Blickpunkte

Investment - Zertifikate sind wieder da

Ende des Jahres 2008 und im Verlauf von 2009 war der Aufschrei laut. Bankberater, so der Vorwurf von Verbraucherschützern und Politikern, hätten massenhaft spekulative Produkte, insbesondere Zertifikate, an private Anleger verkauft, die sich über deren Konstruktionsweise und Risiken nicht im Klaren gewesen seien. Der Name "Zertifikat" war für Finanzprodukte zu diesem Zeitpunkt so verbrannt, dass sogar manche Sparkasse ihre "Sparkassenzertifikat" genannten Einlageprodukte aufgrund negativer Rückmeldungen der Kunden umzubenennen trachtete.

Betrachtet man nun das aktuelle Marktvolumen von Zertifikaten, so darf man sich doch durchaus wundern. Nach einem Absturz der Zahlen infolge der Lehman-Pleite im September 2008 und einem entsprechenden Rückgang des Marktvolumens von 131,3 Milliarden Euro im Februar 2008 auf 78,2 Milliarden Euro im Februar des darauffolgenden Jahres, hat sich der Absatz des Finanzinstrumentes seither kontinuierlich wieder gesteigert. Der Gesamtmarkt erreichte im Februar 2010 ein Volumen von 104,6 Milliarden Euro, im Februar des aktuellen Jahres waren es 109,7 Milliarden Euro.

Alleine die Bezeichung Zertifkat schreckt heute also offenbar kaum jemanden mehr ab. Und das Finanzinstrument kann als Beimischung im Depot ja durchaus sinnvoll sein. Selbstverständlich gibt es auch in dieser Produktklasse immense Unterschiede. Rund 60 Prozent der Zertifikate-Käufer entscheiden sich für ein kapitalgeschütztes Produkt. Und zwar heute genauso wie direkt nach der Krise im Jahr 2009. Diese Anleger haben sicherlich eine geringere Risikotoleranz als beispielsweise die Käufer von Optionsscheinen. Das Emittentenrisiko aber - diese Botschaft hat sich hoffentlich in den Köpfen fest verankert bleibt in jedem Fall vorhanden, es ist dem Produkt immanent. hm

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