Bilanzen

Landesbanken 2008 - ein verlustreiches Jahr

Landesbank Baden-Württemberg

Integration von Sachsen Bank und Rheinland-Pfalz Bank - Übernahme der Bawag Bank CZ - Zinsgeschäft um 10% im Plus - deutlicher Anstieg der Risikovorsorge im Kreditgeschäft - rückläufiges Provisionsergebnis - Verwaltungsaufwendungen um 8,7% über Vorjahresniveau - Bilanzsumme bei 447,9 (443,4) Mrd. Euro - Wechsel an der Vorstandsspitze

Im Geschäftsjahr 2008 wurden die Landesbank Rheinland-Pfalz und die Sachsen-LB als unselbstständige Anstalten in den Konzern Landesbank Baden-Württemberg integriert. Die technische Migration der Geschäftsdaten beider Banken in die Systemwelt der LBBW wurde abgeschlossen. Gleichzeitig wurde eine Neuausrichtung der Geschäftsmodelle umgesetzt. Im Zentrum steht zukünftig in beiden Häusern die Funktion einer regionalen Kundenbank, insbesondere für mittelständische Unternehmenskunden und vermögende Privatkunden in den jeweiligen Kernmärkten. Der künftige Marktauftritt der LBBW-Gruppe in Polen und Tschechien soll von der Sachsen Bank gesteuert werden.

Die LBBW hat 2008 zudem von der Bawag P. S. K., Österreich, die Bawag Bank CZ mit Sitz in Prag übernommen. Das Institut mit einer Bilanzsumme von 1,2 Mrd. Euro, das seit September unter dem Namen LBBW Bank CZ a.s. am Markt auftritt, ist tschechienweit im Unternehmens- und Privatkundengeschäft tätig.

In den Konzernabschluss wurden insgesamt - neben der LBBW selbst als oberstes Mutterunternehmen - 28 (12) Tochterunternehmen und 2 (4) Teilkonzerne sowie 23 (7) Zweckgesellschaften einbezogen.

Der Blick auf die Gewinn- und Verlustrechnung des LBBW-Konzerns zeigt einen Anstieg des Zinsergebnisses um 9,5% auf 2,35 (2,15) Mrd. Euro. Eine Belastung des operativen Zinsergebnisses aus im Zusammenhang mit der Finanzmarktkrise stehenden erhöhten Aufwendungen für Liquidität und Refinanzierung sowie gestiegenen CDS-Absicherungskosten für ausgewählte Kreditportfolios konnte dabei laut Geschäftsbericht durch gegenläufige Ergebniszuwächse, vor allem aus dem Unternehmenskundengeschäft, ausgeglichen werden.

Die Entwicklung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft zeigte im Vergleich zum Vorjahr eine deutliche Zunahme der Netto-Kreditrisikovorsorgeaufwendungen um 717 Mill. Euro auf insgesamt 903 (186) Mill. Euro. Das klassische Kreditgeschäft betrafen von den Gesamtzuführungen rund 520 Mill. Euro. Auf die Schieflage des isländischen Bankensystems entfällt eine Kreditrisikovorsorgezuführung von rund 260 Mill. Euro. Im Rahmen des Engagements bei Lehman Brothers wurden Wertberichtigungen in Höhe von rund 75 Mill. Euro gebildet. Weitere Ergebnisbelastungen entfielen im Zusammenhang mit den Ausfällen auch auf das Handels- sowie das Finanzanlageergebnis.

Das Provisionsergebnis unterschritt im Geschäftsjahr 2008 mit einem Ergebnisbeitrag in Höhe von 549 (584) Mill. Euro den Vorjahreswert um 6,0%. Der von der Börsenentwicklung maßgeblich beeinflusste Rückgang der Provisionen aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft sowie aus dem Kredit-, Treuhand- und Avalgeschäft (insgesamt 73 Mill. Euro) konnte durch Zuwächse bei anderen Provisionsarten nicht vollständig kompensiert werden.

Vom Handelsergebnis im weiteren Sinne von insgesamt minus 2,11 (minus 0,6) Mrd. Euro entfielen auf negative Bewertungsergebnisse bei kreditsensitiven Finanzinstrumenten (ohne Eigenhandelsabsicht) minus 1,81 Mrd. Euro. Hiervon betrafen minus 800 Mill. Euro Bewertungskorrekturen für CDS, welche sich zu einem großen Teil auf Bank-, Corporates- und Staatsadressen (direkt und über Indices) beziehen. Verbleibende minus 1,01 Mrd. Euro resultierten nahezu ausschließlich aus der Abbildung der auf strukturierte Wertpapiere der Kategorie Held for Trading (HfT) oder Fair-Value-Option (FVO) entfallenden Spreadausweitungen, kommentiert die Bank. Darüber hinaus waren Effekte aus der Bewertung und Realisierung von minus 299 Mill. Euro bei Finanzinstrumenten mit Eigenhandelsabsicht zu verzeichnen. In dieser GuV-Position belasteten Aufwendungen aus den Ausfällen der Investmentbank Lehman Brothers, des USamerikanischen Kreditinstituts Washington Mutual sowie aus dem Islandengagement mit insgesamt rund minus 310 Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich um 8,7% auf 1,79 (1,65) Mrd. Euro. Als Ursache für die Ausweitung dieses Aufwandsblocks nennt die Bank im Wesentlichen (65,0%) die Veränderung der anderen Verwaltungsaufwendungen sowie mit 30,1% des Personalaufwands. Der Zuwachs der beiden Unterpositionen ist laut Geschäftsbericht vorrangig auf die Integration der ehemaligen Sachsen-LB und die erstmalige Konsolidierung der mit ihr im Zusammenhang stehenden Tochtergesellschaften zurückzuführen. Entlastend wirkte im Personalaufwand derweil der Wegfall einer Bildung von Rückstellungen für freiwillige leistungsorientierte Zahlungen für das Geschäftsjahr 2008.

Das Finanzanlageergebnis verringerte sich zum 31. Dezember 2008 auf minus 982 (minus 118) Mill. Euro. Diese Position beinhaltete laut Lagebericht zum Jahresende im Wesentlichen die auf AfS- beziehungsweise LaR-kategorisierte strukturierte Wertpapiere und Anleihen vorgenommenen Wertminderungen (Impairments) in Höhe von minus 907 Mill. Euro, die zulasten der Gewinn- und Verlustrechnung auszuweisen waren. Insgesamt wirkten sich in dieser GuV-Position Wertminderungen aus den Ausfällen der Kontrahenten Lehman Brothers und Washington Mutual von rund 225 Mill. Euro negativ aus. Auf die Schieflage des isländischen Bankensystems entfielen innerhalb dieser Ergebnisposition erforderliche Wertberichtigungen in Höhe von rund 125 Mill. Euro.

Aufwendungen im Zusammenhang mit der Integration der ehemaligen Sachsen-LB und LRP einschließlich Personalmaßnahmen sowie die systemtechnische Migration nennt die Bank als Ursache für die um 99 auf 109 Mill. Euro angestiegenen Restrukturierungsaufwendungen. Nach Berücksichtigung dieser Einmalaufwendungen lag das Konzernergebnis vor Steuern bei minus 2,57 (plus 0,34) Mrd. Euro.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag veränderten sich im Vorjahresvergleich per saldo um plus 523 Mill. Euro auf 514 Mill. Euro. Wesentlich hierfür waren laut Geschäftsbericht 2008 nach den Vorschriften der IAS 12 zu aktivierende latente Steuern auf steuerliche Verlustvorträge. In der Folge ergibt sich für den LBBW-Konzern ein Konzernjahresfehlbetrag von 2,06 Mill. Euro, nachdem im Vorjahr ein Plus von 326 Mill. Euro erwirtschaftet worden war.

Die Bilanzsumme wuchs im LBBW-Konzern im Vergleich zum Vorjahr um 1,0% auf 447,9 (443,4) Mrd. Euro an. Auf der Aktivseite der Bilanz verringerten sich die Forderungen an Kreditinstitute im Vergleich zum 31. Dezember 2007 um 16,2% auf 120,4 (143,6) Mrd. Euro. Innerhalb dieser Position zeigte der Stichtagsbestand an Geldmarktgeschäften die deutlichste Veränderung. Das Volumen verringerte sich als eine Folge aus einem deutlich zurückgefahrenen Interbankengeschäft um minus 18 auf 25 Mrd. Euro. Um 2,4% auf 149,9 (146,4) Mrd. Euro stiegen derweil die Kundenforderungen an.

Die Handelsaktiva lagen mit 63,1 (51,1) Mrd. Euro um 23,6% über dem Vergleichswert, wobei der Zuwachs nahezu ausschließlich auf einen Bestandsanstieg der hier ausgewiesenen Derivateposition entfiel. Die Finanzanlagen erhöhten sich um 7,2% auf 93,5 (87,2) Mrd. Euro, sie waren zum Stichtag mit 58,8 (98,6)% AfSkategorisiert.

Trotz einer Verminderung um 10,9% auf 140,2 (157,5) Mrd. Euro blieben die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten bedeutendste Refinanzierungsquelle des LBBW-Konzerns. Korrespondierend zur Aktivseite drückte auch innerhalb dieser Position im Wesentlichen die deutliche Abnahme des Interbankenhandels das Volumen der Geldmarktgeschäfte um minus 42 Mrd. Euro. Volumenmäßig betrachtet folgten hierauf zum Stichtag die verbrieften Verbindlichkeiten, welche nach einem Rückgang um 3,6% mit 122,3 (126,9) Mrd. Euro erfasst wurden. Die Kundenverbindlichkeiten stiegen um 7,0% auf 103,2 (96,5) Mrd. Euro an.

Personalien: Verwaltungsrat: Peter Schneider (Vorsitzender), Stefan Mappus (erster stellvertretender Vorsitzender), Dr. Wolfgang Schuster, (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender seit 10. Juni 2009), Dr. Siegfried Jaschinski (Vorsitzender bis 10. Juni 2009), Michael Horn (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Peter A. Kaemmerer, Joachim Schielke, Hans-Joachim Strüder, Dr. Bernhard Walter, Rudolf Zipf

Bayern-LB

Real I. S. AG erstmals konsolidiert - Mehrheitsbeteiligung an der Hypo Group Alpe Adria auf 67,1% erhöht - Zinsüberschuss nach Risikovorsorge halbiert - Ergebnis aus Fair-Value-Bewertung minus 2,138 Mrd. Euro - Ergebnis aus Finanzanlagen minus 1,933 Mrd. Euro - ABS-Wertpapier-Portfolio auf 19,6 Mrd. Euro reduziert - Konzernergebnis auf minus 5,084 Mrd. Euro gesunken - Kapitalzuführung des Freistaates Bayern - Garantierahmen des SoFFin genutzt

Der Konsolidierungskreis des Bayern-LB-Konzerns umfasst neben der Muttergesellschaft 166 (164) Tochterunternehmen. Die Real I. S. AG Gesellschaft für Immobilien Asset Management, München, wurde zum 1. Januar 2008 erstmals in den Konzernabschluss einbezogen. Aufgrund dieser Tatsache und wegen der Konsolidierung der österreichischen Hypo Group Alpe Adria (HGAA) im vierten Quartal 2007 betrachtet die Bank die Vergleichszahlen 2007/2008 als nur eingeschränkt aussagefähig. Die Mehrheitsbeteiligung an der HGAA wurde zudem im Geschäftsjahr 2008 von 57,3 auf 67,1% erhöht.

Insgesamt verzeichnet der Bayern-LB-Konzern im Berichtsjahr eine massive Verschlechterung seiner Ertragslage. Belastungen, die direkt aus der Finanzmarktkrise resultieren beziehungsweise auf diese zurückzuführen sind, werden von dem Institut auf rund 5,4 Mrd. Euro beziffert. Die Engagements bei Lehman Brothers und in Island erforderten nach Aussage der Bank Abschreibungen und Wertberichtigungen in Höhe von 1,4 Mrd. Euro. Weitere Belastungen resultierten aus der erhöhten Risikovorsorge bei wesentlichen Konzernbeteiligungen, insbesondere der Hypo Group Alpe Adria (siehe auch Vor- und Zwischenberichte in diesem Heft).

Die existenzielle Bedrohung der Bayern-LB hat den Freistaat Bayern dazu veranlasst, im Berichtsjahr 2008 dem Kreditinstitut 10 Mrd. Euro als Eigenkapital zur Verfügung zu stellen und das ABS-Investmentportfolio mit einer Garantie in Höhe von 4,8 Mrd. Euro abzuschirmen. Mit diesen Maßnahmen erreichte die Bank wieder eine Kernkapitalquote von rund 9%. Darüber hinaus hat der Sonderfonds Finanzmarktstabilisierung (SoFFin) einen Garantierahmen für Emissionen der Bayern-LB bis zur Höhe von 15 Mrd. Euro zur Verfügung gestellt.

In der Ertragsrechnung stieg der Zinsüberschuss stieg um 22,0% auf 2,670 (2,189) Mrd. Euro. Dabei wirkte sich vor allem die erstmalig ganzjährige Berücksichtigung der Ergebniszahlen der HGAA aus, deren Beitrag zum Zinsergebnis sich um 420 Mill. Euro auf 596 Mill. Euro erhöhte. Gleichzeitig wuchs die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stark, von 115 Mill. Euro im Vorjahr auf 1,656 Mrd. Euro. Verglichen mit dem Vorjahr halbiert sich damit der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge. Beim Provisionsüberschuss verzeichnet die Bayern-LB ein Plus von 53,7% auf 584 (380) Mill. Euro. Dies wird insbesondere auf Provisionen im Kreditgeschäft der Bayern-LB und ihrer Konzerntochter MKB zurückgeführt.

Das Ergebnis aus der Fair-Value-Bewertung wird mit minus 2,138 Mrd. Euro (minus 257 Mill. Euro) ausgewiesen, wobei Kreditderivate im Handelsergebnis mit minus 1,991 Mrd. Euro (377 Mill. Euro) zu Buche schlagen und die Refinanzierung von Handelsbeständen mit minus 587 (minus 337) Mill. Euro. Insgesamt macht das Handelsergebnis minus 1,965 Mrd. Euro (minus 226 Mill. Euro) aus, das Fair-Valus-Ergebnis aus der Fair-Value-Option minus 173 (minus 31) Mill. Euro. Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrug minus 1,933 Mrd. Euro (minus 466 Mill. Euro). Den negativen Saldo führt die Bank insbesondere auf Wertverfall bei ABS-Investments und anderen Wertpapierportfolios zurück.

Im Vorjahr waren die ABS-Investments der Bayern-LB vor allem den Available-for-Sale-Beständen zugeordnet. Im Geschäftsjahr 2008 wurden ein Großteil des ABS-Portfolios sowie andere Wertpapiere, für die kein aktiver Markt existierte, aus den Kategorien "Available for Sale" und "Held for Trading" in die Kategorie "Loans and Receivables" umgegliedert. Der Fair Value der Wertpapiere betrug zum Umgliederungszeitpunkt am 1. Juli 2008 für die Kategorie "Available for Sale" 35,541 Mrd. Euro, für die Kategorie "Held for Trading" 243 Mill. Euro. Damit wurden 57,2% der Bestände an Finanzanlagen auf die neue Kategorie zugeordnet. Sie sollen auf absehbare Zeit gehalten werden.

Das ABS-Wertpapier-Portfolio wurde 2008 von 24,9 Mrd. Euro auf 19,6 Mrd. Euro abgebaut - nach Angaben der Bank erfolgte die Rückführung vor allem über Verkäufe und Sicherungen (3,1 Mrd. Euro) sowie über planmäßige Tilgungen (2,4 Mrd. Euro). Das Portfolio ist durch eine Garantie des Freistaates Bayern in Höhe von 4,8 Mrd. Euro abgesichert. Die Bayern-LB hat laut Geschäftsbericht ihren vorrangigen Selbstbehalt in Höhe von 1,2 Mrd. Euro bereits GuV-wirksam verarbeitet.

Der Anstieg des Verwaltungsaufwandes um 48,4% auf 2,620 (1,765) Mrd. Euro wird im Geschäftsbericht vor allem auf die erstmals vollständige Konsolidierung der HGAA sowie die erhöhten Beiträge an Sicherungseinrichtungen zurückgeführt. Der Posten setzt sich aus einem Personalaufwand in Höhe von 1,069 Mrd. Euro (868 Mill. Euro) und anderen Verwaltungsaufwendungen in Höhe von 1,031 Mrd. Euro (793 Mill. Euro) zusammen. Das sonstige Ergebnis, in dem vor allem die Immobilienaktivitäten des Konzerns bilanziert werden, erhöhte sich um 3,7% auf 141 (136) Mill. Euro. Das operative Ergebnis der Bank belief sich damit auf minus 5,079 Mrd. Euro (259 Mill. Euro). Im Restrukturierungsaufwand, der 87 (4) Mill. Euro beträgt, sind 80 Mill. Euro enthalten, die für Personalabbaumaßnahmen in der Bayern-LB, vor allem für das Geschäftsfeld Financial Markets und nachgelagerte Geschäftsbereiche, verwendet wurden. 7 Mill. Euro davon entfallen auf die Hypo Group Alpe Adria.

Der Ertragssteueraufwand der Bank erhöhte sich im Geschäftsjahr 2008 trotz des negativen Vorsteuerergebnisses um 111 Mill. Euro auf 191 Mill. Euro. Dies wird insbesondere mit einem höheren Steueraufwand aus den Vorjahren im Zusammenhang mit dem Abschluss einer Betriebsprüfung sowie der Auflösung von aktiven latenten Steuern bei der Bayern-LB begründet. Das Konzernergebnis der Bank belief sich damit auf minus 5,084 Mrd. Euro (92 Mill. Euro). Um ein ausgeglichenes Konzernergebnis ausweisen zu können, wurden 2 Mrd. Euro der Kapitalrücklage entnommen und Gewinnrücklagen in Höhe von rund 3 Mrd. Euro aufgelöst.

Die Bilanzsumme des Bayern-LB-Konzerns hat sich im Laufe des Geschäftsjahres 2008 um 1,5% auf 421,7 Mrd. Euro erhöht. Auf der Aktivseite der Bilanz ergaben sich deutliche Strukturverschiebungen: Der Anteil der Forderungen an Kreditinstitute erhöhte sich im Vorjahresvergleich auf 21,3 (16,4)%. Der Anteil der Kundenforderung stieg indessen auf 48,0 (42,2)%. Das Kreditvolumen stieg absolut um 17,6% auf 314,6 Mrd. Euro.

Währenddessen machten die Handelsaktiva 11,2% der Bilanzsumme, anstatt wie noch im Vorjahr, 20,4% aus. Der Anteil der Finanzanlagen verringerte sich von 16,3% auf 14,8%. Auch auf der Passivseite veränderte sich die Struktur: Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten hatten einen deutlich höheren Anteil an der Bilanzsumme von 33,8% nach 22,5% im Vorjahr. Rückläufig waren hingegen der Anteil der Kundenverbindlichkeiten, der von 22,3 auf 21,7 zurückging sowie der Anteil der verbrieften Verbindlichkeiten, die nur noch 27,9 (29,6)% der Bilanzsumme ausmachten. Am deutlichsten verloren aber die Handelspassiva an Gewicht: Ihr Anteil fiel von 16,5% auf 8,1%.

Personalien: Verwaltungsrat: Georg Fahrenschon (Vorsitzender seit 30. Oktober 2008), Erwin Huber (erster stellvertretender Vorsitzender bis 31. August 2008, Vorsitzender ab 1. September 2008 bis 30. Oktober 2008), Dr. Siegfried Naser (Vorsitzender bis 31. August 2008, erster stellvertretender Vorsitzender seit 1. September 2008), Gerd Häusler (erster stellvertretender Vorsitzender seit 1. August 2009); Vorstand: Werner Schmidt (Vorsitzender bis 29. Februar 2008), Dr. Michael Kemmer (Vorsitzender seit 1. März 2008), Dr. Rudolf Hanisch (stellvertretender Vorsitzender bis 1. Mai 2009), Theo Harnischmacher (stellvertretender Vorsitzender bis 30. Juni 2009), Stefan Ermisch (stellvertretender Vorsitzender des Vorstandes seit 1. Juli 2009), Dr. Gerhard Gribowsky (bis 2. April 2008), Stefan W. Ropers, Dr. Ralph Schmidt, Dr. Edgar Zoller (seit 1. Mai 2009), Jan-Christian Dreesen (seit 1. September 2009)

WestLB

Wertpapierportfolio in unabhängige Zweckgesellschaft ausgegliedert - Übertragungsgewinn von 962 Mill. Euro - Zinsüberschuss um 10% auf 1,216 Mrd. Euro erhöht - Provisionsüberschuss um 17% auf 341 Mill. Euro gesunken - Verwaltungsaufwand um 15% reduziert - Konzernergebnis nach Steuern von 26 Mill. Euro

Im Geschäftsjahr 2008 bestand der Konsolidierungskreis des WestLB-Konzerns aus 36 Unternehmen, unter anderem der inzwischen an die Mittelbrandenburgische Sparkasse Potsdam verkauften Weberbank AG, Berlin, der Readybank AG, Berlin, und der Westdeutschen Immobilienbank AG, Mainz. Entkonsolidiert wurden in dem Berichtsjahr insbesondere sechs Zweckgesellschaften, in denen die Landesbank Wertpapiere gebündelt hatte, die nun ausgegliedert wurden. Insgesamt wurden Portfolios in Höhe von rund 23 Mrd. Euro an die unabhängige Zweckgesellschaft Phönix abgegeben. Diese Gesellschaft ist durch Garantien des Landes Nordrhein-Westfalen und der WestLB-Eigentümer bis zu einer Höhe von fünf Milliarden Euro abgesichert.

Die Ertragslage des WestLB-Konzerns ist im Berichtsjahr 2008 maßgeblich durch die Auswirkungen dieser Risikoabschirmung beeinflusst: Sie führte zu einem Übertragungsgewinn von 962 Mill. Euro, der mit 763 Mill. Euro im Handelsergebnis, mit 88 Mill. Euro in der Kreditrisikovorsorge und mit 111 Mill. Euro im Finanzanlageergebnis der Bank enthalten ist. Währenddessen zeigten sich im operativen Geschäft durchaus positive Tendenzen: Der Zinsüberschuss belief sich für 2008 auf 1,216 Mrd. Euro und lag damit um 107 Mill. Euro über dem Vorjahresniveau. Zuwächse verzeichnete die Bank vor allem bei Geldmarktaktivitäten, Projektfinanzierungen und gewerblichen Immobilienfinanzierungen. Dagegen wird der Posten durch gestiegene Kosten für Refinanzierung und Liquiditätsbevorratung belastet.

Im Geschäftsjahr nahm die Bank eine Nettozuführung zur Kreditrisikovorsorge von 479 (238) Mill. Euro vor. Die Bruttozuführung von 803 Mill. Euro resultierte laut Unternehmensangaben überwiegend aus Bonitätsverschlechterungen infolge der Konjunktureintrübung sowie aus der im ersten Halbjahr 2008 durchgeführten Überprüfung von Risiken. Betroffen war mit einer Nettozuführung von 436 Mill. Euro insbesondere das Segment Firmenkunden & Strukturierte Finanzierung. 88 Mill. Euro wurden aufgrund der Übertragung von zuvor wertberichtigten Engagements auf die Zweckgesellschaft im Rahmen der Risikoabschirmung aufgelöst. Der Zinsüberschuss nach Kreditrisikovorsorge betrug somit 737 (871) Mill. Euro.

Der Provisionsüberschuss ging um 17% auf 341 (410) Mill. Euro zurück. Angesichts der Einbrüche auf den Märkten für Aktienprodukte und verbriefte Schuldtitel sowie rückläufiger Entwicklungen im Private Banking und dem Zertifikategeschäft ergab sich gegenüber dem Vorjahr ein Minus im Ergebnis aus dem Wertpapier- und Depotgeschäft (minus 77% auf 9 Mill. Euro). Im Kredit- und Konsortialgeschäft fiel der Rückgang mit minus 10% auf 295 Mill. Euro vergleichsweise geringer aus.

Das Handelsergebnis betrug 47 Mill. Euro nach minus 1,635 Mrd. Euro im Vorjahr. Das Vorjahresergebnis war vor allem durch Bewertungsverluste aus strukturierten Wertpapierportfolios geprägt. Diese Wertpapierportfolios sind im ersten Quartal 2008 im Zuge der Risikoabschirmung übertragen worden. Der hieraus resultierende Übertragungsgewinn beeinflusste mit 763 Mill. Euro das Handelsergebnis in 2008 maßgeblich. Als Belastungen aus der Bewertung von Wertpapieren und Derivaten ergaben sich allein aus der Bewertung von Wertpapierpositionen in den Public-Finance-Portfolios laut Geschäftsbericht Verluste von rund 540 Mill. Euro. Darüber hinaus entstanden Belastungen von 280 Mill. Euro im Aktien- und Aktienderivategeschäft.

Die Teile des WestLB-Engagements mit isländischen Kreditinstituten, die als Held for Trading kategorisiert waren, mussten um 113 Mill. Euro abgewertet werden. Aus Bewertungsinkongruenzen aufgrund der Vorschriften des IAS 39 resultierten weitere Ergebnisbelastungen von rund 120 Mill. Euro. Positive Effekte in Höhe von etwa 400 Mill. Euro verzeichnete die Bank hingegen aus marktbedingten Credit-Spread-Veränderungen bei eigenen Passiva, die der Fair-Value-Option zugeordnet wurden. Durch Umkategorisierungen wurde das Handelsergebnis um 413 Mill. Euro entlastet.

Im Finanzanlageergebnis weist der Konzern ein Minus von 19 Mill. Euro aus, während im Vorjahr ein Ertrag von 291 Mill. Euro gezeigt wurde. Das Vorjahresergebnis war maßgeblich geprägt durch Veräußerungserlöse aus dem Private-Equity- und Beteiligungsgeschäft. Dem Ertrag aus der Übertragung von Wertpapieren an die unabhängige Zweckgesellschaft in Höhe von 111 Mill. Euro standen 2008 Wertberichtigungen insbesondere auf Finanzanlagen bei isländischen Banken (32 Mill. Euro) und auf Beteiligungen (87 Mill. Euro) gegenüber. Die Aufwendungen aus Verlustübernahmen stiegen im abgelaufenen Geschäftsjahr um 9 Mill. Euro an.

Der Verwaltungsaufwand ging im Berichtsjahr um 235 Mill. Euro auf 1,341 (1,567) Mrd. Euro zurück. Auf 645 Mill. Euro belief sich dabei der Personalaufwand und lag somit um 178 Mill. Euro unter dem Vorjahresniveau. Diese Entwicklung führt die Bank zum einen auf die im Restrukturierungsprogramm vorgesehenen Maßnahmen zurück: Die Anzahl der Mitarbeiter wurde im Vergleich zum Vorjahr um zirka 8% verringert. Zum anderen wurden die erfolgsabhängigen Bonuszahlungen für das Geschäftsjahr 2008 ausgesetzt. Die anderen Verwaltungsaufwendungen sind auf 696 (753) Mill. Euro zurückgegangen, was insbesondere mit sinkenden Aufwendungen in der IT und im Facility Management begründet wird. Höhere Einmalaufwendungen aus Prüfungs- und Beratungsleistungen im Zusammenhang mit der strategischen Neuausrichtung der Bank wurden durch rückläufige Marketingaufwendungen nahezu kompensiert.

Der Saldo aus sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträgen betrug mit 402 (107) Mill. Euro etwa das Vierfache des Vorjahresniveaus. Diesen Anstieg führt die Bank insbesondere auf die Entkonsolidierung diverser Zweckgesellschaften im Zusammenhang mit der Risikoabschirmung zurück. Dem damit verbundenen Ertrag von 304 Mill. Euro stehen Aufwendungen von 211 Mill. Euro gegenüber, die sich auf mehrere Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung verteilen und die auf das erste Quartal 2008, das heißt auf den Zeitraum vor der Übertragung der Zweckgesellschaften, entfallen.

Für Maßnahmen zur Neuausrichtung des Geschäftsmodells und damit verbundene Personal- und Sachkosteneinsparungen wendete die Bank im Geschäftsjahr 141 (minus 34) Mill. Euro auf. Der Betrag wird gesondert als Restrukturierungsaufwand ausgewiesen und setzt sich zusammen aus 253 Mill. Euro im Zusammenhang mit den eingeleiteten Maßnahmen sowie einer Auflösung in Höhe von 112 Mill. Euro, die vor allem aus nicht mehr benötigten Restrukturierungsrückstellungen aus Vorjahren resultiert. Das Ergebnis vor Steuern belief sich somit auf 26 Mill. Euro, nach minus 1,498 Mrd. Euro im Vorjahr. Nach Ertragsteuern weist der Konzern ein Ergebnis von 18 Mill. Euro (minus 1,597 Mrd. Euro) aus. Zum Jahresende 2008 belief sich die regulatorische Kernkapitalquote auf 6,4%, die Eigenmittelquote auf 10,1%.

Die Bilanzsumme des WestLB-Konzerns erhöhte sich im Vergleich zum Vorjahr um 0,7 Mrd. Euro auf 288,1 Mrd. Euro. Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt bei der WestLB zwar mit 39,0 (28,4)% einen im Vergleich zum Vorjahr erhöhten Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme. Doch auch wenn sie nicht mehr den größten Posten bilden, so ist das Gewicht der Handelsaktiva mit 30,6 (32,6) an der Bilanzsumme noch relativ hoch. Der Anteil der Forderungen aus Wertpapiergeschäften ist von 14,8% auf 10,4% zurückgegangen, der der Forderungen an Krediti nstitute von 3,4% auf 4,1% gestiegen.

Auf der Passivseite hat sich der Anteil der Handelspassiva von 17,3% auf 23,6% erhöht. Das Gewicht der freiwillig zum Fair-Value bewerteten Passivbestände ist hingegen von 25,1% auf 21,6% gesunken. Dennoch bilden sie nach wie vor den größten Posten auf der Passivseite. Sowohl die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten (von 9,4% auf 12,4%) als auch die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (von 8,7% auf 10,3%) erhöhten ihren Anteil. Die verbrieften Verbindlichkeiten machten 12,2 (15,0)% der Bilanzsumme aus, die Re-po-Geschäfte 14,4 (19,0)%.

Personalien: Aufsichtsrat: Michael Breuer (Vorsitzender seit 7. Januar 2008), Doris Ludwig (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Dietrich Voigtländer (Vorsitzender seit 19. Mai 2009), Heinz Hilgert (Vorsitzender von 1. Mai 2008 bis 18. Mai 2009), Alexander Stuhlmann (Vorsitzender von 26. Juli 2007 bis 30. April 2008), Hubert Beckmann (stellvertretender Vorsitzender seit 1. Juni 2008), Dr. Norbert Emmerich (stellvertretender Vorsitzender bis 30. April 2008), Klemens Breuer (stellvertretendes Mitglied seit 1. September 2008), Thomas Groß (seit 1. November 2008), Dr. Hans-Jürgen Niehaus, Werner Taiber, Dr. Wolfgang Nickels (bis 31. Dezember 2008)

Norddeutsche Landesbank

Einbeziehung der Deutschen Hypothekenbank - konstantes Zinsgeschäft - Anstieg des Provisionsüberschusses um 11% - Verluste bei Handelsgeschäft und Finanzinstrumenten - Verwaltungsaufwand leicht erhöht - hohe Steuerrückzahlungen - Konzernergebnis um 50% unter Vorjahresniveau - Bilanzsumme bei 244,3 nach 201,6 Mrd. Euro

In den Konzernabschluss der Norddeutsche Landesbank Girozentrale sind neben der Nord-LB als Mutter 40 (48) Tochtergesellschaften (einschließlich Zweckgesellschaften nach SIC-12) einbezogen, an denen die Nord-LB direkt oder indirekt mehr als 50 Prozent der Stimmrechte hält oder anderweitig beherrschenden Einfluss ausüben kann. Zudem werden 4 (3) Joint Ventures und 15 (17) assoziierte Unternehmen nach der Equity-Methode bilanziert.

Zu Beginn des Jahres 2008 erwarb die Nord-LB die Mehrheit der Stimmrechte an der Deutsche Hypothekenbank AG (Deutsche Hypo), Hannover. Per Ablauf der Annahmefrist am 2. Januar 2008 hielt sie insgesamt 97,61% der Aktien an dem Institut. Dieser Anteil erhöhte sich bis Ende April vergangenen Jahres auf 98,56%. Der Kaufpreis einschließlich Nebenkosten wird auf 479 Mill. Euro beziffert. Im Zuge dieses Erwerbs wurden die Fonds FT-DTH-Fonds und NC-Fonds SP9, an denen die Deutsche Hypo jeweils zu 100% beteiligt ist, in den Konsolidierungskreis des Konzerns aufgenommen. Im Oktober 2008 wurde der FT-DTH-Fonds aufgelöst und somit wieder entkonsolidiert. Die Länder Niedersachsen und Sachsen-Anhalt haben der Nord-LB Ende November 2008 Garantien von bis zu 10 Mrd. Euro jährlich gewährt.

In der Gewinn- und Verlustrechnung des Instituts weisen sowohl Zinserträge als auch -aufwendungen im Berichtsjahr 2008 einen deutlichen Anstieg aus. Diese Entwicklung hat eine wesentliche Ursache in der Ausweitung der Geschäftstätigkeit durch den Erwerb der Deutschen Hypo. Per saldo belief sich der Zinsüberschuss auf 1,50 (1,48) Mill. Euro und lag damit um 1% über dem Vorjahresniveau. Bereinigt jedoch um den in den Zahlen des Berichtsjahres enthaltenen Zinsüberschuss der Hypothekenbank in Höhe von 101 Mill. Euro ergibt sich ein Rückgang entsprechender Größe im Konzern um 79 Mill. Euro. Die Zinsderivateposition des Nord-LB Konzerns, so die Erläuterung der Hintergründe, führen zu einer Belastung des Zinsergebnisses durch die Hedge Derivate. Im Ergebnis entstand unter Berücksichtigung von Amortisierungserträgen von 8 Mill. Euro ein zusätzlicher Zinsaufwand aus Derivaten in Höhe von rund 215 Mill. Euro sowie Belastungen des laufenden Ergebnisses im Umfang von 85 Mill. Euro.

Die Versiebenfachung der Risikovorsorge im Kreditgeschäft von 38 auf 266 Mill. Euro resultiert zu 150 Mill. Euro aus Wertberichtigungen, die im Zusammenhang mit den Settlement-Problemen aus 2007 stehen (siehe auch Kreditwesen 19 und 20-2008). Darüber hinaus wurden 37 Mill. Euro Wertberichtigungen auf Island-Engagements gebildet.

Um 11% auf 180 (162) Mill. Euro ist der Provisionsüberschuss im Jahr 2008 angestiegen. Er beinhaltet laut Geschäftsbericht überwiegend Erträge und Aufwendungen aus dem Bank- und zu einem geringen Teil aus dem Versicherungs- und Immobiliengeschäft. Im Bankgeschäft stiegen insbesondere die Provisionen aus dem Kredit- und Avalgeschäft von 63 auf 90 Mill. Euro.

Das Handelsergebnis von minus 296 (minus 307) Mill. Euro ist wie bereits im Vorjahr und wie auch branchenweit zu konstatieren durch Bewertungseinflüsse belastet. Insbesondere bei nicht in einem Sicherungszusammenhang nach IAS 39 stehenden Derivaten schlug sich dies mit einem Verlust von 808 (636) Mill. Euro im Bewertungsergebnis nieder. Durch ein verbessertes Realisierungsergebnis konnte dieser Effekt leicht überkompensiert werden.

Das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Fair Value bewerteten Finanzinstrumenten entwickelte sich gegenüber dem Vorjahr deutlich positiv. Mit minus 313 nach minus 462 Mill. Euro liegt es um 32% höher. Im sonstigen betrieblichen Ergebnis sind Erträge in Höhe von 909 (871) Mill. Euro und Aufwendungen in Höhe von 812 (759) Mill. Euro verrechnet. Gegenüber dem Vorjahr ergibt sich so eine Reduzierung um 12% auf 96 (112) Mill. Euro.

Die erstmalige Einbeziehung der Deutschen Hypo führte laut Geschäftsbericht zu einem Anstieg der Verwaltungsaufwendungen um 5% auf 898 (855) Mill. Euro. Bereinigt um diesen Effekt seien die Verwaltungsaufwendungen nahezu konstant geblieben. Unverändert zum Vorjahr bilden die EDV- und Kommunikationskosten innerhalb der anderen Verwaltungsaufwendungen den größten Kostenblock.

Das Finanzanlageergebnis des Berichtsjahres ist durch Impairments und negative Realisierungsergebnisse gekennzeichnet. Es verringerte sich von 12 auf minus 250 Mill. Euro. Deutlich rückläufig war auch das Ergebnis aus den at-Equity bewerteten Unternehmen, das mit 6 (89) Mill. Euro um 93% unter dem Vorjahreswert lag. Insbesondere das Joint Venture DnB Nord ging mit einem anteiligen Verlust von 31 Mill. Euro in diesen Posten ein. Im Vorjahr hatte das Joint-Venture mit einem Gewinn von 28 Mill. Euro zum Ergebnis beigetragen.

Die Diskrepanz zwischen Vorsteuerergebnis (22 nach 503 Mill. Euro) und Konzernüberschuss (151 nach 305 Mill. Euro) ergibt sich durch eine deutlich unterschiedliche Steuerposition. Im Jahr 2008 stand hier eine Rückzahlung von 129 Mill. Euro zu Buche, nach Steuerzahlungen von 198 Mill. Euro im Vorjahr. Der positive Ergebnisbeitrag in den laufenden Steuern ergibt sich insbesondere aus der Auflösung von Steuerrückstellungen für Vorjahre.

Die Bilanzsumme ist gegenüber dem Vorjahr um 43 auf 244,3 (201,6) Mrd. Euro angestiegen. Ursächlich dafür war die erstmalige Einbeziehung der Deutschen Hypo in den Konsolidierungskreis. Auf der Aktivseite stiegen insbesondere die Kundenforderungen (um 27% auf 112,2 nach 88,4 Mrd. Euro) und die Finanzanlagen (um 24% auf 62,2 nach 50,3 Mrd. Euro).

Die Zuwächse auf der Passivseite zeigen sich vor allem in den Verbindlichkeiten gegenüber Kunden (plus 30% auf 62,0 nach 47,6) und den verbrieften Verbindlichkeiten (plus 33% auf 77,3 nach 58,1 Mrd. Euro). Das Eigenkapital nahm aufgrund eines negativen Gesamteinkommens 2008 sowie von Ausschüttungen für 2007 leicht um 11% auf 5,6 nach 6,3 Mrd. Euro ab.

Personalien: Aufsichtsrat: Hartmut Möllring (Vorsitzender), Thomas Mang (erster stellvertretender Vorsitzender), Jens Bullerjahn (zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Gunter Dunkel (Vorsitzender seit 1. Januar 2009, stellvertretender Vorsitzender bis 31. Dezember 2008), Dr. Hannes Rehm (Vorsitzender bis 31. Dezember 2008), Christoph Schulz (stellvertretender Vorsitzender), Dr. Jürgen Allerkamp, Eckhard Forst, Martin Halblaub (seit 1. August 2008), Jürgen Kösters (bis 31. März 2008), Dr. Johannes-Jörg Riegler

HSH Nordbank

Schwierige Feststellung der Bilanz strategische Neuausrichtung - Kapitalerhöhung umgesetzt - Neubesetzung des Aufsichtsrates - Wechsel im Vorstand steigender Zinsüberschuss - Provisionsüberschuss rückläufig - Verwaltungsaufwand gesenkt - stark erhöhte Risikovorsorge - Belastungen beim Handels- und Finanzanlagenergebnis - Jahresfehlbetrag von rund 2,7 Mrd. Euro - Gewinn- und Kapitalrücklagen aufgelöst

Bevor der Aufsichtsrat der HSH Nordbank Ende April dieses Jahres den Jahresabschluss 2008 endgültig feststellte, war die Bilanzsaison 2008 für die Bank von vielerlei Rettungsaktionen, aber auch von Spekulationen und Störfeuer von außen und innen begleitet. All diese Turbulenzen überlagerten den Geschäftsverlauf des Konzerns, dessen Jahresabschluss 2008 nur mühsam festgestellt werden konnte.

Der Konsolidierungskreis schließt neben dem Mutterunternehmen HSH Nordbank AG, Hamburg/Kiel, 57 (62) Gesellschaften ein. Darin sind 18 (24) Zweckgesellschaften enthalten, welche nach den Bestimmungen des SIC-12 konsolidierungspflichtig sind. Der Gesamtertrag im HSH-Nordbank-Konzern belief sich auf 331 (949) Mill. Euro. Als ausschlaggebend für diesen deutlichen Rückgang sieht die Bank gestiegene Bewertungskorrekturen und realisierte Verluste im Kreditersatzgeschäft, die sich im Handels- und im Finanzanlageergebnis niedergeschlagen haben. Merklich angestiegen hingegen ist die Hauptertragsquelle der Bank, der Zinsüberschuss. Im Einzelnen erhöhte er sich im Geschäftsjahr 2008 um 450 Mill. Euro auf 2,051 (1,601) Mrd. Euro.

Der Provisionsüberschuss ist um 56 Mill. Euro auf 270 Mill. Euro zurückgegangen. Ein Hauptteil des Rückgangs resultiert aus Sicht der Bank aus Provisionsaufwand, der für Verbriefungsgeschäfte zur Entlastung der Risikoaktiva in der ersten Jahreshälfte anfiel. Einen deutlichen Ertragseinbruch verzeichnete die Bank aufgrund der Turbulenzen auf den Finanzmärkten im Wertpapiergeschäft mit Kunden, den bei Weitem größten Provisionsertrag wie in Vorjahren aus dem Kreditgeschäft.

Durch die Krise auf den Finanzmärkten und die damit verbundenen Bewertungskorrekturen und realisierten Verluste, insbesondere im Kreditersatzgeschäft (Credit-Investment-Portfolio), weist der HSH-Nordbank-Konzern ein negatives Handelsergebnis in Höhe von 953 Mill. Euro (Vorjahr: minus 576 Mill. Euro) und ein negatives Ergebnis aus Finanzanlagen von 1,022 Mrd. Euro (Vorjahr: minus 389 Mill. Euro) aus. Ein Großteil der Belastungen war im Schlussquartal zu verzeichnen.

Erheblich erhöht wurden auf 1,888 Mrd. Euro die Nettozuführungen zur Risikovorsorge. Im Vorjahr konnte die Bank noch eine Nettoauflösung von 15 Mill. Euro vornehmen. Von den Nettozuführungen im Berichtsjahr 2008 entfallen unter anderem 1,481 Mrd. Euro auf Wertberichtigungen und Rückstellungen für Einzeladressen (Vorjahr: Nettozuführung von 112 Mill. Euro). Portfoliowertberichtigungen für Forderungen an Kunden und Kreditinstitute beliefen sich auf 314 Mill. Euro (Vorjahr: Nettoauflösung von 112 Mill. Euro).

Den Verwaltungsaufwand konnte die HSH Nordbank auf 899 (984) Mill. Euro reduzieren. Dies ist auf die Verringerung des Personalaufwands zurückzuführen, während sich der Sachaufwand inklusive Abschreibungen auf das Sachanlagevermögen (487 nach 486 Mill. Euro) auf Vorjahresniveau bewegte. Der Rückgang des Personalaufwands auf 412 (498) Mill. ist vor allem durch die Nichtzahlung von freiwilligen Sonderprämien an Mitarbeiter für 2008 bedingt. Aufgrund von Abschreibungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und durch Bildung von Rückstellungen liegt das sonstige betriebliche Ergebnis mit minus 166 Mill. Euro deutlich unter dem Vorjahreswert (plus 149 Mill. Euro). Das Ergebnis vor Restrukturierungsaufwand belief sich angesichts der Belastungen in Kredit- und Wertpapierportfolios auf minus 2,622 Mrd. Euro (Vorjahr: 129 Mill. Euro). Im Zusammenhang mit der Neuausrichtung der Bank wurde ein Restrukturierungsaufwand in Höhe von 172 Mill. Euro verbucht. Dabei handelt es sich insbesondere um Kosten für den geplanten Personalabbau und um Sachkosten wie zum Beispiel Rechts- und Beratungskosten. Als Ergebnis vor Steuern werden minus 2,794 Mrd. Euro (plus 129 Mill. Euro) ausgewiesen. Nach einem Ertragsteueraufwand von 261 (minus 141) Mill. Euro ergibt sich ein Ergebnis nach Steuern von 3,055 Mrd. Euro (plus 270 Mill. Euro). Auf die stillen Einlagen, die von Aktionären der Bank gehalten werden, erhält die Bank einen Verlustausgleich in Höhe von 351 Mill. Euro aus deren Partizipation am Jahresfehlbetrag der Bank. Unter Berücksichtigung dieser Erträge aus Verlustübernahme ergibt sich ein Jahresfehlbetrag im Konzern von 2,704 Mrd. Euro (Vorjahr: Konzernjahresüberschuss in Höhe von 270 Mill. Euro).

Die Veränderung der Rücklagen ergibt sich nicht unmittelbar aus der Konzernrechnungslegung, sondern aus gesellschaftsrechtlichen Beschlüssen des Mutterunternehmens. Zum Ausgleich des Jahresfehlbetrags der HSH Nordbank AG wurden den Gewinn- und Kapitalrücklagen 3,093 Mrd. Euro entnommen. Diese Entnahmen führten im Konzernabschluss zu einem Konzernbilanzgewinn von 424 Mill. Euro. Im Einzelabschluss wurde ein ausgeglichenes Bilanzergebnis ausgewiesen, das keine Bedienung der Stillen Einlagen und Genussrechte ermöglichte.

Die Summe des Kernkapitals erhöhte sich infolge der Kapitalmaßnahmen zur Jahresmitte 2008 (siehe Seite 1234) per 31. Dezember 2008 auf 8,4 Mrd. Euro (31. Dezember 2007: 7,7 Mrd. Euro), die Summe der anrechenbaren Eigenmittel belief sich wie im Vorjahr auf 12,9 Mrd. Euro. Die Kernkapitalquote (inklusive Marktrisikoposition) erreichte 7,5% (31. Dezember 2007: 6,2%) und die Eigenmittelquote 11,6% (31. Dezember 2007: 10,4%). Der Jahresverlust für 2008 ist in den Zahlen noch nicht berücksichtigt. Nach der Feststellung der Bilanz verringerte sich die Kernkapitalquote auf zirka 5,1% und die Eigenmittelquote auf zirka 8,3%. Durch die Kapitalisierung der Bank um 3 Mrd. Euro im laufenden Jahr hat sich die Kernkapitalquote wieder auf zirka 7,8% und die Eigenmittelquote auf zirka 12,3% (nach Bilanzfeststellung) erhöht.

Die Bilanzsumme ist zum 31. Dezember 2008 leicht um 1,7% auf 208,401 Mrd. Euro gestiegen. Während die Forderungen an Kreditinstitute um 7,3 Mrd. Euro zurückgingen, stiegen die Kundenforderungen - die bei Weitem größte Position auf der Aktivseite der Bilanz - um deutliche 13,4 Mrd. Euro auf 117,4 Mrd. Euro. Die Risikovorsorge wurde im Geschäftsjahr 2008 nach einem leichten Rückgang im ersten Halbjahr insgesamt deutlich um 1,222 Mrd. Euro auf 2,751 Mrd. Euro aufgestockt (31. Dezember 2007: 1,529 Mrd. Euro). Als wesentlichen Grund nennt die Bank eine um 549 Mill. Euro höhere Risikovorsorge für Bonitätsrisiken bei Kunden. Auch für Bonitätsrisiken gegenüber Kreditinstituten waren mit 362 Mill. Euro erhebliche Zuführungen zur Risikovorsorge erforderlich (hauptsächlich gegenüber isländischen Banken). Die Portfoliowertberichtigungen mussten um 273 Mill. Euro für Forderungen gegenüber Kunden beziehungsweise um 41 Mill. Euro für Forderungen gegenüber Kreditinstituten erhöht werden.

In Übereinstimmung mit den von der Europäischen Union verabschiedeten Änderungen des IAS 39 und des IFRS 7 zur Bilanzierung und Bewertung von Finanzinstrumenten hat die HSH Nordbank Wertpapierbestände in Höhe von 1,020 Mrd. Euro aus den Handelsaktiva in das Finanzanlagevermögen umgewidmet. Innerhalb der Finanzanlagen wurden darüber hinaus Wertpapiere in Höhe von 1,841 Mrd. Euro aus der Kategorie AFS in die Kategorie LAR umgegliedert.

Die Handelsaktiva sind um 9,8% auf 26,802 Mrd. Euro angestiegen. Das Finanzanlagevermögen verringerte sich hingegen um 5,831 Mrd. Euro auf 36,511 Mrd. Euro (minus 13,8%).

Die größten Positionen auf der Passivseite der Bilanz der HSH Nordbank sind die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten, die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden und die verbrieften Verbindlichkeiten. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten sind um 6,3% auf 61,391 Mrd. Euro gestiegen (Vorjahr: 57,763 Mrd. Euro) und haben damit im Berichtsjahr die verbrieften Verbindlichkeiten als wichtigste Refinanzierungsquelle abgelöst. Ebenfalls zugenommen haben die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden mit 52,397 Mrd. Euro per 31. Dezember 2008 gegenüber 50,394 Mrd. Euro zum Vorjahresstichtag.

Das gesamte Nachrangkapital im Konzern beträgt per 31. Dezember 2008 rund 9,962 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,296 Mrd. Euro). Der Anstieg ist vor allem auf das in dieser Position enthaltene Genussrechtskapital zurückzuführen, das sich im Geschäftsjahr 2008 um 1,510 Mrd. Euro auf 2,724 Mrd. Euro erhöhte. Im dritten Quartal 2008 wurden im Rahmen einer strukturierten Transaktion Genussrechte im Volumen von 1,750 Mrd. Euro emittiert. Das Eigenkapital ist infolge hoher Ergebnisbelastungen der HSH Nordbank um 50,9% auf 2,145 Mrd. Euro gesunken (Vorjahr: 4,368 Mrd. Euro).

Nach Zustimmung der außerordentlichen Hauptversammlung am 18. Juli 2008 wurden im dritten Quartal 2008 Maßnahmen zur Verbesserung der Kapitalausstattung der HSH Nordbank aus dem Beschluss der Aufsichtsratssitzung vom 19. Mai 2008 umgesetzt. Die Kapitalmaßnahmen umfassten neben einer Barkapitalerhöhung der von J. C. Flowers beratenen Trusts in Höhe von 300 Mill. Euro eine Wandlung sämtlicher von den Anteilseignern gehaltenen stillen Einlagen (685 Mill. Euro) und Vorzugsaktien (57 Mill. Euro) in Stammaktien.

Die Neubewertungsrücklage wurde im Jahresverlauf mit minus 382 Mill. Euro deutlich belastet und beträgt per 31. Dezember 2008 minus 562 Mill. Euro. Davon entfallen minus 358 Mill. Euro auf AFS-Bestände des Credit-Investment-Portfolios (31. Dezember 2007: minus 60 Mill. Euro). Das außerbilanzielle Geschäft verringerte sich um 20,6% auf 29,426 Mrd. Euro (Vorjahr: 37,070 Mrd. Euro).

Personalien: Aufsichtsrat: Hilmar Kopper (Vorsitzender seit 1. Juli 2009); Dr. Wolfgang Peiner, Hamburg (Vorsitzender bis 1. Juli 2009), Olaf Behm, Hamburg (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Prof. Dr. Dirk Jens Nonnenmacher (Vorsitzender seit 17. November 2008, Vorstandsmitglied bis 17. November 2008), Hans Berger (Vorsitzender bis 17. November 2008), Peter Rieck (stellvertretender Vorsitzender bis 10. November 2009), Joachim Friedrich (bis 10. November 2009), Dr. Martin van Gemmeren (seit 1. November 2009), Constantin von Oesterreich (seit 1. November 2009), Frank Roth (seit 1. Juli 2008 bis 27. April 2009), Hartmut Strauß (bis 30. Juni 2008), Bernhard Visker

Landesbank Hessen-Thüringen

Leichter Anstieg des Zinsüberschusses - Provisionsüberschuss knapp unter Vorjahresniveau - Handelsergebnis deutlich rückläufig - hohe Verluste beim Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair-Value-Option - Finanzanlageergebnis negativ - um 16,4% angestiegener Verwaltungsaufwand - Konzernjahresergebnis um 400 Mill. Euro unter Vorjahr

Der Konsolidierungskreis des Helaba-Konzerns umfasste im Rahmen der Bilanz für das Geschäftsjahr 2008 neben der Helaba als Mutterunternehmen insgesamt 158 (143) Unternehmen. Prominent dabei ist die Frankfurter Sparkasse, die im Jahr 2007 nach finanziellen Problemen übernommen wurde. Es wurden 125 (114) Tochterunternehmen, an denen die Helaba direkt oder indirekt mehr als 50% der Stimmrechte hält oder einen beherrschenden Einfluss ausübt, durch Vollkonsolidierung und 33 (29) Gesellschaften im Wege der Equity-Bewertung in den Konzern einbezogen. In den nach internationalen Vorschriften im Wege der Vollkonsolidierung bewerteten Gesellschaften sind neben Zweckgesellschaften die Wertpapiersondervermögen der Helaba und der Tochtergesellschaften enthalten.

Die Veränderungen im Konsolidierungskreis im Jahr 2008 resultieren laut Geschäftsbericht überwiegend aus den Unternehmensgruppen OFB und Hannover Leasing. Die einzelnen Posten der Gewinn- und Verlustrechnung entwickelten sich dabei folgendermaßen: Der Zinsüberschuss konnte wie im Vorjahr gesteigert werden. Diese Entwicklung geht einher mit einer Ausweitung des Kundenkreditgeschäftes. Von dem Anstieg um 110 Mill. Euro oder 11,7% auf 1,05 (0,94) Mrd. Euro entfallen 45 Mill. Euro auf die Frankfurter Sparkasse. Zu beobachten war darüber hinaus ein Anstieg der Risikovorsorge im Kreditgeschäft. Im Vorjahr wurde hier per saldo noch eine Auflösung von 106 Mill. Euro ausgewiesen. Die im Jahr 2008 vorzunehmende Nettozuführung lag bei 66 Mill. Euro. Der Zinsüberschuss nach Risikovorsorge ist dadurch von 1,04 auf 0,98 Mrd. Euro gesunken.

Mit 212 (215) Mill. Euro lag der Provisionsüberschuss im Berichtsjahr 2008 in etwa auf Vorjahresniveau. Dabei wurde der Rückgang der von der Gruppe Hannover Leasing vereinnahmten Provisionen aus dem Vertrieb Geschlossener Fonds laut Geschäftsbericht durch die höheren Provisionen aus dem Bankgeschäft kompensiert.

Das Handelsergebnis der Frankfurter und Erfurter Landesbank sank von minus 126 Mill. Euro im Vorjahr auf minus 328 Mill. Euro - ein im Vergleich zum Vorjahr mehr als verdoppelter Verlust. Die Handelsaktivitäten wurden dabei im Wesentlichen vom Einzelinstitut getätigt. Auszumachen für diese Entwicklung ist neben hoher Bewertungsverluste bei zinsbezogenen Handelsgeschäften und den Kreditderivaten auch das Ergebnis aus nicht mit Handelsabsicht gehaltenen Derivaten und Finanzinstrumenten der Fair-Value-Option in Höhe von minus 184 (minus 44) Mill. Euro. Allein aus Kreditderivaten resultierte laut GuV eine Belastung von minus 174 Mill. Euro gleichwohl, ohne dass ein tatsächlicher Ausfall eingetreten ist.

Minus 14 nach minus 11 Mill. Euro betrug 2008 das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen, in dem der "ineffektive Teil von Mikro Hedges" ausgewiesen wird. Der Verlust beim Ergebnis aus Finanzanlagen hat sich von minus 18 Mill. Euro auf minus 42 Mill. Euro mehr als verdoppelt. Dies ist in Höhe von 52 Mill. Euro auf Abschreibungen auf Bankschuldverschreibungen (unter anderem Lehman Brothers und Washington Mutual) und ausfallgefährdete ABS-Wertpapiere sowie mit 4 Mill. Euro auf Beteiligungen zurückzuführen. Im Vorjahr betrugen die bonitätsbedingten Abschreibungen 23 Mill. Euro. Leicht gegenläufig wirkte sich mit 14 (3) Mill. Euro der positive Saldo der Veräußerungsergebnisse aus.

Das sonstige betriebliche Ergebnis wurde laut Zahlenwerk insbesondere durch Leasingerträge der Gruppe Hannover Leasing um knapp zwei Drittel auf 349 (215) Mill. Euro gesteigert. Ein wesentlicher Ergebnisbeitrag entfällt dabei auf das Ergebnis aus Immobilien, die als Finanzinvestition gehalten werden. Dieses wurde überwiegend von der GWH-Gruppe erwirtschaftet und betrug 114 (98) Mill. Euro.

Ebenfalls im Zusammenhang mit der Gruppe Hannover Leasing steht der Anstieg des Verwaltungsaufwandes auf 1,05 (0,90) Mrd. Euro: Hier wurde das Leasinggeschäft ausgeweitet, und es entstanden Abschreibungen auf Sachanlagen. Von dem Zuwachs um 147 Mill. Euro entfallen auf den Personalaufwand dabei 18 Mill. Euro, Letzterer lag mit 491 (473) Mill. Euro knapp über dem Vorjahresniveau. Der Sachaufwand nahm gleichzeitig um 30% auf 554 (425) Mill. Euro zu. Darin enthalten sind insgesamt 130 (21) Mill. Euro an Abschreibungen auf Sachanlagen. Die höheren Verwaltungsaufwendungen führen zu einer Cost Income Ratio von mehr als 100,0 (68,8)%. Das Ergebnis vor Steuern fiel mit minus 53 (plus 402) Mill. Euro deutlich negativ aus. Die Eigenkapitalrentabilität vor Steuern ist damit ebenfalls negativ, nach plus 8,7% im Vorjahr.

Die Ertragsteuern sind mit 11 Mill. Euro positiv, da der tatsächliche Steueraufwand durch den Ertrag aus latenten Steuern überkompensiert wird. Im Vorjahr wurde ein Ertragsteueraufwand von 54 Mill. Euro ausgewiesen. Nach dem Ergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen in Höhe von minus 2 (5) Mill. Euro, das laut Bank aus zur Veräußerung vorgesehener Objektgesellschaften der Gruppe Hannover Leasing resultiert, beträgt das Konzernjahresergebnis minus 44 Mill. Euro - nach plus 353 Mill. Euro im vorangegangenen Berichtsjahr.

Die Konzernbilanzsumme der Helaba wurde im Geschäftsjahr 2008 um 6% auf 184,6 (173,8) Mrd. Euro ausgeweitet. Das Geschäftsvolumen, in das zusätzlich zu den Aktiva auch außerbilanzielle Verpflichtungen und Treuhandgeschäfte eingehen, nahm um 2% auf 223,7 (219,0) Mrd. Euro zu.

Mit einer Zunahme der Forderungen an Kunden um 10,6 Mrd. Euro oder 13% auf 91,0 (80,4) Mrd. Euro beträgt der Anteil an der Bilanzsumme nahezu 50%. Unter den weiteren Aktiva betreffen 2,1 Mrd. Euro Wertpapiere, deren Ausweis im Zuge der Umkategorisierung geändert wurde. Auch die Forderungen an Kreditinstitute sind um 8% auf 17,1 (15,8) Mrd. Euro gestiegen. Von diesem Forderungsvolumen entfallen 7,4 (7,7) Mrd. Euro auf Refinanzierungsmittel, die den Sparkassen in Hessen und Thüringen zur Verfügung gestellt wurden.

Der Bestand an Wertberichtigungen auf Forderungen belief sich im Jahr 2008 auf 1,0 (1,1) Mrd. Euro und lag damit knapp unter dem Vorjahresniveau. Die zum beizulegenden Zeitwert bilanzierten Handelsaktiva lagen mit 51,5 (52,3) Mrd. Euro ebenfalls etwas niedriger als im Jahr 2007. Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere in Höhe von 35,4 (34,9) Mrd. Euro bildeten laut Geschäftsbericht den Schwerpunkt der Anlagen. Unter den Finanzanlagen, die von 19,2 auf 16,0 Mrd. Euro reduziert wurden (minus 16,8%), liegt der Anteil der Schuldverschreibungen bei 94%.

Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten nahmen um 6,8% auf 34,0 Mrd. Euro zu. Dabei entfielen auf Verbindlichkeiten gegenüber Sparkassen in Hessen und Thüringen 1,9 (2,2) Mrd. Euro. Von Kunden wurden gegenüber dem Vorjahr zusätzliche 3,9 Mrd. Euro aufgenommen, insbesondere durch Namensschuldverschreibungen und Schuldscheindarlehen. Die um 10,1% höheren Verbindlichkeiten gegenüber Kunden in Höhe von 41,9 (38,0) Mrd. Euro entfallen zu 13,2 (12,5) Mrd. Euro auf die Frankfurter Sparkasse. Die Bauspareinlagen betragen unverändert 3,2 Mrd. Euro.

Den stärksten Anstieg verzeichneten mit 6,5 Mrd. Euro beziehungsweise 19% die verbrieften Verbindlichkeiten, die mit 40,6 (34,1) Mrd. Euro ausgewiesen werden. Aufgrund planmäßiger Tilgungen verringerte sich das Nachrangkapital um 4,6% von 4,7 auf 4,5 Mrd. Euro.

Personalien: Verwaltungsrat: Gerhard Grandke (Vorsitzender seit 1. März 2009), Gregor Böhmer (Vorsitzender bis 28. Februar 2009), Dr. Werner Henning (erster stellvertretender Vorsitzender), Karlheinz Weimar (zweiter stellvertretender Vorsitzender), Dieter Mehlich (dritter stellvertretender Vorsitzender seit 19. März 2008), Wilfried Abt (vierter stellvertretender Vorsitzender seit 1. April 2008); Vorstand: Hans-Dieter Brenner (Vorsitzender), Johann Berger, Stefan Bungarten (bis 25. März 2009), Klaus-Dieter Gröb, Rainer Krick (ab 15. September 2009), Gerrit Raupach, Dr. Norbert Schraad

Landesbank Berlin Holding

Deutlicher Anstieg des Zinsüberschusses - Risikovorsorge im Kreditgeschäft angehoben - Provisionsgeschäft auf Vorjahresniveau - deutliche Verluste bei Finanzanlagen - geringe Einsparungen beim Verwaltungsaufwand - Konzernergebnis um knapp 90% unter Vorjahreswert - Bilanzsumme bei 145,4 (142,2) Mrd. Euro Die Landesbank Berlin Holding AG ist

eine börsennotierte Finanzholding mit Sitz in der deutschen Hauptstadt. Sie ist die Muttergesellschaft der Landesbank Berlin AG. Letztere versteht sich als eine Universalbank, in der das gesamte Geschäft gebündelt ist. Historischer Kern der Landesbank Berlin ist die im Jahr 1818 gegründete Berliner Sparkasse, die sich bis heute einen öffentlichen Auftrag im Dienst der Stadt erfüllt.

Das Geschäftsmodell des Konzerns Landesbank Berlin basiert auf vier Säulen: dem Privatkunden- und Firmenkundengeschäft, ausgewählten Aktivitäten im Kapitalmarktgeschäft sowie dem Immobilienfinanzierungsgeschäft. Zum 31. Dezember 2008 sind neben der Landesbank Berlin Holding AG 106 Unternehmen in den Konzernabschluss einbezogen worden. Dazu gehören als größte Konzerngesellschaften neben der Landesbank Berlin AG insbesondere die Landesbank Berlin International S. A., Luxemburg, die Berlin-Hannoversche Hypothekenbank Aktiengesellschaft, Berlin, die GfBI Gesellschaft für Beteiligungen und Immobilien mbH, Berlin, sowie ein 75-prozentiger Anteil an der Netbank AG, Hamburg.

Der Geschäftsbericht der LBBH zum Jahr 2008 zeigt einen im Vorjahresvergleich um 53% angestiegenen Zinsüberschuss von 1,25 (0,82) Mrd. Euro. Als ursächlich nennt die Bank ein erfreuliches Neugeschäft und Bestandserhöhungen mit guten Margen, insbesondere in den Segmenten Kapitalmarktgeschäft und Immobilienfinanzierung. Zum Teil stehen diesen Entwicklungen gegenläufige Effekte beim Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten gegenüber.

Bei der Risikovorsorge im Kreditgeschäft wurde insgesamt ein Aufwand von 63 Mill. Euro ausgewiesen. Den Wertberichtigungen wurden 337 Mill. Euro zugeführt. Dem stehen Auflösungen von 274 Mill. Euro gegenüber. Im Vorjahreszeitraum steht bei der Risikovorsorge vor allem aufgrund höherer Auflösungen ein positiver Saldo von 68 Mill. Euro zu Buche.

Um 2% auf 302 (297) Mill. Euro ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum der Provisionsüberschuss angestiegen. Die Struktur des Provisionsüberschusses ist im Weiteren geprägt durch Ergebnisbeiträge aus dem Wertpapier- und Emissionsgeschäft sowie dem Zahlungsverkehr.

Das Ergebnis aus Sicherungszusammenhängen (Hedge Accounting) verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreswert um 21 auf minus 18 (plus 3) Mill. Euro und zeigt das Bewertungsergebnis aus effektiven Fair-Value-Hedges. Mit minus 344 Mill. Euro weist das Ergebnis aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten einen deutlichen Aufwand aus. In der Vergleichsperiode 2007 war insgesamt ein Minus von 45 Mill. Euro zu verzeichnen. Der Verbesserung des Handelsergebnisses um 475 auf 102 (minus 373) Mill. Euro steht im damit verbundenen Ergebnis aus der Fair-Value-Veränderung von Finanzinstrumenten eine Reduzierung um 774 Mill. Euro auf minus 446 (plus 328) Mill. Euro gegenüber. Hier spiegelt sich laut Geschäftsbericht besonders die schwierige Lage an den Kapitalmärkten wider. Die Verringerung des Ergebnisses aus erfolgswirksam zum Zeitwert bilanzierten Finanzinstrumenten korrespondiert teilweise mit gegenläufigen Effekten im Zinsüberschuss, heißt es von der Bank.

Um 304 Mill. Euro auf minus 308 (minus 4) Mill. Euro hat sich das Ergebnis aus Finanzanlagen im Vergleich zum Vorjahr reduziert. Der Saldo ist dabei ganz wesentlich durch das Bewertungsergebnis von minus 294 Mill. Euro geprägt. Neben Abschreibungen auf das Engagement bei der Investmentbank Lehman Brothers waren laut Lagebericht der Bank auch Wertkorrekturen auf Island- und Washington Mu-tual-Forderungen sowie für Fonds zu berücksichtigen.

Um 17% auf 139 (119) Mill. Euro hat sich das sonstige betriebliche Ergebnis erhöht: Für Substanz- und Verkehrssteuern sowie für Zinsen aus Ertragsteuern ergab sich im Geschäftsjahr insgesamt ein Ertragsausweis von 8 Mill. Euro. Für die Veräußerung von Sachanlagen sowie immateriellen Vermögenswerten wurden Erträge von 29 Mill. Euro ausgewiesen. Weiterhin sind Erträge und Kostenerstattungen aus dem Drittgeschäft in Höhe von 35 Mill. Euro angefallen.

Die Verwaltungsaufwendungen blieben mit 940 Mill. Euro um 3% unter dem Vorjahresniveau von 965 Mill. Euro. Dabei belief sich der Personalaufwand auf 492 nach 511 Mill. Euro im Vergleichsjahr (minus 4%). Die Abschreibungen und die anderen Verwaltungsaufwendungen reduzierten sich gegenüber dem Vorjahreszeitraum um insgesamt 6 Mill. Euro.

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag enthielten neben den tatsächlichen Steuern in Höhe eines Ertragssaldos von 28 Mill. Euro auch Aufwendungen aus latenten Steuern von 8 Mill. Euro. Insgesamt weist der Konzern ein Ergebnis nach Steuern von 29 nach 230 Mill. Euro im Vorjahr aus, das damit deutlich unter dem Vorjahreswert blieb.

Die Bilanzsumme zum Jahresende 2008 betrug 145,4 (142,2) Mrd. Euro und lag damit geringfügig über dem entsprechenden Vorjahreswert. Um 16% unter dem Vergleichswert ausgewiesen werden mit 22,4 (26,5) Mrd. Euro die Forderungen an Kreditinstitute. Dies führt die Bank auf niedrigere Ausleihungen beziehungsweise Anlagen am Geld- und Kapitalmarkt zurück. Termin- und Sichteinlagen verringerten sich gegenüber dem Vorjahr um 1,9 Mrd. Euro, die Bestände an Schuldscheindarlehen reduzierten sich um 1,0 Mrd. Euro. Um 0,4 Mrd. Euro auf 3,2 Mrd. Euro zurück gingen die Kommunaldarlehen. Leicht um 1% gegenüber dem Vorjahresstichtag erhöhten sich die Forderungen an Kunden, sie belaufen sich auf 47,5 Mrd. Euro. Auf der Passivseite der Bilanz verringerten sich die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten im Vergleich zum Vorjahr um 9% auf 46,0 (50,7) Mrd. Euro. Der Rückgang basiert vor allem auf niedrigeren Termin- und Sichteinlagen (minus 3,1 Mrd. Euro). Die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden stiegen gegenüber dem Vorjahr um 11% auf 32,7 (29,6) Mrd. Euro an. Einen hohen Anteil an dieser Steigerung hatten mit 2,1 Mrd. Euro die Termin-, Sicht- und Spareinlagen sowie mit 1,0 Mrd. Euro die begebenen Namensschuldverschreibungen.

Das Volumen der Verbrieften Verbindlichkeiten verringerte sich per Bilanzstichtag 31. Dezember 2008 gegenüber dem Vorjahr um 2% auf 29,8 (30,5) Mrd. Euro. Hiervon entfielen auf die begebenen Öffentlichen Pfandbriefe 13,9 Mrd. Euro, auf Hypothekenpfandbriefe 7,9 Mrd. Euro und auf Schuldverschreibungen 7,8 Mrd. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Heinrich Haasis (Vorsitzender), Bärbel Wulff (stellvertretende Vorsitzende); Vorstand: Dr. Johannes Evers (Vorsitzender seit 1. Juli 2009), Hans-Jörg Vetter (Vorsitzender bis Juni 2009), Dr. Thomas Veit, Serge Demolière, Hans Jürgen Kulartz, Martin K. Müller

Quellen für sämtliche hier wiedergegebenen Tabellen sind die Geschäftsberichte der jeweiligen Institute.

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