Blickpunkte

Mitarbeiter - Mehr Farbe im Vorstand

Mit seiner Aussage vom 1. Februar-Wochenende zur Präsenz von Frauen in Führungsgremien hat Josef Ackermann wieder einmal heftige Gegenreaktionen ausgelöst. Politikerinnen aller Couleur ereiferten sich über die Formulierung, dass es "irgendwann dann farbiger sein wird und schöner auch", wenn endlich Frauen auch im Vorstand vertreten sind. Unbestritten - die Aussage war vermutlich (gerade in der aktuell aufgeheizten Diskussion) nicht ganz politisch korrekt, zumindest aber wenig geschickt. Das kann man Ackermann zum Vorwurf machen. Denn der Chef der Deutschen Bank muss seine Worte in der Öffentlichkeit nun einmal achtsamer wählen als weniger prominente Zeitgenossen.

Ob man Ackermann deshalb zum Macho stempeln muss, der Kolleginnen in den Führungsebenen bestenfalls als Farbtupfer und schmückendes Beiwerk versteht, ist dennoch zumindest zu hinterfragen. Zum einen ist es immer zweifelhaft, einen solchen Satz losgelöst vom Zusammenhang zu sezieren, weil dann immer ein Teil der Botschaft verloren geht. Aber selbst wenn man das all jenen, die sich gierig darauf stürzten, zugesteht, ist die Betrachtung doch wohl zu verbittert. Wenn jemand lachend sagt, dass er sich daran erfreut, dass die Geschäftskleidung von Frauen abwechslungsreicher ist als die von Männern, bedeutet dies schließlich noch nicht, dass dadurch der sachliche Beitrag der Damen herabgewürdigt wird. Schließlich kann man ja das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden. Dass sich durch die Präsenz von Frauen in bisher reinen Herrenrunden manches - bis hin zum Kommunikationsstil - verändert, ist mittlerweile hinreichend belegt. Darf man das nicht schöner finden? sb

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