Nutzer zählt das Online-Portal "meineschufa.de" mittlerweile. Und weil diese Nutzer auch für den Ser vice zahlen (kostenlos ist nach der Datenschutznovelle nur eine Selbstauskunft pro Jahr), ist der private Verbraucher zunehmend als neue Kundengruppe entdeckt worden. Seit November letzten Jahres ermöglicht es die Auskunftei deshalb Privatpersonen, den Spieß der Auskunftserteilung einmal umzukehren, und bietet ihnen Auskünfte über Unternehmen an. Seit Juni 2011 ist mit dem Update-Service ein weiteres Angebot für die Zielgruppe am Markt. Für zehn Euro pro Jahr werden registrierte Nutzer per E-Mail und/oder SMS zeitnah informiert, wenn durch Vertragspartner Daten über sie abgefragt werden. Auch der Schufa-Basis-Score wird regelmäßig gemeldet. Dies soll Verbrauchern als Frühwarnsystem für möglichen Identitätsdiebstahl gelten, etwa wenn abgegriffene Daten genutzt werden, um kostspielige Einkäufe zu tätigen oder Kreditgeschäfte abzuwickeln. Red.

Noch keine Bewertungen vorhanden


X