Bilanzen

Volksbank Lahr - Volksbank Göppingen - Heidelberger Volksbank

Volksbank Lahr

Rückgang im Zinsüberschuss durch Provisionsgeschäft kompensiert - Verwaltungskosten auf Vorjahresniveau höhere Abschreibungen auf Forderungen - Jahresüberschuss um mehr als zwei Drittel angestiegen - Bilanzsumme bei 1,9 (1,8) Mrd. Euro - Wertpapierbestand ausgeweitet - weiterhin hohe Bedeutung der Refinanzierung über Banken

Die Volksbank Lahr hält sich in ihrem Geschäftsbericht, anders etwa als die der Bilanzsumme nach deutlich kleinere Heidelberger Volksbank, mit Erläuterungen sehr zurück. Zur Gewinn- und Verlustrechnung heißt es dort knapp: "Die Ertragslage stellte sich nicht nur im operativen Geschäft sehr gut dar, sondern wurde durch Sondereinflüsse zusätzlich positiv beeinflusst." Dass das Zahlenwerk gleichwohl zweisprachig deutsch-französisch ausgegeben wird, hat seinen Grund: Als erste deutsche Kreditgenossenschaft hat das Institut im Oktober 1993 den Schritt über die französische Grenze getan und im benachbarten Elsass eine Repräsentanz in Erstein eröffnet. Heute betreut das 1865 gegründete Institut (siehe auch bank und markt 2-2007) dort knapp 3 900 Kunden.

Bei den Ertragskomponenten reduzierte sich laut den Angaben im Geschäftsbericht der Zinsüberschuss im Berichtsjahr 2006 um 5,1% auf 38,7 (40,8) Mill. Euro. Weil dieser Rückgang gerade eben durch einen Anstieg beim Provisionsgeschäft um 14,9% auf 18,3 (15,9) Mill. Euro aufgefangen werden konnte, ergibt sich für das zurückliegende Geschäftsjahr ein Rohertrag von 57,0 (56,7) Mill. Euro, der damit um 0,5% höher lag, als im Jahr zuvor und sich zu 68,0 (72,0)% aus dem Zins- und zu 32,1 (28,1)% aus dem Provisionsgeschäft speiste. Damit liegt der Anteil der Letzteren im Vergleich zu den beiden anderen hier besprochenen Genossenschaftsbanken deutlich höher: In Göppingen werden 22,2% der Erträge so generiert, in Heidelberg sind es 26,4%.

In etwa auf dem Vorjahresniveau von 40,7 Mill. Euro werden auch die Verwaltungskosten des zurückliegenden Jahres ausgewiesen. Darunter waren, anders als bei den beiden anderen Genossenschaftsinstituten in dieser Gegenüberstellung, die Personalkosten um 0,5% auf 25,1 (25,2) Mill. Euro leicht rückläufig, während die anderen Verwaltungsaufwendungen - ebenfalls im Gegensatz zu den Volksbanken in Göppingen und Heidelberg - leicht um 1,6% auf 12,9 (12,7) Mill. Euro zunahmen. Um 4,2% auf 2,7 (2,8) Mill. Euro verringerten sich die Abschreibungen auf Sachanlagen. Unter dem Strich war das Teilbetriebsergebnis des Jahres 2006 mit 16,3 (15,9) Mill. Euro um 2,0% höher als im Jahr zuvor.

Deutlich angehoben wurde im Berichtsjahr 2006 die Risikovorsorge. Nach einer geringen Auflösung im Vorjahr in Höhe von 0,8 Mill. Euro beliefen sich die Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen und bestimmte Wertpapiere sowie Zuführungen zu Rückstellungen im Kreditgeschäft im zurückliegenden Geschäftsjahr auf 12,4 Mill. Euro.

Bei einem um 10,7% gesunkenen Nettoergebnis aus Finanzgeschäften in Höhe von 0,01 Mill. Euro und einem deutlich angestiegenen Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge in Höhe von 8,7 (1,3) Mill. Euro belief sich das Betriebsergebnis der Volksbank Lahr auf 12,6 (17,4) Mill. Euro und lag damit um 27,4% unter dem Wert des Vorjahres.

Mehr als ausgeglichen von einem Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge in Höhe von 9,6 (minus 0,1) Mill. Euro weist die Bank trotz des rückläufigen Betriebsergebnisses einen um 28,6% angestiegenen Vorsteuergewinn in Höhe von 22,2 (17,2) Mill. Euro aus. Diese Entwicklung führt die Volksbank Lahr, wie auch die beiden anderen Institute, auf Körperschaftsteuerguthaben aus der Steuerreform 2000 und auf eine Hochschreibung der DZ-Bank-Anteile zurück (siehe auch Vorbericht in Heft 3-2007).

Nach einer um knapp ein Drittel gesunkenen Steuerposition in Höhe von 5,0 (7,3) Mill. Euro erhöhte sich der Jahresüberschuss noch stärker, und zwar um 72,8% auf 17,2 (9,9) Mill. Euro. Von diesem wurden 7,0 (0,0) Mill. Euro in offene Rücklagen eingestellt, sodass der Bilanzgewinn mit 10,2 (9,9) Mill. Euro in etwa auf dem Niveau des vorangegangenen Jahres gehalten werden konnte.

Die Bilanzsumme der Volksbank Lahr erhöhte sich im Berichtsjahr 2006 um 5,7% auf 1,90 (1,80) Mrd. Euro. Damit liegt sie in der Größenordnung der drei hier besprochenen Baden-Württembergischen Institute oben, wobei sich der Abstand zur Göppinger Genossenschaftsbank, die einen Anstieg der Bilanzsumme von 7,8% vermeldet, leicht verringert hat.

Auf der Aktivseite ist per Stichtag 31. Dezember 2006 im Vorjahresvergleich eine Verschiebung hin zum Kundengeschäft zu konstatieren. So sind die Forderungen an Kunden als größte Position um 5,8% auf 991,0 (936,5) Mill. Euro angestiegen und tragen damit den größten Teil des Wachstums der Bilanzsumme. Ihr Anteil an letzterer blieb konstant bei 52,1 (52,0)%. Gleichzeitig waren die Forderungen an Banken um 8,5% auf 463,4 (506,7) Mill. Euro rückläufig; sie machten so 24,4 (28,1)% an der Summe aller Vermögenswerte aus. Damit hat das Interbankengeschäft des Lahrer Instituts in der Gegenüberstellung der drei hier besprochenen Volksbanken weiterhin eine große Rolle. Zum Vergleich: In Göppingen stellen die Bankenforderungen lediglich 3,2% in Heidelberg 10,6% der Bilanzsumme dar.

Deutliche Veränderungen gab es auch beim Wertpapierbestand des Lahrer Genossenschaftsinstituts. So wurde bei einem Gesamtanstieg um 26,6% auf 319,4 (252,2) Mill. Euro der Anteil der festverzinslichen Werte deutlich um fast ein Drittel auf 284,4 (218,7) Mill. Euro angehoben (davon fast alles in lombardfähigen Anleihen). Gleichzeitig stieg der Aktienbestand moderat um 4,2% auf 35,0 (33,6) Mill. Euro an. Der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme erhöhte sich damit von 14,0% auf 16,8%.

Auf der Passivseite der Bilanz veränderten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden nur unwesentlich von 1,42 Mrd. Euro auf 1,44 Mrd. Euro, wobei eine leichte Verschiebung von Spareinlagen (minus 4,1% auf 603,7 Mill. Euro) hin zu anderen Verbindlichkeiten (plus 6,3% auf 835,9 Mill. Euro) festzustellen ist. Der Anteil der Kundeneinlagen an der Bilanzsumme verringerte sich dementsprechend leicht von 78,6% auf 75,7%.

Um 40,4% deutlich angestiegen ist währenddessen die Position "verbriefte Verbindlichkeiten", die allein aus begebenen Schuldverschreibungen besteht und sich zum Jahresende 2006 auf 49,1 (34,9) Mill. Euro belief. Moderater, aber immer noch signifikant erhöht hat sich das Eigenkapital der Bank. Nach 90,4 Mill. Euro per Ende 2005 wurde dieses zum Ende der Berichtsjahres auf 106,0 Mill. Euro erhöht und lag damit um 17,2% über dem Vorjahreswert.

Personalien: Aufsichtsrat: Willi Preiss (Vorsitzender), Herbert Wasmer (erster stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Manfred Basler (Vorsitzender), Reinhard Krumm (stellvertretender Vorsitzender), Axel Fiederer, Christian Fix, Werner Haist, Jörg Wildt

Volksbank Göppingen

Bilanzsumme um 7,8% erhöht - Rückgang von Zins- und Provisionsüberschuss - Verwaltungsaufwand leicht gesenkt - Cost Income Ratio bei 76,3% - positives Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft - Risikovorsorge insgesamt deutlich erhöht - Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme merklich gestiegen - deutliche Aufstockung der festverzinslichen Werte

Dass sich die Bilanzsumme der Volksbank Göppingen im Berichtsjahr 2006 von 1,597 Mrd. Euro um 124,6 Mill. Euro (oder 7,8%) auf 1,722 Mrd. Euro erhöht hat, führt das Institut zum überwiegenden Teil auf die gestiegenen Kundeneinlagen zurück. Diese haben sich um 49,22 Mill. Euro auf 1,33 Mrd. Euro erhöht. Der Investitionsneigung und Kreditnachfrage der Firmen im Landkreis Göppingen bescheinigt das Institut im vergangenen Jahr noch nicht den erhofften Aufschwung, sondern meldet eine Verminderung des Kreditvolumens (Kundenforderungen inklusive Wechselkredite) um 23,9 Mill. Euro auf 898,0 Mill. Euro (minus 2,6%) bei. Bei den Eigenanlagen verweist die Bank auf einen Abbau der Forderungen an Kreditinstitute um 42,7 Mill. Euro auf 55,8 Mill. Euro und eine Aufstockung der Wertpapiere auf rund 650 Mill. Euro.

Der Blick auf die Ertragslage zeigt beim Zinsüberschuss einen Rückgang von 5,9% auf 38,73 Mill. Euro. Nach den Erläuterungen der Bank im Lagebericht ging der Anteil der Zinsmarge, der als "Konditionsbeitrag" im Kundengeschäft erwirtschaftet wird, um 3,1 Mill. Euro auf 30,3 Mill. Euro zurück, während der aus der Fristentransformation erzielte "Strukturbeitrag" um 0,6 Mill. Euro auf 8,4 Mill. Euro erhöht werden konnte. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme beziffert die Bank den Zinsüberschuss auf 2,16 (2,46)%, den Aktivzins auf 4,34 (4,60)% und den Passivzins auf 2,17 (2,14)%. Auch der Provisionsüberschuss verfehlte mit 11,04 Mill. Euro das Vorjahresniveau um 5,3%. Als Ursache nennt die Bank im Wesentlichen Rückgänge im Wertpapiergeschäft (minus 0,2 Mill. Euro) und der Immobilienvermittlung (minus 0,2 Mill. Euro). Damit blieb auch der Rohertrag mit 49,76 Mill. Euro um 5,8% hinter dem Vorjahr zurück.

Gegenläufige Entwicklungen gab es bei den Komponenten des Verwaltungsaufwands (insgesamt minus 0,3% auf 37,94 Mill. Euro). Die Personalkosten stiegen "wegen einer Tariferhöhung und Rückstellungen für Altersteilzeit-Verträge trotz Personalabbau" um 1,6% auf 23,1 Mill. Euro an, während sich die Sachkosten um 3,8% auf 11,65 Mill. Euro und die Abschreibungen auf Sachanlagen um minus 0,9% auf 3,19 Mill. Euro ermäßigten. Die durchschnittliche Zahl der Mitarbeiter wird rein rechnerisch mit 349,3 angegeben, das sind minus 8,4%. Den Rückgang der Sachkosten führt die Bank nicht zuletzt auf niedrigere Beiträge für die Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken zurück. Für das Teilbetriebsergebnis errechnet sich damit ein Rückgang um 19,9% auf 11,82 Mill. Euro. Das sind nach Angaben der Bank 0,66 (0,88)% der durchschnittlichen Bilanzsumme.

Damit, so räumt die Bank in ihrem Geschäftsbericht ein, liegt die Teilbetriebsergebnisquote um 0,19 Prozentpunkte unterhalb des Durchschnitts von 0,85% der württembergischen Genossenschaftsbanken. Parallel zum Teilbetriebsergebnis, so der weitere Hinweis, verschlechterte sich die Cost Income Ratio von 72,1% auf 76,3%.

Im Eigenhandel realisierte die Bank zwar einen geringfügigen Verlust (minus 0,05 nach plus 0,08 Mill. Euro), dieser fällt aber dem Volumen nach kaum ins Gewicht. Weit bedeutsamer ist der Anstieg des Saldos der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen um 51,3% auf 2,34 Mill. Euro. Dies führt die Bank im Wesentlichen auf die Wiederauflösung einer im Vorjahr gebildeten Prozesskostenrückstellung zurück. Ihr Betriebsergebnis vor

Bewertung beziffert die Bank mit 14,1 Mill. Euro und sieht sich damit relativ zur durchschnittlichen Bilanzsumme mit 0,79% nah am Durchschnitt der Württembergischen Genossenschaftsbanken.

Als Risikovorsorge der Bank errechnet sich ein deutlicher Anstieg auf 17,24 (8,31) Mill. Euro, wobei die Bank im Bewertungsbereich ausführlich auf die Entwicklung der drei relevanten Einzelpositionen eingeht: Ihr Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft bewertet das Institut dabei als "ausgezeichnet". Gab es bereits im Vorjahr in dieser Position ein leicht positives Ergebnis in Höhe von 0,4 Mill. Euro, konnte im Berichtsjahr ein Ertrag von 6,1 Mill. Euro verbucht werden. Insbesondere überstiegen die Auflösungen von Einzelwertberichtigungen und Einzelrückstellungen (16,7 Mill. Euro) die Neubildungen (11,0 Mill. Euro) um 5,7 Mill. Euro. Darin spiegelt sich aus Sicht der Bank die eigene Risikopolitik sowie gute Konjunkturlage wider, die vielen Unternehmen eine Verbesserung ihrer Bonität ermöglichte.

Der Bewertungsaufwand für die Wertpapieranlagen der Bank verzeichnete insgesamt "einen erheblichen Anstieg" von 3,2 Mill. Euro auf 10,8 Mill. Euro. Als Ursache hierfür werden die Kursverluste auf die Rentenpapiere aufgrund des starken Zinsanstiegs am Kapitalmarkt genannt. Bezogen auf die Gesamtposition der Wertpapieranlagen (inklusive Festzins-Empfänger-Swaps) von rund 750 Mill. Euro, so schreibt die Bank, belaufen sich die Kursverluste auf 1,4%. Da ihnen etwa 3,4% Zinsertrag gegenüberstanden, brachten die eigenen Wertpapieranlagen unter Berücksichtigung geänderter Kursreserven immer noch einen Ertrag in der Größenordnung von 1,2%. Die Bank verweist in diesem Zusammenhang auf eine Performance von 0,27% des Rentenmarktindex Rex-P.

Das Bewertungsergebnis enthält als Aufwandsposition außerdem eine Zuführung zur versteuerten Vorsorgereserve in Höhe von 12,6 (5,5) Mill. Euro. Diese Position, so erläutert die Bank, erscheint zwar als Aufwand, stellt jedoch eine Reservenbildung aus Gewinn dar und steht in engem Zusammenhang mit der Steuerposition. Während im Vorjahr 5,8 Mill. Euro Steueraufwand anfielen, konnte im Berichtsjahr 2006 per saldo ein positiver Steuerertrag von 5,1 Mill. Euro verbucht werden. Zwar fielen 2006 auch 4,1 Mill. Euro Ertragsteu-er-Aufwand an, jedoch stand dem ein Ertrag von 9,2 Mill. Euro aus der Aktivierung des Anspruchs auf Körperschaftsteuerguthaben gegenüber. Letztere resultieren noch aus der Zeit vor dem Jahr 2000, als Dividendenausschüttungen mit einer geringeren Körperschaftsteuer belegt waren als einbehaltene Gewinne.

Die Erläuterung der Bank: "Mit der Reform der Körperschaftsteuer im Jahr 2000 hatte der Gesetzgeber eine künftige Realisierung der Körperschaftsteuerguthaben weitgehend unmöglich gemacht. Diese Position wurde vom Gesetzgeber im November 2006 wieder korrigiert. Das neue Gesetz stellt fest, dass die Guthaben der Unternehmen vom Fiskus ab 2008 in zehn gleichen Jahresraten zurückgezahlt werden. Entsprechend waren die Beträge im Jahresabschluss 2006 als Barwert auf Basis eines Rechnungszinsfußes von 4% gewinnerhöhend zu aktivieren."

Auf der Passivseite der Bilanz erklärt die Bank die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 51,98 Mill. Euro auf rund 192 Mill. Euro größtenteils durch ein laufendes Offenmarktgeschäft in Höhe von 50,0 Mill. Euro. Damit ist der Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme im Berichtsjahr auf 11,15 (8,77)% gestiegen, während die Kundeneinlagen als weiterhin mit Abstand größter Posten 77,22 (80,17)% der Bilanzsumme abdecken. Die im Berichtsjahr ausgelaufenen nachrangigen Verbindlichkeiten und das Genussrechtskapital wurden noch von der Volksbank Ebersbach eG (Fusion im Jahr 2001) aufgelegt.

Auf der Aktivseite der Bilanz haben sich die Kundenforderungen auf einen Anteil von 52,13 (57,57)% an der Bilanzsumme vermindert. Deutlich gestiegen ist hingegen der Anteil der Wertpapieranlagen auf 37,77 (30,18)% der Bilanzsumme. Mit Blick auf die Struktur der Wertpapieranlagen zeigt sich eine deutliche Aufstockung der festverzinslichen Werte (plus 50,7% auf 604,09 Mill. Euro, während der Aktienbestand um 41,97% auf 45,77 Mill. Euro zurückgeführt wurde. Vom gesamten Wertpapierbestand entfallen damit per Ende des Berichtsjahres 92,9 (83,16) auf Festverzinsliche und 7,04 (16,36)% auf Aktien.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Werner Kleinle (Vorsitzender), Johann Heinrich Pfeifer (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Peter Aubin (Sprecher), Roland Lang, Hermann Sonnenschein, Wolfgang Straub

Heidelberger Volksbank

Zinsüberschuss um 6,5% rückläufig leichtes Plus im Provisionsgeschäft - um 7,7% höhere Verwaltungsaufwendungen - Teilbetriebsergebnis um fast ein Drittel niedriger - Jahresüberschuss auf Vorjahresniveau - Umschichtungen in der Risikovorsorge - Bilanzsumme bei 846,2 (815,8) Mill. Euro

In der Gewinn- und Verlustrechnung stellt die Heidelberger Volksbank die wesentlichen Erfolgskomponenten im Vergleich zum Vorjahr wie folgt dar: Der Rückgang des Zinsüberschusses um 6,5% auf 20,6 (22,0) Mill. Euro sei insbesondere auf den kräftigen Zinsanstieg im Geschäftsjahr zurückzuführen. Während die Zinsaufwendungen für die Einlagen der überwiegend kurzfristig orientierten Geldanleger deutlich anstiegen, führten die trotz Zinsanstiegs immer noch historisch niedrigen Kreditzinsen zu rückläufigen Zinserträgen bei den mittel- und langfristigen Kreditausleihungen. Auch wenn die Bank im Provisionsgeschäft einen um 3,7% gestiegenen Überschuss von 7,4 (7,1) Mill. Euro ausweist, so konnte dieser den Rückgang im Zinsgeschäft nicht kompensieren. Im Resultat ergibt sich ein um 4,0% gesunkener Rohertrag in Höhe von 28,0 (29,2) Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen der Genossenschaftsbank erhöhten sich im Berichtsjahr 2006 um 7,7% auf 22,0 (20,4) Mill. Euro. Die "reinen Personalkosten", so erläutert das Institut im Geschäftsbericht, lagen dabei leicht unter Vorjahresniveau, während einmalige Aufwendungen für gebildete Altersteilzeitrückstellungen, die Anpassung des Rechnungszinsfußes der bestehenden Pensionsrückstellungen auf Kapitalmarktniveau sowie Zuführungen zu Rückstellungen für vertragliche Zahlungen an ein ausgeschiedenes Vorstandsmitglied die Personalaufwendungen insgesamt deutlich um 14,2% auf 14,4 (12,6) Mill. Euro erhöhten.

Die anderen Verwaltungsaufwendungen lagen mit 6,2 (6,4) Mill. Euro um 2,3% unter dem Vorjahreswert, wobei nach Angaben der Bank nochmals Kosten aus der Umbaumaßnahme am Bankgebäude in Dossenheim zu berücksichtigen waren. Die Abschreibungen auf Sachanlagen fielen mit 1,4 (1,5) Mill. Euro um 5,6% niedriger aus als im vorangegangenen Geschäftsjahr. Dank der gesunkenen Ertragsbasis und der höheren Aufwendungen ergibt sich bei der Heidelberger Volksbank im Berichtsjahr 2006 ein Teilbetriebsergebnis in Höhe von 6,0 (8,7) Mill. Euro, was einem Rückgang von fast einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Das Bewertungsergebnis der Bank, im Geschäftsbericht auf Basis bereinigter Zahlen beziffert mit minus 4,1 (minus 4,3) Mill. Euro, sei maßgeblich geprägt durch die letztmalige Übertragung von bankeigenen Aktien der DZ Bank AG in eine Beteiligungsholding. Wie in den Vorjahren wurden damit bestehende Kursreserven weitgehend körperschaftsteuerfrei gehoben. Diese wurden in den zurückliegenden Jahren jeweils der Vorsorge für allgemeine Bankrisiken nach § 340f HGB zugeführt. Der sich aus diesem Jahr und den Vorjahren ergebende Betrag von 21 Millionen Euro wurde im Geschäftsjahr 2006 in gesamter Höhe in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB übertragen. Die Aufwendungen zur Abdeckung von Risiken im Kreditgeschäft, so ergänzt das Institut, lagen leicht unter dem Vorjahreswert. Der Wertberichtigungsbedarf bei den bankeigenen Wertpapieren lag aufgrund der gestiegenen Zinsen über dem Wert des Vorjahres.

Rein rechnerisch und ohne Herausrechnung jener Sondereffekte ergibt sich, wie in den nebenstehenden Tabellen ausgewiesen, im Berichtsjahr 2006 eine Auflösung der Risikovorsorge (ohne Dotierung des Fonds für allgemeine Bankrisiken) um 6,4 Mill. Euro, nachdem im vorangegangenen Jahr 7,7 Mill. Euro eingestellt worden waren. Damit erhöhte sich bei einem leicht angestiegenen Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge von 0,3 (0,3) Mill. Euro das Betriebsergebnis deutlich von 1,25 auf 12,7 Mill. Euro.

Einen weiteren Sondereinfluss dokumentiert die Heidelberger Volksbank (wie auch die Volksbank Göppingen) im Zusammenhang mit der Erstattung von Körperschaftsteuerguthaben. Im Rahmen einer Änderung des Körperschaftsteuergesetzes werden die zum Bilanzstichtag 31. Dezember 2006 bestehenden Guthaben aus der Zeit des bis zum Jahr 2000 gültigen Anrechnungsverfahrens ab dem Jahr 2008 in zehn gleichen Raten an die Bank ausgezahlt. Diese unverzinsliche Forderung gegenüber dem Finanzamt war bereits im Jahresabschluss 2006 zu aktivieren und damit ertragswirksam zu vereinnahmen. Weiterhin erhielt das genossenschaftliche Primärinstitut eine Rückerstattung von Steuern, die in früheren Jahren auf Erträge aus steuerfreien Anlagen gezahlt werden mussten (1,3 Mill. Euro). Die Beträge wurden mit dem Steueraufwand des laufenden Jahres verrechnet und den Vorsorgereserven gemäß § 340 f HGB zugeführt.

In den nebenstehenden Tabellen hat sich entsprechend der Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge, der unter anderem die Einstellung in den Fonds für allgemeine Bankrisiken als Aufwandsposition enthält, von 3,4 Mill. Euro im Vorjahr auf minus 14,9 Mill. Euro im Berichtsjahr 2006 verändert. Damit sank der Vorsteuergewinn von 4,6 auf minus 2,2 Mill. Euro ab. Nach der erwähnten Steuerrückzahlung von 4,2 Mill. Euro - im Jahr zuvor hatte die Bank 2,6 Mill. Euro an den Fiskus überwiesen - ergibt sich ein Jahresüberschuss von 2,0 Mill. Euro, der damit dem des Vorjahres entspricht. Unter Einbeziehung eines Gewinnvortrages sowie nach den im Jahresabschluss mit 1,0 Mill. Euro ausgewiesenen Einstellungen in die Rücklagen soll eine Dividende in Höhe von 6% (502 899,66 Euro) ausgeschüttet sowie 500 000 Euro den Ergebnisrücklagen zugewiesen werden.

Die Bilanzsumme der Heidelberger Volksbank erreichte per Bilanzstichtag 31. Dezember vergangenen Jahres 846,2 (815,8) Mill. Euro, was einem Zuwachs von 3,7%
entspricht. Das Geschäftsvolumen (Bilanzsumme und Bürgschaftsverbindlichkeiten) erhöhte sich ebenfalls um 3,7% auf 855,8 (825,6) Mill. Euro.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Volksbank zeigt im Vergleich der beiden zurückliegenden Geschäftsjahre zunächst wenig Veränderung. So machen die leicht angestiegenen Kundenforderungen in Höhe von 476,6 (464,4) Mill. Euro nach 56,9% im Vorjahr nunmehr 56,3% der Bilanzsumme aus. Der absolute Zuwachs stützte sich nach Angaben der Bank allein auf die langfristigen Kredite, die um nahezu 16 Mill. Euro auf 410,7 Mill. Euro gestiegen sind. Die Kunden bevorzugten eindeutig langfristige Festzinskredite und sicherten sich die nach wie vor niedrigen Zinsen für möglichst lange Zeiträume, heißt es von der Bank.

Dagegen reduzierten sich die kurz- und mittelfristigen Kredite um fast 4 Mill. Euro auf 65,8 Mill. Euro. Die Entwicklung der kurzfristigen Kredite sei auch dadurch bestimmt worden, dass im Zuge des niedrigen Zinsniveaus kurzfristige Kredite in langfristige Kredite umgewandelt wurden. Gleichzeitig sei auch die Liquiditätsausstattung der Unternehmen nach wie vor relativ hoch, sodass nur eine geringe Kreditnachfrage in diesem Bereich festzustellen ist. Das Kundenkreditvolumen nahm bei der genossenschaftlichen Primärbank laut Geschäftsbericht um 2,6% zu, während im Durchschnitt aller badischen Kreditgenossenschaften ein Wachstum von 2,2 % erzielt wurde.

Die Forderungen an Banken (89,7 nach 89,2 Mill. Euro) blieben mit 10,6 (10,9)% an der Gesamtsumme der Aktiva ebenfalls weitestgehend auf dem Niveau des Vorjahres. Die Wertpapieranlagen (bestehend aus festverzinslichen Werten in Höhe von 115,4 (109,3) Mill. Euro und Aktien in Höhe von 87,9 (91,4) Mill. Euro) stellten zusammen unverändert rund ein Viertel der Bilanzsumme dar, wobei die Zahlen eine deutliche Verschiebung hin zu festverzinslichen Anlagen verdeutlichen.

Auf der Passivseite haben sich die Kundeneinlagen leicht um 0,6% auf 728,4 (733,2) Mill. Euro verringert, ihr Anteil an dieser Bilanzseite hat sich dank des Bilanzsummenanstiegs von 89,9% auf 86,1% verringert. Gleichzeitig machten die Bankengelder 3,7 (3,5)% aus; ihr absolutes Volumen erhöhte sich um 8,2% auf 31,3 (28,9) Mill. Euro. Deutlich angestiegen sind die verbrieften Verbindlichkeiten - alles begebene Schuldverschreibungen -, deren Gesamthöhe mit 9,05 (0,05) Mill. Euro ausgewiesen wird.

Im Geschäftsjahr 2006 erwarben 835 Kunden eine Mitgliedschaft bei dem Heidelberger Institut. Demgegenüber stehen nach eigenen Angaben 531 Mitglieder, die durch Tod, Kündigung oder Ausschluss ausgeschieden sind. Somit erhöhte sich der Mitgliederbestand per Berichtsjahresende um 304 auf 17 922. Diese Mitglieder haben laut Geschäftsbericht insgesamt 33 554 Geschäftsanteile mit einer Haftsumme von über 8 Mill. Euro gezeichnet.

Im Vermittlungsgeschäft an genossenschaftlichen Verbundunternehmen wurde der Bausparkasse Schwäbisch Hall im Berichtsjahr 2006 rund 7% mehr Neugeschäft zugetragen. Auch im Wertpapiergeschäft mit der Union Investment Privatfonds AG habe das Provisionsergebnis der Bank deutlich gesteigert werden können; gleiches gelte für die Zertifikate der DZ Bank. Auch im Zusammenspiel mit der Münchener Hypothekenbank und der R+V Versicherung habe man die Vorjahreswerte übertreffen können.

Personalien: Aufsichtsrat: Adalbert Linse (Vorsitzender), Dieter Horstmann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jens Gomille, Jürgen Neidinger, Toralf Weimer

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