Bilanzen

Volksbank Lahr / Volksbank Göppingen / Heidelberger Volksbank

Volksbank Lahr

Anstieg des Zinsüberschusses um 14,0% - Provisionsgeschäft um 8,7% rückläufig - Rohertrag in der Gegenüberstellung unterdurchschnittlich angestiegen - Einsparungen bei Personal- und Sachkosten - Risikovorsorge leicht zurückgefahren - Jahresüberschuss um 1,8% unter Vorjahresniveau - Bilanzsumme bei 2,09 (2,06) Mrd. Euro

Weniger deutlich als die hier ebenfalls betrachtete Volksbank Göppingen und ähnlich stark wie die Heidelberger Volksbank konnte auch die Volksbank Lahr im zurückliegenden Geschäftsjahr 2009 einen Zuwachs beim Zinsüberschuss verbuchen. Um 14,0% auf 39,5 (34,6) Mill. Euro stiegt diese Ertragskomponente an, was allein in einem Plus von 17,9% beim Zinssaldo begründet ist, während die laufenden Erträge um 45,7% auf 1,2 (2,2) Mill. Euro deutlich rückläufig waren.

Anders als die Göppinger Schwesterbank und weniger stark als das Heidelberger Institut hatte die Volksbank Lahr beim Provisionsergebnis im Jahr 2009 ein Minus von 8,7% auf 16,4 (17,9) Mill. Euro zu verbuchen. Im Resultat fiel auch der Rohertrag bei einem Plus von 6,3% auf 55,9 (52,6) Mill. Euro geringer aus als bei den beiden anderen Genossenschaftsinstituten in dieser Gegenüberstellung.

Zudem unterscheidet er sich leicht in seiner Struktur: Während die Institute in Göppingen und Heidelberg ihre Erträge zu fast genau drei Vierteln im Zins- und zu einem Viertel im Provisionsgeschäft generieren, stellt sich das entsprechende Verhältnis bei der Volksbank Lahr mit 70 zu 30% dar. In allen drei Fällen hat das Zinsgeschäft 2009 an Bedeutung gewonnen (siehe auch nebenstehende Kennzahlentabelle).

Leicht rückläufig waren bei der Volksbank Lahr im vergangenen Berichtszeitraum die gesamten Verwaltungsaufwendungen.

Mit 39,3 (40,1) Mill. Euro lagen sie um 2% unter dem Vorjahresniveau. Darunter wurde sowohl bei den Personalkosten (minus 1,1% auf 25,4 nach 25,7 Mill. Euro) wie auch bei den Sachkosten (minus 2,8% auf 11,7 nach 12,0 Mill. Euro eingespart. Die Abschreibungen auf Sachanlagen reduzierten sich um 7,5% auf 2,2 (2,4) Mill. Euro.

Um 4,8% zurückgefahren wurde die Risikovorsorge des Genossenschaftsinstituts, hier werden nach 4,7 Mill. Euro im vorangegangenen Jahr in der betrachteten Periode 4,5 Mill. Euro ausgewiesen. Bei einem mehr als halbierten Saldo der sonstigen betrieblichen Aufwendungen und Erträge in Höhe von 1,3 (3,1) Mill. Euro erhöhte sich das Betriebsergebnis auf der Basis gestiegener Erträge und geringerer Verwaltungskosten um 23,8% auf 13,4 (10,8) Mill. Euro.

Nach einer Steuerposition in Höhe von 6,0 (3,2) Mill. Euro weist das Institut für das Jahr 2009 einen Jahresüberschuss von 7,4 (7,5) Mill. Euro aus, der damit um 1,8% unter dem Niveau des vorangegangenen Berichtszeitraums liegt. Zusammen mit einem Gewinnvortrag aus dem Vorjahr in Höhe von 22900 (49000) Euro wird ein Bilanzgewinn in Höhe von 7,4 (7,6) Mill. Euro verbucht.

Der Blick auf die Bilanz der Volksbank Lahr zeigt eine um 1,5% auf 2,09 (2,06) Mrd. Euro angestiegene Summe aller Aktiva beziehungsweise Passiva. Darunter verringerte sich das Volumen der Kundenforderungen um 1,1% auf 1,01 (1,02) Mrd. Euro.

Demgegenüber war bei den Kundeneinlagen eine leichte positive Entwicklung zu vermelden: Mit 1,48 (1,43) Mrd. Euro lagen diese per Jahresende 2009 um 0,7% über dem Niveau des vorangegangenen Jahres. Das betreute Kundenanlagevolumen - Bankeinlagen, die Wertpapier- und Investmentbestände, die Rückkaufswerte der Lebens- und Rentenversicherungen und die Guthaben bei der Bausparkasse - erhöhte sich laut Geschäftsbericht auf 2,277 Mrd. Euro, ein Plus von 1,8%, wie die Bank hervorhebt.

Im Jahr 2009 wurden laut Geschäftsbericht insgesamt 3993 Neukredite vergeben. Das Neukreditvolumen stieg um 33 auf 211 Mill. Euro an, was einem Zuwachs von 18,5% entspricht. An Firmenkunden wurden Kredite in Höhe von 106,5 Mill. Euro neu ausgereicht, eine Steigerung von 26% gegenüber dem Vorjahr. An Privatpersonen wurden Kredite mit einem Volumen von insgesamt 104,4 Mill. Euro, hauptsächlich für den privaten Wohnungsbau, ausgeliehen und damit 12% mehr mehr als im Vorjahr.

Im Jahr 2009 wurden, wie schon im vorangegangenen Berichtszeitraum, dabei hohe Tilgungen geleistet, kommentiert die Volksbank. Zusätzlich gab es gegenüber den Vorjahren deutlich höhere Sondertilgungen. Insgesamt habe sich so der Darlehensbestand erhöht und liege mit 1,01 Mrd. Euro leicht über dem Vorjahresniveau.

Beim Verbundgeschäft mit Versicherungspolicen sieht man sich in Süddeutschland auf einem Spitzenplatz. Insgesamt 11420 Einzelversicherungsverträge wurden laut Geschäftsbericht abgeschlossen. Kapitallebensversicherungen, Rentenversicherungen und Risikolebensversicherungen wurden mit einem Volumen von 61,2 Mill. Euro vermittelt. Im Bauspargeschäft hat das Institut darüber hinaus 3024 Einzelverträge mit einem Volumen von 95 Mill. Euro abgeschlossen.

Personalien: Aufsichtsrat: Uwe Kohler (Vorsitzender), Herbert Wasmer (erster stellvertretender Vorsitzender), Klaus-Peter Stoffel (zweiter stellvertretender Vorsitzender), Michael R. Schaible (dritter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Reinhard Krumm (Vorsitzender), Axel Fiederer, Christian Fix, Werner Haist, Jörg Wildt

Volksbank Göppingen

Zinsüberschuss um gut 23% gestiegen hoher Beitrag aus Fristentransformation - Provisionsüberschuss um knapp 3% über Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwand nahezu unverändert - deutlich höhere Steuerposition - Kreditgeschäft durch regionale Wirtschaftslage eingetrübt - Bilanzsumme um gut 10% gesunken

"Durch die Niedrigzinspolitik der Notenbanken ist 2009 mit einem Unterschied zwischen 10-Jahres-Zins und 3-Monats-Zins von bis zu 3-Prozentpunkten wieder eine extreme Steilheit der Zinskurve eingetreten, die uns einen hohen Transformationsbeitrag beschert." Dieses Zitat des Vorstandsvorsitzenden im Geschäftsbericht 2009 deutet an, weshalb in der Ertragsrechnung der Volksbank Göppingen der Zinsüberschuss im Berichtsjahr gleich um 23,3% auf 43,59 Mill. Euro gestiegen ist. Nicht nur die "erheblichen Erträge aus der Fristentransformation" haben nach Angaben der Bank freilich zu dieser Entwicklung beigetragen, sondern auch das Wertpapierergebnis. Die rückläufigen Zinsen und die Rückbildung der bonitätsbedingten Kursabschläge bei Bankanleihen auf Vor- Krisenniveau, so wertet die Bank diese Entwicklungen, bewirkten massive Wertaufholungen bei den Eigenanlagen.

Der Anteil der Zinsmarge, der als "Konditionsbeitrag" im Kundengeschäft erwirtschaftet wird, ging um 3,0 Mill. Euro auf 25,8 Mill. Euro weiter zurück, schreibt die Bank in ihrem Geschäftsbericht. Der "Strukturbeitrag" aus der Anlage des Eigenkapitals und der Fristentransformation - das heißt der Anlage kurzfristiger Einlagen in längerfristigen Aktiva - wuchs hingegen aufgrund der besonders steilen Zinsstruktur um 11,3 Mill. Euro auf 17,8 Mill. Euro. In Relation zur durchschnittlichen Bilanzsumme, die sich nach Angaben der Bank um 2,3% verringerte, stellte sich der Zinsüberschuss auf 2,27 (1,8)%. Hierbei erreichte der Aktivzins 4,07 (4,68)% und der Passivzins 1,79 (2,88)%.

Der Provisionsüberschuss überstieg mit 14,15 Mill. Euro das Vorjahresniveau um 0,38 Mill. Euro oder 2,7%. Verantwortlich dafür macht die Bank im Wesentlichen Zuwächse um 0,3 Mill. Euro bei den Verbundprovisionen. Die Wachstumsraten beliefen sich auf 492000 Euro (plus 11,3%) im Wertpapiergeschäft, minus 302000 (27,5%) für den Abschluss von Bausparverträgen, plus 91000 Euro (12,1%) an Provisionen für Lebensversicherungen, plus 37000 (12,2%) für Sachversicherungen sowie plus 39000 Euro (25,3%) für Krankenversicherungen. In der Immobilienvermittlung konnten die Erlöse um 107000 Euro (plus 12,3%) gesteigert werden. Insgesamt übertraf der Rohüberschuss (Summe aus Zins- und Provisionsüberschuss) mit 57,75 Mill. Euro den Vorjahreswert um 8,61 Mill. Euro oder 17,5%.

Der Verwaltungsaufwand blieb mit 36,5 Mill. Euro exakt auf Vorjahreshöhe. Während der Personalaufwand "tarifbedingt sowie durch Abschluss von Altersteilzeitvereinbarungen" um 0,77 auf 22,71 Mill. Euro wuchs (plus 3,5%), konnte der sonstige Verwaltungsaufwand (einschließlich der Abschreibungen auf Sachanlagen) um nahezu den gleichen Betrag auf 13,8 Mill. Euro (minus 5,3%) gedrückt werden. Damit erhöhte sich das Teilbetriebsergebnis parallel zum Rohüberschuss um 8,62 auf 21,23 Mill. Euro (plus 68,3%). Das sind 1,11% der durchschnittlichen Bilanzsumme nach 0,64% im Jahr 2008. Entsprechend dem Teilbetriebsergebnis verbesserte sich die Cost Income Ratio von 74,3% auf 63,2%.

Im Eigenhandel meldet die Bank einen Gewinn von 84000 Euro. Andererseits fiel der Saldo der sonstigen betrieblichen Erträge und Aufwendungen von plus 3,12 auf minus 0,79 Mill. Euro. Als einen Grund nennt die Bank die in dieser Position enthaltenen Auflösungen von Drohverlustrückstellungen auf Zinsswaps von 2,2 Mill. Euro im Vorjahr auf 41000 Euro. Eine weitere Ursache bilden laut Geschäftsbericht 1,4 Mill. Euro an außerordentlichem Aufwand in Vorbereitung auf strengere Bilanzregeln des Bilanzrechtsmodernisierungsgesetzes (BilMoG). Konkret schlägt sich darin die Absenkung des Rechnungszinses für Pensionsrückstellungen von 4 auf 3% nieder.

Im Bewertungsergebnis verweist die Bank auf die drei Einzelpositionen: das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft, das Bewertungsergebnis für Wertpapiere und die Zuführung zur versteuerten Vorsorgereserve. Alle drei Aspekte werden im Geschäftsbericht vergleichsweise ausführlich erläutert. Das Bewertungsergebnis im Kreditgeschäft sieht die Bank von den Folgen der Wirtschaftskrise geprägt. Enthielt diese Position in den drei Vorjahren stets positive Ergebnisse, so heißt es im Geschäftsbericht, musste 2009 ein Nettorisikoaufwand von 17,3 Mill. Euro verbucht werden. Insbesondere überstieg die Bildung von Einzelwertberichtigungen (27,6 Mill. Euro) die Auflösungen (9,3 Mill. Euro) um 18,3 Mill. Euro. Die Risikovorsorge betraf nach Angaben der Bank ganz überwiegend Kredite an Firmenkunden und hier insbesondere Autozulieferer und Metallbetriebe, die von der Krise besonders betroffen und im Geschäftsgebiet sehr stark vertreten sind.

Im Bewertungsergebnis für Wertpapiere verweist die Bank auf die Maßnahmen der Notenbanken zur Bekämpfung der Finanzkrise. Das Herunterschleusen der Notenbankzinsen und die Flutung der Geldmärkte mit Notenbankliquidität, so der Hinweis, bewirkten sowohl eine Absenkung als auch eine erhebliche Versteilerung der Zinskurve. So sind Kursverluste, die in den Vorjahren durch Anstieg der Zinsen bei Festsatzanleihen und durch Verflachung der Zinsstruktur bei Surf-Bonds eingetreten waren, wieder entfallen. Gleichzeitig bildeten sich die bonitätsbedingten Kursabschläge auf Bankenanleihen wieder auf Vor-Krisenniveau zurück. Damit erwiesen sich die hohen Wertkorrekturen der Vorjahre auf die Eigenanlagen der Volksbank Göppingen als nur vorübergehend, und es konnten per saldo wieder 24,1 Mill. Euro Zuschreibungen gebucht werden. Damit notierten die eigenen Wertpapieranlagen der Bank bei 11,6 Mill. Euro aufgelaufenen Abschreibungen und 12,0 Mill. Euro stillen Reserven auf Einstandsniveau.

Das Bewertungsergebnis enthält nach Angaben der Bank als Aufwandsposition außerdem eine Zuführung zur versteuerten Vorsorgereserve in Höhe von 17,9 (4,8) Mill. Euro. Diese Position, so schreibt die Bank, erscheint zwar als Aufwand, stellt jedoch in Wahrheit eine Reservenbildung aus Gewinn dar. Die Darstellung der Reservenbildung gemäß § 340f HGB als Aufwand führt in der handelsrechtlichen Gewinn- und Verlustrechnung zum Ausweis eines um rund 8,7 Mill. Euro erhöhten Betriebsergebnisses nach Bewertung.

Unter Berücksichtigung der von 0,43 auf 7,15 Mill. Euro deutlich erhöhten Steuerposition ergibt sich als Jahresüberschuss 2,31 (2,11) Mill. Euro. Da die Dotierung der Vorsorgereserve im handelsrechtlichen Abschluss unter dem Bewertungsaufwand gebucht wird, so kommentiert die Bank dieses Ergebnis, liegt der ausgewiesene handelsrechtliche Jahresüberschuss nur um 0,19 Mill. Euro über dem Vorjahr.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Volksbank ist stark von der regionalen Wirtschaftsentwicklung geprägt. Um rund 10% ist nach Einschätzung des Instituts im Berichtsjahr die Wirtschaftsleistung in der stark vom der metallverarbeitenden Industrie und speziell von Automobilzulieferern geprägten Region zurückgegangen. Entsprechend deutlich waren die Auswirkungen auf das Kreditgeschäft mit Firmenkunden. Das Volumen an Firmenkrediten, so vermeldet die Bank, verzeichnete einen Rückgang um 5,8%.

Die Bilanzposition der Kundenforderungen schrumpfte um 3,7% auf 861,73 Mill. Euro. Gleichwohl erhöhte sich deren Anteil an der Bilanzsumme auf 49,03, denn mit minus 79,0% auf 47,62 Mill. Euro wurden die Forderungen an Kreditinstitute weitaus stärker zurückgeschraubt und decken lediglich noch 2,71 (11,6)% an der Bilanzsumme ab. Dass der Anteil der Wertpapieranlagen an der Bilanzsumme von 36,83 auf 42,82% deutlich angestiegen ist, resultiert aus dem Wachstum der festverzinslichen Werte um gut 4,5%.

Auf der Passivseite der Bilanz sind die Kundeneinlagen um 2,2% auf 1,37 Mrd. Euro zurückgegangen, konnten aber dennoch ihren Anteil an der Bilanzsumme auf 77,95 (71,6)% steigern. An Gewicht verloren haben mit 12,61 (17,93)% an der Bilanzsumme die Bankengelder sowie die verbrieften Verbindlichkeiten (1,67 nach 4,29%). Die Bilanzsumme lag per Stichtag mit 1,758 Mrd. Euro um 10,1% niedriger als im Vorjahr.

Personalien: Aufsichtsrat: Dr. Werner Kleinle (Vorsitzender), Johann Heinrich Pfeifer (Stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Dr. Peter Aubin (Sprecher), Hermann Sonnenschein, Wolfgang Straub (bis 31. Dezember 2009)

Heidelberger Volksbank

Deutlicher Anstieg von 17,7% im Zinsgeschäft - Provisionsergebnis leicht rückläufig - höhere Verwaltungsaufwendungen durch Kartenausgabe - Risikovorsorge um 13,8% angehoben - Jahresüberschuss um 19,4% über Vorjahresniveau - Bilanzsumme bei 989,7 (945,8) Mill. Euro - Anstieg des Kundenkreditvolumens um knapp 10%

Nach einem dreijährigen Rückgang konnte die Heidelberger Volksbank im Geschäftsjahr 2009 wieder einen deutlichen Anstieg im Zinsüberschuss um 17,7% auf 22,5 (19,1) Mill. Euro ausweisen. Dieser resultiert laut Geschäftsbericht neben den Wachstumsraten im Kundengeschäft auch aus dem für Bankgeschäfte deutlich günstigeren Zinsumfeld im Berichtsjahr. Durch die Normalisierung der Zinsstruktur erwirtschaftete die Bank so bessere Erträge aus der Fristentransformation. Außerordentliche Erträge resultierten zudem aus Tendergeschäften, mit denen sich die Bank an der Liquiditätsversorgung innerhalb des genossenschaftlichen Verbunds beteiligt hat.

Demgegenüber weist das Genossenschaftsinstitut beim Provisionsüberschuss einen Rückgang um 4,1% auf 7,6 (7,9) Mill. Euro aus. Diese Entwicklung führt man wie auch andernorts in der Branche im Wesentlichen auf geringere Erträge aus dem Wertpapierdienstleistungsgeschäft zurück. In der Summe beider Ertragspositionen erhöhte sich der Rohertrag um insgesamt 11,3% auf 30,1 (27,0) Mill. Euro.

Die Verwaltungsaufwendungen inklusive Abschreibungen auf Sachanlagen lagen bei rund 20,4 (19,7) Mill. Euro und damit um 3,2% über dem Vorjahreswert. Neben einem Anstieg der Personalkosten um 3,7% auf 13,3 (12,8) Mill. Euro erhöhten sich die anderen Verwaltungsaufwendungen um 3,2% auf 5,9 (5,7) Mill. Euro. Als Ursache dafür nennt die Heidelberger Volksbank Kosten für die im vierjährigen Rhythmus stattfindende Ausstattung der Kunden mit neuen Bankkarten. Die im Rahmen des Umbaus einer Zweigstelle angefallenen Sofortaufwendungen waren dagegen durch eine im Vorjahr gebildete Rückstellung abgedeckt.

Das Bewertungsergebnis lag insgesamt leicht über dem Wert des Vorjahres. Bei den eigenen Wertpapieren, so kommentiert das Institut, haben sich viele Belastungsfaktoren, die in den beiden Vorjahren noch zu Kurswertabschreibungen führten, im vergangenen Jahr entspannt. Dies führte hier zu einem positiven Ergebnis. Die Bank hat darüber hinaus bei einigen Wertpapieren niedrigere Wertansätze aus dem Vorjahr beibehalten. Dagegen wurden im Berichtsjahr die Vorsorgereserven für mögliche Belastungen in den kommenden Jahren, insbesondere infolge der Wirtschaftskrise, höher dotiert als im Vorjahr. Die Risikovorsorge wurde im Berichtsjahr um insgesamt 13,8% auf 3,9 (3,4) Mill. Euro angehoben.

Nach Berücksichtigung des um 50,9% angestiegenen Steueraufwandes von 3,2 (2,1) Mill. Euro weist die Heidelberger Volksbank einen Jahresüberschuss in Höhe von 3,1 (2,6) Mill. Euro aus, was einem Anstieg um 19,4% entspricht. Nach einer Einstellung in offene Rücklagen in Höhe von unverändert 1 Mill. Euro verbleibt für das Jahr 2009 ein um 31,5% angestiegener Bilanzgewinn von 2,1 (1,6) Mill. Euro.

Der Blick auf die Bilanz zeigt ein im Jahr 2009 um 9,5% auf 571,2 (521,7) Mill. Euro angestiegenes Kreditvolumen (ohne Avale). Damit vergleicht man sich gerne mit dem regionalen Umfeld: Der Anstieg des Kundenkreditvolumens aller badenwürttembergischen Kreditgenossenschaften lag bei 2,1%; Großbanken, Auslandsbanken und Landesbanken hingegen schränkten ihre Kreditvergabe aus Sicht des Heidelberger Instituts im Geschäftsgebiet zum Teil drastisch ein.

Auch die Anzahl der Kreditanträge sei im Jahr 2009 angestiegen, wie die Bank betont, und zwar um 8,5%. Insgesamt wurde ein Volumen von 153 Mill. Euro an eigenen Krediten neu zugesagt - eine Steigerung von gut 27% gegenüber dem Niveau des Jahres 2008. Dieses Zusagevolumen verteile sich gleichmäßig auf Kredite an Privat- und Firmenkunden, heißt es im Geschäftsbericht. Die Forderungen an Kreditinstitute verringerten sich im Interbankengeschäft um 29,8% auf 57,0 (81,3) Mill. Euro.

Im Passivgeschäft weist die Heidelberger Volksbank Kundeneinlagen in Höhe von 837,6 (787,7) Mill. Euro aus. Dies entspricht einem Anstieg um 6,3%, der im Wesentlichen auf die Zunahme längerfristiger Spareinlagen zurückzuführen ist. Der Bestand an Bankengeldern erhöhte sich per Stichtag 31. Dezember 2009 leicht um 3,9% auf 42,7 (41,1) Mill. Euro. Deutlich um 36,2% rückläufig waren indes die verbrieften Verbindlichkeiten, deren Volumen mit 22,1 nach 34,6 Mill. Euro in die Bilanzsumme einfloss. Letztere erhöhte sich insgesamt leicht um 4,6% auf 989,7 (945,8) Mill. Euro.

Personalien: Aufsichtsrat: Prof. Reinhard Walter (Vorsitzender), Dieter Horstmann (stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Jürgen Neidinger, Toralf Weimer

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