Bain: Europas Banken kämpfen um Anschluss

Laut einer Studie von Bain & Company liegen Europäische Großbanken im margenträchtigen Kapitalmarktgeschäft auch in Europa deutlich hinter Wettbewerbern aus den USA. Demnach sind auf den ersten fünf Plätzen auf dem europäischen Markt US-Institute zu finden (siehe Grafik).

Bain fordert die europäischen Banken daher auf umzudenken, da der Markt weiterhin attraktiv bleibe. Zwar seien die Erträge im Kapitalmarktgeschäft zwischen 2009 und 2018 weltweit um durchschnittlich 3,9 Prozent per annum auf 220 Milliarden US-Dollar gesunken, der Profitpool sei 2018 mit 72 Milliarden US-Dollar jedoch attraktiv geblieben.

Das Beratungsunternehmen sieht den Vorsprung vor allem in den hohen Investitionen in IT begründet, die von den US-Unternehmen in den letzten Jahren getätigt worden seien. Für den gesamten Markt erwartet Bain wieder eine Stabilisierung der Erträge mit einem jährlichen Wachstum bis 2021 von 5 Prozent auf dann 231 Milliarden US-Dollar. Im Ideal-Szenario wäre auch ein Wachstum von 10 Prozent per annum denkbar.

Laut Bain gibt es vor allem vier Handlungsfelder, auf denen europäische Banken aktiv werden müssten, um den Anschluss wieder herzustellen:

  1. Investitionen in Technologien beschleunigen
  2. Mitarbeiter auf die Zukunft vorbereiten
  3. Effektives Cross- und Up-Selling ermöglichen
  4. Ökosystem mit Partnern aufbauen

Bei vielen stehen noch immer die Produkte im Vordergrund, nicht die Bedürfnisse und Ziele des Kunden“, erklärt Bain-Partner Kühnel. „Nun heißt es, die eigenen Stärken zu definieren und das Geschäft entsprechend zu verändern.“ Und Branchenkenner Graf ist überzeugt: „Europas Banken stehen vor einer tief greifenden Transformation ihres Kapitalmarktgeschäfts, die es zügig und konsequent anzugehen gilt. Nur dann können sie der US-Konkurrenz Paroli bieten und von ihren guten Beziehungen gerade im Mittelstand profitieren.“

190920_bain-pm_kapitalmarktgeschaeft_abbildung_final_vxl.jpg

Noch keine Bewertungen vorhanden


X