Abnahme bei Kreditinstituten und Filialen verlangsamt sich

Quelle: Wikimedia

Die seit vielen Jahren andauernde Konsolidierung im deutschen Bankensektor hat sich 2023 aktuellen Zahlen der Deutschen Bundesbank zufolge weiter fortgesetzt – allerdings gegenüber den Vorjahren etwas verlangsamt. Im Jahresverlauf sank die Gesamtzahl der Kreditinstitute um netto 55 (im Vorjahr 61) auf 1403 Institute.  Insgesamt gab es im Laufe des vergangenen Jahres acht (im Vorjahr fünf) Zugänge sowie 63 (2022: 66) Abgänge von Kreditinstituten. Von den Abgängen waren 39 (2022: 37) auf Fusionen im genossenschaftlichen Sektor zurückzuführen. Die Zahl der genossenschaftlichen Institute sank damit auf 697, was erneut einem Rückgang um etwas über 5 Prozent entspricht. Im Sparkassensektor verringerte sich die Anzahl der Institute durch Zusammenschlüsse um acht (2022: neun), somit verbleiben neben den unverändert bestehenden sechs Landesbanken noch 354 Sparkassen.

Die Anzahl der Kreditbanken verringerte sich 2023 um netto vier (2022: netto 15) auf 242 Institute: Die Anzahl der „Regionalbanken und sonstigen Kreditbanken“ sank von 141 auf 137 Ende 2023. Hier standen drei Zugängen sieben Abgänge gegenüber; von den Abgängen entfielen drei (im Vorjahr fünf) auf Geschäftsübertragungen infolge – teils grenzüberschreitender - Fusionen, drei auf Erlaubnisrückgaben und einer auf eine Insolvenz. Es bestehen unverändert drei Großbanken.

Ferner gab es im Zuge von Konsolidierungsbestrebungen drei Abgänge bei den öffentlichen Bausparkassen, deren Zahl von acht auf fünf zurückging. Die Zahl der privaten Bausparkassen verringerte sich um ein Institut aufgrund einer Erlaubnisrückgabe. Eine Fusion bewirkte einen Abgang bei den Realkreditinstituten.

Die Zahl der inländischen Zweigstellen verringerte sich im Jahr 2023 erneut deutlich, jedoch nicht so kräftig wie in den Vorjahren, und fiel um 945 beziehungsweise 4,6 Prozent auf 19501 und damit erstmals unter 20000. Im Vorjahr war ein Abbau von 1266 Zweigstellen (5,8 Prozent) und 2021 sogar eine Reduzierung um 2388 Zweigstellen (9,9 Prozent) zu verzeichnen. In dieser Entwicklung spiegelt sich nach wie vor der Einfluss der Digitalisierung auf die Vertriebswege aufgrund einer verstärkten Nutzung von Online-Banking ebenso wider wie Maßnahmen zur Kostenreduzierung in einem herausfordernden Wettbewerbsumfeld, heißt es in der Mitteilung der Deutschen Bundesbank.

Im Ergebnis sank die Anzahl der Filialen per Saldo abermals in allen Sektoren des Kreditgewerbes. Erneut kräftig war der Filial-Rückgang bei den Großbanken um 248 (minus 6,7 Prozent) auf 3471, jedoch nicht mehr so stark wie im Vorjahr (minus 318 beziehungsweise minus 7,9 Prozent). Damit beträgt der Anteil der Großbanken am gesamten Zweigstellenbestand 17,8 Prozent (2022: 18,2 Prozent). Die Regionalbanken bauten ihr Filialnetz nur um 13 auf 941 Zweigstellen ab. Insgesamt verringerten die Kreditbanken die Anzahl ihrer Zweigstellen um 253 (2022: minus 374) auf 4572 Ende 2023. Dies entspricht einem Gesamtanteil von nahezu unverändert 23,4 Prozent.

Auch im Sparkassenbereich (einschließlich Landesbanken) kam es zu einem Filialabbau um 366 auf 7104 Filialen. Mit einem Anteil von 36,4 Prozent wird hier weiterhin die größte Anzahl inländischer Zweigstellen unterhalten. Im genossenschaftlichen Sektor sank die Zahl der Zweigstellen um netto 306 (2022: 416) auf 6588. Der Anteil am Gesamtbestand der inländischen Zweigstellen beläuft sich auf 33,8 Prozent (2022: 33,7 Prozent).

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