Bilanzen

Volksbank Lahr / Volksbank Göppingen / Heidelberger Volksbank

Volksbank Lahr

Zinsüberschuss mit einem Anteil von 69,92% am Rohertrag - Provisionsüberschuss um 4,6% gestiegen - um 1,8% höhere Verwaltungskosten - Auflösung von Risikovorsorge - Betriebsergebnis um knapp 52% gestiegen - Steuerposition um 6,1% rückläufig - Jahresüberschuss um 4% gesteigert - Dividende mit 7% dotiert - Gesamtbestand der Wertpapieranlagen um knapp 16% zurückgeführt - vergleichsweise starkes Gewicht des Interbankengeschäftes

Nicht die um 1,29% auf 2,064 Mrd. Euro rückläufige Bilanzsumme will die Volksbank Lahr als das entscheidende Kriterium für ihren Erfolg verstanden wissen, sondern das Kundengeschäft und die Ertragslage. Die mit Abstand wichtigste Ertragskomponente war im Berichtsjahr 2010 mit einem Anteil von 69,92 (70,67)% am Rohertrag der Zinsüberschuss, der seinerseits ein Wachstum von 0,9% auf 39,84 Mill. Euro auswies. Zu verdanken ist dieser Zuwachs allerdings zu rund zwei Drittel einem Anstieg der laufenden Erträge auf 1,4 Mill. Euro. Deutlicher gestiegen ist der Provisionsüberschuss, auch in der absoluten Höhe. Nach einem Plus von 4,6% beziehungsweise 0,75 Mill. Euro werden für das Berichtsjahr 17,14 Mill. Euro ausgewiesen, das entspricht einem Anteil von 30,08% am Rohertrag. Das Provisionsgeschäft spielt damit in der Volksbank Lahr eine größere Rolle als in den beiden anderen hier betrachteten Volksbanken und liegt in seinem Gewicht auch deutlich höher als der Vergleichswert für die Gruppe der genossenschaftlichen Primärbanken insgesamt, der bei knapp 20,5% anzusiedeln ist (siehe Kreditwesen 7-2010).

Mit einem Plus von 1,8% auf 40,05 Mill. Euro sind die Verwaltungsaufwendungen der Volksbank Lahr leicht stärker gestiegen als die der genossenschaftlichen Primärbanken insgesamt (plus 1,7%). Sie zehren damit mehr als den Zinsüberschuss auf. Die beiden Volksbanken in Göppingen und Heidelberg konnten dank einer deutlichen Reduktion ihres Personalaufwandes auch die Gesamtkosten senken. In der Volksbank Lahr konnten die Personalkosten mit 25,43 (25,41) Mill. Euro zwar nahezu konstant gehalten werden, dort waren aber spürbare Zuwächse bei den Sachkosten um 4,5% auf 12,22 Mill. Euro zu verkraften. Die Bank spricht in diesem Zusammenhang von Sondereffekten durch den Umbau der Hauptgeschäftsstelle.

Dass sich das Betriebsergebnis der Volksbank Lahr im Berichtsjahr 2010 um gleich 51,9% auf 20,3 Mill. Euro erhöht hat, liegt an der Entwicklung der Risikovorsorge. Wurde die Risikovorsorge im Vorjahr noch mit 4,51 Mill. Euro ausgewiesen, steht im Berichtsjahr ein Ertrag von 2,8 Mill. Euro zu Buche. Insgesamt beträgt der Swing dieser GuV-Position damit 7,31 Mill. Euro. Das Betriebsergebnis versetzt das Institut bei einer um 6,1% niedrigeren Steuerposition (5,59 Mill. Euro) in die komfortable Lage, nicht nur den Jahresüberschuss um 4,0% zu übertreffen, sondern zusätzlich den Fonds für allgemeine Bankrisiken mit 7,0 Mill. Euro zu bestücken.

Auf der Vertreterversammlung in der zweiten Maiwoche 2011 wurde die Dividende mit 7% dotiert. Beschlossen wurden dort auch einige Satzungsänderungen. So können beispielsweise Aufsichtsratsmitglieder der Volksbank Lahr künftig über das 65. Lebensjahr hinaus ihr Amt ausüben. Und es ist möglich, wichtige Entscheidungen im Aufsichtsrat auch telefonisch oder per Fax zu fassen.

Die Bilanzstruktur der Volksbank zeigt auf der Aktivseite einen Anteil von 50,38 (48,14)% bei den Forderungen an Kunden. Während das Gewicht dieser Bilanzposition damit ein wenig niedriger ausfällt als bei den beiden anderen Instituten, erreichen die Forderungen an Kreditinstitute mit 17,85 (16,06)% an der Bilanzsumme einen deutlich höheren Wert. Dass die Wertpapieranlagen nur noch 24,56 (28,83)% der Bilanzsumme abdecken, spiegelt der Abbau des Gesamtbestandes um 15,92% auf 506,83 Mill. Euro wider.

Auf der Passivseite dominieren bei der Volksbank Lahr mit 73,59 (70,81)% an der Bilanzsumme die Kundeneinlagen. Deren Gewicht ist allerdings bei Weitem nicht so hoch wie bei den Volksbanken in Göttingen (83,92%) und Heidelberg (85,32%). Die vergleichsweise große Bedeutung des Interbankengeschäftes zeigt sich auf der Passivseite an einem Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme von 15,54 (18,45)%.

Mit Blick auf das Kundengeschäft wird eine Steigerung des betreuten Kundenvermögens um 2,7% auf 3,548 Mrd. Euro hervorgehoben. Die bilanzwirksamen Kundeneinlagen werden auf 1,577 (1,553) Mrd. Euro beziffert. Und das betreute Kundenanlagevolumen als Summe aus Bankeinlagen, Wertpapier- und Investmentbeständen, den Rückkaufswerten der Lebens- und Rentenversicherungen und den Guthaben der Bausparkasse stieg um 2,8% auf 2,341 Mrd. Euro.

Im Berichtsjahr meldet die Bank einen Zuwachs von 3351 neuen Kunden. Betrachtet man in diesem Zusammenhang die Zahl der Kunden im Vergleich zum Vorjahr konnte mit 117588 nach 116992 ein Nettozuwachs erzielt werden. Immerhin 3280 der Kunden kommen aus Frankreich, wo auch eine Repräsentanz unterhalten wird. Insgesamt operiert die Bank im Vertrieb mit unverändert 42 Geschäftsstellen, 15 Sbelbdsietnungs-Geschäftsstellen, zwei

Kompetenzzentren und einem Bankshop. Hinzu kommen 54 (52) Geldautomaten und 59 Kontoauszugsdrucker. Die Zahl der Mitarbeiter wird mit 509 (503) beziffert. Die Anzahl der Mitglieder ist um 3455 gestiegen. Damit waren zum Jahresende 2010 insgesamt 49256 (46944) Kunden gleichzeitig Mitglied und Teilhaber der Volksbank Lahr. Leicht rückläufig war mit 266046 (267672) die Zahl der Konten.

Personalien: Aufsichtsrat: Uwe Kohler (Vorsitzender), Herbert Wasmer (1. Stellvertretender Vorsitzender), Klaus-Peter Stoffel (2. Stellvertretender Vorsitzender), Michael R. Schaible (3. Stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Krumm (Vorsitzender), Timo Baumer (ab 1. Juli 2010), Axel Fiederer (bis 30. Juni 2010), Christian Fix (bis 31. Dezember 2010), Werner Haist (bis 31. Dezember 2010), Thomas Ruff (ab 1. Juli 2010), Jörg Wildt (bis 31. Dezember 2010)

Volksbank Göppingen

Rückläufiges Zins- und Provisionsgeschäft - Einsparungen beim Verwaltungsaufwand - Cost Income Ratio von von 63,2 auf 64,4% angestiegen - Einstellungen von 14,7 Mill. Euro in den Fonds für allgemeine Bankrisiken - Jahresüberschuss um 7,8% über Vorjahresniveau - Bilanzsumme um 3,0% zurückgeführt

Nachdem in der Ertragsrechnung der Volksbank Göppingen der Zinsüberschuss im Vorjahr um 8,2 auf 43,6 Mill. Euro zugenommen hatte, ging er im Berichtsjahr 2010 wieder um 2,8% auf 42,4 Mill. Euro zurück. Dabei sank der Anteil der Zinsmarge, der als "Konditionsbeitrag" im Kundengeschäft erwirtschaftet wird, um 0,5 auf 25,3 Mill. Euro. Der "Strukturbeitrag" aus der Anlage des Eigenkapitals und der Fristentransformation - also der Anlage kurzfristiger Einlagen in längerfristigen Aktiva - fiel mit 17,0 Mill. Euro unter den Vorjahreswert von 17,8 Mill. Euro.

Der Provisionsüberschuss der Volksbank Göppingen unterschritt mit 14,0 (14,2) Mill. Euro das Vorjahresniveau um 1,0%. Hierfür nennt die Bank ein Minus von 0,5 Mill. Euro durch den Abbau von Credit Default Swaps als Hauptursache. Die Verbundprovisionen sind dagegen laut Geschäftsbericht der Bank um 8,9% auf 7,6 Mill. Euro angestiegen. Die Wachstumsraten beliefen sich demnach auf 7,7% im Wertpapiergeschäft, 22,1% für den Abschluss von Bausparverträgen, 23,8% bei Provisionen für Lebensversicherungen, 2,6% für Sachversicherungen sowie minus 68,4% für Krankenversicherungen. In der Immobilienvermittlung wurden die Erlöse um 3,4% gesteigert. Zu beachten gilt derweil, dass im Gegensatz zum Vorjahr Erträge aus dem Sortenhandel im Provisionsüberschuss enthalten sind, die im Vorjahr noch in der Position Nettoertrag aus Finanzgeschäften verbucht worden waren.

Insgesamt lag der Rohertrag als Summe aus Zins- und Provisionsergebnis mit 56,4 (57,8) um 2,4% unter dem Vorjahreswert. Damit weist die Volksbank Göppingen anders als die beiden anderen hier besprochenen Institute eine niedrigere operative Ertragslage aus.

Mit 36,3 Mill. Euro blieb der Verwaltungsaufwand um 0,5% unter dem Vorjahresniveau. Während die Belegschaft im Jahresdurchschnitt um 1,7% von 344,3 auf 338,5 Mannjahre reduziert wurde, ging der Personalaufwand trotz einer Tarifsteigerung um 4,1% auf 21,8 (22,7) Mill. Euro zurück. Diese Entwicklung sieht das Göppinger Genossenschaftsinstitut neben der Verkleinerung des Vorstands von drei auf zwei Mitglieder in Auflösungen von Pensions-, Altersteilzeit- und Jubiläumsrückstellungen in Höhe von 0,7 Mill. Euro begründet. Letztere hatten sich wie bei vielen Banken in der Gruppe aus der Anpassung an die Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) ergeben.

Der sonstige Verwaltungsaufwand stieg um 5,4% auf 14,5 (13,8) Mill. Euro an, weil sich insbesondere die Aufwendungen für Instandhaltung (plus 0,2 auf 1,5 Mill. Euro) und Werbung (plus 0,1 auf 1,6 Mill. Euro), die Beiträge für Verbände und Sicherungseinrichtung (plus 0,1 auf 0,9 Mill. Euro) sowie die Abschreibungen auf Sachanlagen (plus 0,1 auf 2,8 Mill. Euro) erhöhten. Damit ermäßigte sich das Teilbetriebsergebnis parallel zum Rohüberschuss um 5,6% auf 20,0 (21,2) Mill. Euro. Gleichwohl sieht sich die Volksbank Göppingen bei der Teilbetriebsergebnisquote um 0,10 Prozentpunkte oberhalb des Durchschnitts von 1,01% der Baden-Württembergischen Genossenschaftsbanken. Die Cost Income Ratio erhöhte sich von 63,2 auf 64,4%.

Von plus 0,6 auf minus 0,6 Mill. Euro verringerte sich der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen. Eine wesentliche Ursache hierfür nennt die Genossenschaftsbank einen außerordentlicher Aufwand von 1,8 Mill. Euro für Prozessrückstellungen, die durch eine neue Rechtsprechung des BGH zulasten der Banken notwendig wurden. Das Betriebsergebnis vor Bewertung ging um 11,2% auf 19,5 Mill. Euro zurück. Auch hier sieht man sich in Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme mit 1,08 (1,14)% über dem Durchschnitt der Baden-Württembergischen Genossenschaftsbanken von 1,01%.

Im Bewertungsergebnis sind die Vorsorgen im Kreditgeschäft und die Abschreibungen für Wertpapiere zu unterscheiden. Wurde bei Ersterem im Jahr 2009 ein Nettorisikoaufwand von 17,3 Mill. Euro verbucht, löste das Institut 2010 netto 3,2 Mill. Euro Risikovorsorge auf. Insbesondere überstiegen die Auflösungen von Einzelwertberichtigungen in Höhe von 14,0 Mill. Euro laut Geschäftsbericht die Neubildungen von 11,1 Mill. Euro um 2,9 Mill. Euro. Das Bewertungsergebnis für Wertpapiere sei in der anhaltenden Niedrigzinsphase mit plus 2,5 Mill. Euro erneut von Wertaufholungen geprägt gewesen, bereits im Vorjahr waren hier 24,1 Mill. Euro verbucht worden.

Nach 17,9 Mill. Euro im Jahr 2009 wurden im Berichtszeitraum erneut versteuerte Reserven im Umfang von 14,7 Mill. Euro gebildet. Im Unterschied zum Vorjahr wurde allerdings nicht die Vorsorgereserve von 63,0 Mill. Euro nach § 340 f HGB weiter aufgestockt, weil die Bank bereits die gesetzliche Höchstgrenze von 4% der Kredite und der Eigenanlagen erreicht hat. Stattdessen hat die Genossenschaftsbank erstmalig den Fonds für allgemeine Bankrisiken nach § 340 g HGB dotiert (in den nebenstehenden Tabellen enthalten im Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge), womit das wirtschaftliche Eigenkapital der Bank um 9,0% auf 176,8 Mill. Euro angestiegen ist. Nach einer Steuerzahlung in Höhe von 7,3 (7,2) Mill. Euro weist die Volksbank Göppingen einen Jahresüberschuss von 2,5 Mill. Euro aus, der den Vorjahreswert von 2,3 Mill. Euro um 7,8% übersteigt.

In der Bilanz des Genossenschaftsinstituts verzeichneten die Kundeneinlagen (inklusive Schuldverschreibungen) nach 5,7% Minus im Vorjahr wieder einen Anstieg um 3,3% auf 1,44 Mrd. Euro. Der Zuwachs belief sich dabei laut Geschäftsbericht auf 2,3% bei Privatkunden und auf 8,7% bei Firmenkunden. Berücksichtigt man den Nettoabsatz im Wertpapiergeschäft von 11,8 (34,2) Mill. Euro sowie 10,0 Mill. Euro Einmalanlagen in Rentenversicherungen, so hebt die Volksbank hervor, ergab sich insgesamt ein Zufluss von Anlagegeldern in Höhe von 67,2 Mill. Euro.

Auf der Aktivseite der Bilanz erhöhten sich die Kundenforderungen um 2,6% auf 884,3 (861,7) Mill. Euro. Darüber hinaus nahmen die Forderungen an Kreditinstitute um 1,7% auf 48,4 (47,6) Mill. Euro zu. Bei einem im Vorjahresvergleich um 11,9% auf 663,1 (752,6) Mill. Euro niedrigeren Wertpapierbestand, der weitaus stärker als bei den beiden anderen hier gegenüber gestellten Instituten aus festverzinslichen Papieren besteht, wurde die Bilanzsumme der Volksbank Göppingen um 3,0% auf 1,70 (1,76) Mrd. Euro zurückgeführt.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Werner Kleinle (Vorsitzender), Johann Heinrich Pfeifer (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Peter Aubin (Sprecher), Hermann Sonnenschein

Heidelberger Volksbank

Anstieg des Zinsüberschusses um 12,6% - Provisionsergebnis um 3,6% über Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwand unverändert, aber um 1,6% geringere Personalkosten - Risikovorsorge deutlich angehoben - Jahresüberschuss gleichbleibend bei 3,1 Mill. Euro - überdurchschnittliches Bilanzwachstum

Gegründet wurde die Heidelberger Volksbank am 12. Juni 1874, zum Ende des ersten Jahres ihrer Geschäftstätigkeit wies sie eine Bilanzsumme von 275000 Mark, Gesamteinlagen von 203000 Mark und 139 Mitglieder aus. 136 Jahre später beläuft sich die Bilanzsumme auf mehr als eine Mrd. Euro, die Gesamteinlagen auf gut 941 Mill. Euro, und die Mitgliederzahl ist auf 18573 angestiegen. Vergleichsweise wenig verändert hat sich in dieser Zeit die Dividende für die Mitglieder: Sie schwankte seit Bankgründung zwischen 5 und 8%, in den vergangenen drei Jahren waren es jeweils 7%. Zusammen mit den Filialen im Heimatort ist die Heidelberger Volksbank mit insgesamt 15 Geschäftsstellen auch in den Nachbargemeinden Dossenheim und Eppelheim vertreten.

Nachdem bereits im Jahr 2009 ein Anstieg zu verzeichnen war, erhöhte sich der Zinsüberschuss von Januar bis Dezember 2010 um 12,6% auf 25,3 (22,5) Mill. Euro. Dieser resultierte laut Geschäftsbericht neben einem deutlich angestiegenen Kundengeschäftsvolumen auch aus dem für Bankgeschäfte günstigen Zinsumfeld: Durch eine anhaltend steile Zinsstrukturkurve konnten positive Effekte aus der Fristentransformation erzielt werden. Im Resultat erhöhte sich der reine Zinssaldo um 11,2% auf 23,7 (21,3) Mill. Euro, und die laufenden Erträge stiegen noch deutlicher um 37,3% auf 1,6 (1,2) Mill. Euro an.

Der Provisionsüberschuss hat sich im Vergleich zum Vorjahr ebenfalls verbessert, wenngleich bei einem Plus von 3,6% auf 7,8 (7,6) Mill. Euro deutlich weniger als das Zinsgeschäft. Ertragseinbußen im Wertpapierdienstleistungsgeschäft aufgrund einer weiter rückläufigen Umsatztätigkeit konnten dabei insbesondere durch deutlich höhere Erträge aus der Vermittlung von Immobilien überkompensiert werden, heißt es dazu von dem genossenschaftlichen Institut. Der um 10,3% auf 33,2 (30,1) Mill. Euro angestiegene Rohertrag setzt sich zu rund drei Vierteln aus dem Zins- und zu einem Viertel aus dem Provisionsergebnis zusammen, was wie auch im vorangegangenen Jahr ziemlich genau dem Verhältnis bei der Volksbank Göppingen entspricht. In Lahr nimmt währenddessen das Provisionsgeschäft mit 30,1% einen etwas größeren Teil des Rohertrags ein.

In ihrer absoluten Höhe auf dem Niveau des Vorjahres von 20,3 (20,4) Mill. Euro lagen die Verwaltungsaufwendungen der Heidelberger Volksbank. Während sich darunter die Personalkosten insbesondere aufgrund eines veränderten Ausweises des Rückstellungsaufwandes für Pensionen im Rahmen der Vorschriften des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG) um 1,6% auf 13,1 (13,3) Mill. Euro reduziert haben, sind die anderen Verwaltungsaufwendungen um 3,3% auf 6,1 (5,9) Mill. Euro angestiegen. Als Differenz von Rohertrag und Verwaltungsaufwand ergibt sich so ein Teilbetriebsergebnis von 12,9 (9,7) Mill. Euro, das gegenüber dem vorangegangenen Jahr um knapp ein Drittel angestiegen ist.

Deutlich angehoben wurde im Berichtsjahr 2010 die Risikovorsorge. Mit 5,4 (3,9) Mill. Euro lag diese um 37,8% über dem Niveau des Vorjahres, wodurch die höheren Erträge weitgehend aufgezehrt wurden. Der Anstieg resultiere in erster Linie aus der Bewertung des eigenen Wertpapierbestandes, kommentiert die Heidelberger Genossenschaftsbank: Während das Ergebnis hieraus in 2009 durch Erholungseffekte nach der Finanzmarktkrise positiv war, hätten insbesondere in den letzten Wochen des Berichtsjahres die Unsicherheiten im Zusammenhang mit der Euro-Staatsschuldenkrise sowie deutlich angestiegene Renditen in einigen Euro-Peripherieländern wieder zu sinkenden Kurswerten und damit zu einem Abschreibungsbedarf geführt. Darüber hinaus hat das Institut die Vorsorgereserven für allgemeine Bankrisiken (Fonds) weiter um eine Mill. Euro erhöht, was in den nebenstehenden Tabellen aus Gründen der Vergleichbarkeit in den Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge einfließt.

Ein außerordentlicher Aufwand von knapp einer halben Mill. Euro resultierte zudem aus der einmaligen Neubewertung im Rückstellungsbereich durch die erstmals im Berichtsjahr anzuwendenden Vorschriften des BilMoG. Nach Berücksichtigung des im Vorjahresvergleich leicht angestiegenen Steueraufwands von 3,3 (3,2) Mill. Euro weist die Heidelberger Volksbank einen Jahresüberschuss in Höhe von 3,1 Mill. Euro aus, der damit exakt auf dem Niveau des Vorjahres lag und von dem eine Mill. Euro in offene Rücklagen eingestellt wurde.

Die Aktiva beziehungsweise Passiva des kurpfälzischen Instituts summierten sich per Bilanzstichtag 31. Dezember 2010 auf 1,08 (0,99) Mrd. Euro, das sind 9,8% mehr als im vorangegangenen Jahr. Damit wuchs die Heidelberger Volksbank im Vergleich mit den anderen Instituten der Gruppe überdurchschnittlich: Die addierte Bilanzsumme der Volks- und Raiffeisenbanken erhöhte sich um 2,3% auf insgesamt 707 Mrd. Euro. Grund für den Anstieg in Heidelberg ist auf der Passivseite der Bilanz eine Zunahme der Kundeneinlagen um 10,4% auf 924,8 (837,6) Mill. Euro und der Bankengelder um 19,4% auf 51,0 (42,7) Mill. Euro. Auf der Aktivseite wurden die Kundenforderungen um 7,6% auf 599,9 (557,6) Mill. Euro und die Forderungen an Kreditinstitute um 81,7% auf 103,7 (57,0) Mill. Euro ausgeweitet. Der Bestand an verbrieften Verbindlichkeiten wurde derweil um knapp ein Viertel auf 16,7 (22,1) Mill. Euro zurückgefahren. Mit 302,4 (296,7) Mill. Euro wird der Gesamtbestand an Wertpapieranlagen angegeben, er lag damit in etwa Personalien: Aufsichtsrat: Prof. Reinhard Walter (Vorsitzender), Dieter Horstmann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Neidinger, Toralf Weimer

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