Bilanzen

Bilanzen: Volksbank Lahr / Volksbank Göppingen / Heidelberger Volksbank

Volksbank Lahr

Wechsel an der Vorstandsspitze - Zinsüberschuss um 6,8% unter Vorjahresniveau - rückläufiger Provisionsüberschuss - durch höhere Personalkosten angestiegener Verwaltungsaufwand - Jahresüberschuss um 60% auf 6,9 (17,2) Mill. Euro verringert - Bilanzsumme bei knapp 2 Mrd. Euro - Einlagen rückläufig

Für die Volksbank Lahr war der Abschluss des Geschäftsjahres 2007 und der Beginn des Jahres 2008 mit einem Wechsel an der Vorstandsspitze verbunden: Nach 18 Jahren im Amt verabschiedete sich Manfred Basler aus dem aktiven Berufsleben. Den Vorstandsvorsitz des heute zu den 20 größten unter den rund 1 200 Volksbanken in Deutschland zählenden Instituts übergab er derweil an seinen bisherigen Stellvertreter Reinhard Krumm.

Traditionell eher zurückhaltend bei den Zahlen zum vergangenen Geschäftsjahr fallen die zweisprachig deutsch-französischen Erläuterungen der Volksbank Lahr zur Ertragslage auch im Berichtsjahr 2007 spärlich aus. Der Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung zeigt einen um

6,8%, und damit mehr als bei den anderen Instituten in dieser Gegenüberstellung, rückläufigen Zinsüberschuss in Höhe von 36,1 (38,7) Mill. Euro. Das höhere Minus von 8,0% auf 34,0 (36,9) Mill. Euro beim reinen Zinssaldo wurde dabei von um 18,5% angestiegenen laufenden Erträgen zu einem geringen Teil wieder aufgefangen. Weil in Lahr dank eines Sondereinflusses im vorangegangenen Jahr 2006 auch beim Provisionsüberschuss - entgegen der Tendenz in Heidelberg und Göppingen - ein Minus auszuweisen war (um 2,8% von 18,3 auf 17,8 Mill. Euro), verringerte sich der Rohertrag stärker als bei den beiden anderen Instituten um 5,5% auf 53,8 (57,0) Mill. Euro.

Auch bei der Volksbank Lahr beeinflusst der demografische Wandel die Geschäftstätigkeit. Im Zusammenhang mit Rückstellungen für Altersteilzeit sowie der Erhöhung der Pensionsrückstellung durch die weitere Senkung des Rechnungszinses um einen Prozentpunkt erhöhten sich die Personalkosten um 5,4% auf 26,5 (25,1) Mill. Euro. Da die anderen Verwaltungsaufwendungen mit 12,3 (12,9) Mill. Euro und die Abschreibungen auf Sachanlagen mit 2,4 (2,7) Mill. Euro um 4,8 respektive 9,1% rückläufig waren, erhöhte sich der gesamte Verwaltungsaufwand trotz der genannten Sondereffekte im Bezug auf die Personalkosten unterdurchschnittlich um 1,2% auf 41,2 (40,7) Mill. Euro. Dennoch: Sowohl bei der nur noch um 70 Mill. Euro leichteren Volksbank Göppingen wie auch bei der (bezogen auf die Bilanzsumme) nicht einmal halb so gewichtigen Heidelberger Volksbank, waren unter dem Strich Einsparungen zu vermelden. Das Lahrer Teilbetriebsergebnis verringerte sich entsprechend deutlich um 22,2% auf 12,7 (16,3) Mill. Euro.

Als insbesondere im Hinblick auf die Entwicklung im Vergleich zum Vorjahr maßgebliche Position weist die GuV nach einem Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen von 8,7 Mill. Euro im Jahr 2006 (bedingt durch einen einmaligen steuerlichen Sondereffekt im Rahmen der Rückvergütung von Köperschaftssteuerguthaben) für den Berichtszeitraum ein neutrales Ergebnis aus. Demgegenüber wurde die Risikovorsorge (Position Abschreibungen und Wertberichtigungen auf Forderungen) um mehr als die Hälfte auf 5,6 (12,4) Mill. Euro zurückgefahren. Im Resultat verringerte sich das Betriebsergebnis um 44,5% auf 7,0 (12,6) Mill. Euro.

Nach einem halbierten Saldo der übrigen Aufwendungen und Erträge von 5,0 (9,6) Mill. Euro sowie einer Steuerposition von unverändert rund 5,0 Mill. Euro weist die Volksbank Lahr einen um 59,9% auf 6,9 (17,2) Mill. Euro rückläufigen Jahresüberschuss aus, von dem anders als im Vorjahr keine weitere Dotierung der offenen Rücklagen vorgenommen wurde.

Die Bilanzsumme erreichte im zurückliegenden Geschäftsjahr mit einer Steigerung um 3,9% und 1,98 (1,90) Mrd. Euro beinahe die Zwei-Milliarden-Grenze. Größte Einzelposition sind dabei die Spareinlagen. Mit gut 589 (604) Mill. Euro liegt der Bestand laut Geschäftsbericht zwar weit über dem Durchschnitt der badischen Genossenschaftsbanken. Gleichzeitig war er aber auch um 2,4% rückläufig. Zusammen mit den anderen Verbindlichkeiten (summiert aus täglich fälligen und länger befristeten) von 826,7 (835,9) Mill. Euro ergeben sich Verbindlichkeiten gegenüber Kunden von 1,42 (1,44) Mrd. Euro, die um 1,6% geringer sind als im Vorjahr.

Im Jahr 2007 wurden 3 637 Einzelkredite mit einem Gesamtvolumen von 182 Mill. Euro ausgeliehen, 5 Mill. Euro mehr als im Vorjahr. Das gewerbliche Kreditgeschäft nahm dabei um 25% zu, 84,5 Mill. Euro wurden neu ausgeliehen - im Vorjahr waren es 67,4 Mill. Euro. Die Kredite an Privatpersonen, hauptsächlich für den privaten Wohnungsbau, gingen derweil um 11% auf 97,5 Mill. Euro zurück.

Einen deutlichen Anstieg vermeldete die Volksbank Lahr beim Wertpapierumsatz. Mit 378,5 Mill. Euro lag dieser um 31% über dem Vorjahreswert. Auch der Wertpapierbestand erhöhte sich deutlich um 18% und erreichte am Bilanzstichtag 31. Dezember 2007 ein Volumen von 474,4 Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Uwe Kohler (Vorsitzender seit 8. Mai 2008), Willi Preiss (Vorsitzender bis 29. April 2008), Herbert Wasmer (1. stellvertretender Vorsitzender), Hans-Henning Junk (2. stellvertretender Vorsitzender), Klaus-Peter Stoffel (3. stellvertretender Vorsitzender), Michael R. Schaible (4. stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Krumm (Vorsitzender seit 1. Januar 2008), Manfred Basler (Vorsitzender bis 31. Dezember 2007), Axel Fiederer, Christian Fix, Werner Haist, Jörg Wildt

Volksbank Göppingen

Zinsgeschäft weiterhin rückläufig - Provisionsüberschuss um 6,9% angestiegen - geringerer Verwaltungsaufwand nach Sonderbelastungen im Vorjahr - Risikovorsorge um knapp die Hälfte reduziert - Jahresüberschuss mit 2,1 Mill. Euro auf Vorjahresniveau - Bilanzsumme bei 1,9 (1,7) Mrd. Euro

Nachdem der Zinsüberschuss der Volksbank Göppingen bereits im Vorjahr leicht abgenommen hatte (siehe Kreditwesen 12-2007), reduzierte er sich im Berichtsjahr 2007 um weitere 4,1% auf 37,2 (38,7) Mill. Euro. Dabei ging der Anteil der Zinsmarge, der als "Konditionsbeitrag" im Kundengeschäft erwirtschaftet wird, um 0,6 auf 29,7 Mill. Euro zurück. Der "Strukturbeitrag" aus der Anlage des Eigenkapitals und der Fristentransformation - der Anlage kurzfristiger Einlagen in längerfristiger Aktiva - fiel um 1,0 auf 7,4 Mill. Euro. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme, die sich um insgesamt 4,1% erhöhte, belief sich der Zinsüberschuss auf 1,99% nach 2,16%.

Durch Zuwächse im Wertpapiergeschäft (plus 20,2%), bei Lebensversicherungen (plus 40,1%), Krankenversicherungen (plus 20,1%) und der Immobilienvermittlung (plus 19,2%) übertraf der Provisionsüberschuss mit 11,8 (11,0) Mill. Euro das Vorjahresniveau um 6,9%. Insgesamt blieb damit der Rohüberschuss (Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss) mit 49,0 (49,8) Mill. Euro um 1,6% hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück.

Die Minderung des Rohertrags konnte durch einen geringeren Verwaltungsaufwand kompensiert werden. Dass sich Letzterer um 5,0% auf 36,1 (37,9) Mill. Euro ermäßigte, lag jedoch nicht in erster Linie an strukturellen Einsparungen. Vielmehr reduzierte sich der Personalaufwand nach Wegfall von Sonderbelastungen aus dem Vorjahr wieder um 7,2% auf 21,4 (23,1) Mill. Euro. Im Rahmen des sonstigen Verwaltungsaufwands (14,6 nach 14,8 Mill. Euro) wurden rund 0,4 Mill. Euro Kostenanstieg durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer unter anderem durch rückläufige Beiträge für die Sicherungseinrichtung der Volks- und Raiffeisenbanken ausgeglichen.

Damit stieg das Teilbetriebsergebnis um 9,1% auf 12,9 (11,8) Mill. Euro an, was 0,69% der durchschnittlichen Bilanzsumme nach 0,66% im Jahr 2006 entspricht. Mit dieser Teilbetriebsergebnisquote sieht man sich um 0,04 Prozentpunkte unterhalb des Durchschnitts der Württembergischen Genossenschaftsbanken von 0,73%. Parallel zum Teilbetriebsergebnis verbesserte sich auch die Cost Income Ratio von 76,3% auf 73,7%.

Im Eigenhandel erzielte die Bank im Gegensatz zum Vorjahr durch ein erfolgreiches Zinsoptionsgeschäft einen Gewinn von 0,6 Mill. Euro. Gleichzeitig stieg der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen von 2,4 auf 2,5 Mill. Euro. Im Resultat überschritt das Betriebsergebnis vor Bewertung mit 16,2 Mill. Euro den Vorjahreswert um 2,1 Mill. Euro. Relativ zur durchschnittlichen Bilanzsumme erreichte das Betriebsergebnis vor Bewertung 0,87 (0,79)%. Der Durchschnitt der Württembergischen Genossenschaftsbanken wird demgegenüber mit 0,80% beziffert.

Bei der Bewertung unterscheidet das Genossenschaftsinstitut drei Positionen. Zunächst das entsprechende Ergebnis im Kreditgeschäft: Gab es in dieser Position statt des üblichen Risikoaufwandes bereits im Vorjahr ein positives Ergebnis in Höhe von 6,1 Mill. Euro, wurde 2007 ein Überschuss von 4,8 Mill. Euro verbucht. Dabei überstiegen die Auflösungen von Einzelwertberichtigungen (15,2 Mill. Euro) die Zuführungen (10,6 Mill. Euro) um 4,6 Mill. Euro.

Der Bewertungsaufwand für die Wertpapieranlagen der Bank (inklusive Empfängerswaps) verzeichnete demgegenüber erneut einen Anstieg von 10,8 auf 13,1 Mill. Euro. Als Ursache für diese Entwicklung werden insbesondere die Kursverluste bei Rentenpapieren aufgrund des starken Zinsanstiegs am Kapitalmarkt ausgemacht, besonders im Dezember. Diese Verluste beliefen sich auf 7,5 Mill. Euro. In Höhe weiterer 5,3 Mill. Euro entstanden bonitätsmäßig begründete Kursverluste aus Spreadausweitungen bei ungedeckten Bankschuldverschreibungen, wie es der Geschäftsbericht des Instituts für das zurückliegende Geschäftsjahr ausweist. Bezogen auf die Gesamtposition von durchschnittlich 783 Mill. Euro beliefen sich die Kursverluste auf 1,63%. Demgegenüber stand ein Zinsertrag von 3,79%. Damit lieferten die Wertpapieranlagen einen Ertrag von 2,16%.

Als weitere Aufwandsposition enthält das Bewertungsergebnis eine Zuführung zur versteuerten Vorsorgereserve in Höhe von 1,0 Mill. Euro. 2006 hatte die Aktivierung der Ansprüche aus Körperschaftsteuerguthaben in Höhe von 9,2 Mill. Euro eine Reservenbildung von 12,6 Mill. Euro ermöglicht.

Dass sich die Steuerposition von einer Steuerrückzahlung von 5,2 Mill. Euro im Jahr zuvor auf nunmehr 4,9 Mill. Euro umkehrte wird darauf zurückgeführt, dass sich die Kurse der Wertpapiere während der Bilanzerstellung im Januar 2008 aufgrund stark fallender Zinsen am Kapitalmarkt wieder um 6,9 Mill. Euro erholt haben; da insoweit ein steuerliches Abschreibungsverbot besteht, liege die zu versteuernde Position um 2,6 Mill. Euro höher. Insgesamt wird ein Jahresüberschuss von nahezu unverändert 2,1 Mill. Euro ausgewiesen, der in voller Höhe als Bilanzgewinn eingestellt wurde.

Die Bilanzsumme der Volksbank Göppingen hat sich im Jahr 2007 um 10,5% auf 1,90 (1,72) Mrd. Euro erhöht. Neben einem Anstieg der Kundeneinlagen (plus 2,8%) liegt dies insbesondere an der genannten Ausweitung des Depot A-Bestandes an Wertpapieren und die damit verbundene Refinanzierung über die Offenmarktgeschäfte der Europäischen Zentralbank. Das Volumen der Kundenforderungen der Bank blieb mit 896,1 (897,6) Mill. Euro weitestgehend stabil. Die Firmenkredite verzeichneten nach mehrjährigem Rückgang mit 1,2% einen geringen Zuwachs. Demgegenüber reduzierte sich das Privatkundengeschäft - das entsprechende Kreditvolumen hat sich um 2,2% verringert. Als Grund macht das Institut insbesondere den Einbruch des privaten Wohnungsbaus nach Wegfall der Eigenheimzulage, die Erhöhung der Mehrwertsteuer und die Kürzung der Pendlerpauschale aus.

Ihr Engagement im Bereich der Wertpapieranlagen hat die Bank im Jahr 2007 von 649,9 Mill. Euro auf 797,0 Mill. Euro ausgeweitet. Der Anstieg in Höhe von 147,2 Mill. Euro korrespondiert mit der Ausweitung der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die um 144,1 Mill. Euro auf 336,1 Mill. Euro gewachsen sind. Die Refinanzierung erfolgte laut Geschäftsbericht zum Jahr 2007 über kurzfristige Offenmarktgeschäfte. Der Vergleich des Durchschnittszinses der neu erworbenen festverzinslichen Wertpapiere mit dem Durchschnittszinssatz der Offenmarktgeschäfte des Jahres 2007 nennt das Institut eine Marge von 0,36%.

In der Position Forderung gegenüber Kreditinstituten ergab sich die Ausweitung um 69,1% auf 94,4 (55,8) Mill. Euro durch die Anlage kurzfristiger Termingelder (ein bis drei Monate) beim Frankfurter Spitzeninstitut DZ Bank AG - um die gegen Jahresende aufgetretenen Zinsdifferenzen auszunutzen, wie die Göppinger Volksbank im Lagebericht 2007 erläutert. Zwischen den Spareinlagen (minus 123,3 Mill. Euro) und den anderen Einlagen (plus 127,3 Mill. Euro) ist derweil eine Umschichtung zu beobachten. Als Ursache macht die Bank die hohen Zinssätze am Geldmarkt aus, wodurch beim Girokonto mit Geldmarkt-Guthabenzins ein Einlagenanstieg zu beobachten war. Der Anstieg der anderen Einlagen resultierte aus den VR-Anlagekonten, auf die während des Jahres 137,6 Mill. Euro geflossen sind.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Werner Kleinle (Vorsitzender), Johann Heinrich Pfeifer (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Peter Aubin (Sprecher), Roland Lang, Hermann Sonnenschein, Wolfgang Straub

Heidelberger Volksbank

Rückgang im Zinsgeschäft durch geringere Margen - Provisionsgeschäft leicht um 1,3% erhöht - niedrigere Verwaltungsaufwendungen nach Sonderbelastung im Vorjahr - Jahresüberschuss unverändert bei 2,0 Mill. Euro - Bilanzsumme bei 885 (846) Mill. Euro - wachsendes Einlagengeschäft

Den Rückgang im Zinsüberschuss um 2,2% auf 20,1 (20,6) Mill. Euro führt die Heidelberger Volksbank neben dem Zinsanstieg im zurückliegenden Berichtsjahr nicht zuletzt auf eine vom Wettbewerb getriebene weitere Einengung der Margen im Kundengeschäft zurück. Bei einem Minus von 10,2% auf 15,4 (17,2) Mill. Euro beim Zinssaldo stand dabei ein deutlicher Anstieg um 38,2% auf 4,7 (3,4) Mill. Euro bei den laufenden Erträgen zu Buche. Das Provisionsergebnis wurde gegenüber dem Vorjahr um 1,3% auf 7,5 (7,4) Mill. Euro weiter erhöht. Da das zinstragende Geschäft weiterhin die bedeutendere Komponente ist, reduzierte sich der Rohertrag um 1,3% auf 27,6 (28,0) Mill. Euro.

Die in der Branche gemeinhin festzustellende Verlagerung der Ertragsquellen

vom Zins- zum Provisionsgeschäft lässt sich also auch bei dem Heidelberger Institut feststellen: Nach 73,6% zu 26,4% hat sich die Verteilung der beiden Ergebniskomponenten im vergangenen Jahr auf 72,9% zu 27,1% verschoben und liegt in der Gegenüberstellung der drei besprochenen Institute in etwa mittig zwischen den beiden größeren Genossenschaftsbanken. Den Rückgang der Verwaltungsaufwendungen um insgesamt 7,2% auf 20,4 (22,0) Mill. Euro erklärt die Bank im Wesentlichen durch einmalige Rückstellungsaufwendungen, die im Vorjahr den Personalaufwand außerordentlich erhöht hatten (siehe Kreditwesen 12-2007). Die anderen Verwaltungsaufwendungen lagen ebenfalls unter dem Vorjahreswert; hier waren in 2006 Kosten aus der Umbaumaßnahme am Bankgebäude in Dossenheim enthalten.

Das Bewertungsergebnis war im Vorjahr maßgeblich geprägt durch die letztmalige Einbringung von bankeigenen Aktien der DZ Bank AG in eine Beteiligungsholding. Die in 2006 und den Vorjahren in diesem Zusammenhang weitgehend körperschaftssteuerfrei gehobenen Kursreserven wurden in den Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB übertragen. Dadurch ergab sich 2006 ein deutlich positiver Wert von 12,5 Mill. Euro. Im Berichtsjahr lagen die Aufwendungen für die Risikoabdeckung im Kreditgeschäft deutlich unter dem Vorjahreswert, heißt es von der Bank. Der Abschreibungsbedarf bei den bankeigenen Wertpapieren lag aufgrund der gestiegenen Zinsen leicht über dem Wert des Vorjahres. Unter dem Strich wird ein Ergebnis von minus 3,6 Mill. Euro ausgewiesen.

Unter Einrechnung des Steueraufwandes in Höhe von 2,3 Mill. Euro ergibt sich ein Jahresüberschuss, der mit 2,0 Mill. Euro den Vorjahreswert erreichte. Im vorangegangenen Jahr 2006 hatte sich beim Steueraufwand insgesamt ein positiver Betrag von 4,2 Mill. Euro ergeben. Dies lag im Wesentlichen an der einmaligen Erstattung von Körperschaftsteuerguthaben, die in Höhe von 4,4 Mill. Euro mit dem Steueraufwand zu verrechnen waren.

Um 4,6% auf 885 (846) Mill. Euro hat sich die Bilanzsumme der Heidelberger Volksbank zum Jahresende 2007 ausgeweitet. Im Einlagengeschäft, mit 82,7 (86,1)% der Bilanzsumme mit Abstand größte Posten auf der Passivseite und damit um mehr als 10 Prozentpunkte über den anderen hier besprochenen Institute, sieht sich die Bank gut aufgestellt. Im siebten Jahr in Folge sind die Kundengelder (inklusive Inhaberschuldverschreibungen, die sich im Jahr 2007 verdreifachten) auf nunmehr 769 (738) Mill. Euro gestiegen, was einem Wachstum von 4,3% entspricht. Über fünf Jahre hinweg betrachtet, so hebt die Bank hervor, liege man mit einem Wachstum von 13,8% deutlich über dem Durchschnitt der Badischen Kreditgenossenschaften, die einen Anstieg um 8,8% vermeldet haben.

Während die Sichteinlagen 2007 um 29,6 Mill. Euro gestiegen sind, hat der Sparbereich (Spareinlagen, Sondersparformen, Sparbriefe und Sparpläne) gleichwohl um 61,7 Mill. Euro abgenommen. Die Festgelder wuchsen um 25,8 Mill. Euro an, die eigenen Inhaberschuldverschreibungen um 27,7 Mill. Euro. Der Strukturanteil des Sparbereichs inklusive der eigenen Inhaberschuldverschreibungen wird damit auf 52,7% der gesamten Kundeneinlagen beziffert.

Bezieht man die Kundeneinlagen, Kundendepots und Anlagekonten beim Verbundpartner Union Investment sowie die über die Bank vermittelten Lebensversicherungen und Bausparguthaben bei der Karlsruher Lebensversicherung AG und der Bausparkasse Schwäbisch Hall AG mit ein, so hat das Anlagevolumen der Kunden um 6% auf 1,12 Mrd. Euro zugenommen.

Personalien: Aufsichtsrat: Adalbert Linse (Vorsitzender bis 5. Mai 2008), Dieter Horstmann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jens Gomille (bis 31. März 2008), Jürgen Neidinger, Toralf Weimer

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