Bilanzen

Sparkasse Duisburg - Sparkasse Bochum - Sparkasse Bielefeld

Sparkasse Duisburg

Auf Rang 32 der größten deutschen Sparkassen - Betriebsergebnis vor Bewertung bei 1,18% der DBS - Zinsüberschuss um 4,6% rückläufig - Provisionsüberschuss um2,7%gestiegen- Rohertrag um 3,4% unter Vorjahresniveau - Senkung der Verwaltungskosten - Risikovorsorge um 20,8% über Vorjahreswert deutlich niedrigere Steuerposition

An der Bilanzsumme gemessen, wird die Sparkasse Duisburg per Ende 2006 auf Platz 32 der Rangliste der größten deutschen Sparkassen geführt. Das Institut ist dem Rheinischen Sparkassen- und Giroverband zugehörig. Sein Träger ist der Sparkassenzweckverband der Städte Duisburg und Kamp-Lintfort. Das Geschäftsgebiet umfasst diese beiden Städte seit der Fusion im Jahre 2003. Als Bilanzsumme weist die Sparkasse per 31. Dezember 5,519 Mrd. Euro (plus 1,2%) aus. Die Zahl ihrer Mitarbeiter beziffert sie auf 1 450.

Nach wie vor sieht das Institut den Strukturwandel in der Region als nicht abgeschlossen. Trotz der positiven Impulse, die den jüngsten Entwicklungen in der Duisburger Innenstadt und den in den letzten Jahren neu angesiedelten Unternehmen zugeschrieben werden, stuft die Sparkasse die wirtschaftlichen Rahmenbedingun-gen als nach wie vor schwierig ein. Insbesondere die Insolvenz von Ben-Q habe den Geschäftsverlauf im Berichtsjahr begleitet.

Mit Blick auf die verbandsüblichen Kennzahlen der Ertragsrechnung sieht sich die Sparkasse mit ihrem Betriebsergebnis vor Bewertung mit 1,18 (1,23)% der durchschnittlichen Bilanzsumme trotz des Rückgangs der Quote im Berichtsjahr deutlich über dem Durchschnitt der Sparkassen im Rheinland, der für 2006 mit 0,91% der DBS angegeben wird. Die Cost Income Ratio (CIR) übersteigt mit 65,4 (63,6)% den Vorjahreswert. Das Bewertungsergebnis hat sich mit 0,25 (0,20)% der DBS erhöht, liegt aber nach Angaben der Sparkasse ebenfalls deutlich besser als der Durchschnittswert der rheinischen Sparkassen mit 0,42% der DBS. Im Einzelnen hat sich bei der Sparkasse der Zinsüberschuss um 4,6% oder 7,02 Mill. Euro auf 145 Mill. Euro verringert. Diese Ertragseinbuße konnte durch den Anstieg des Provisionsüberschusses um 2,7% auf 30,97 Mill. Euro bei weitem nicht kompensiert werden, so dass der Rohertrag mit 176,06 (182,26) Mill. Euro um 3,4% niedriger ausgewiesen wird als im Vorjahr. Der Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag ist damit auf 17,59 (16,54)% gestiegen und liegt zwischen den entsprechenden Vergleichswerten der beiden anderen hier betrachteten Sparkassen aus Bochum und Bielefeld.

All diese drei Häuser konnten im Berichtsjahr 2006 ihre Verwaltungsaufwendungen
zurückführen. Bei der Sparkasse Duisburg waren das in absoluten Zahlen immerhin 1,44 Mill. Euro (minus 1,1%) auf 127,28 Mill. Euro. Dabei konnten die Sachkosten mit minus 3,8% auf 34,98 Mill. Euro deutlich stärker gesenkt werden als die Personalkosten (minus 1,4% auf 81,80 Mill. Euro. Bei der Betrachtung der absoluten Zahlen fällt im Übrigen auf, dass die Sparkasse Duisburg beim Rohertrag höher liegt als die beiden betrachteten Sparkassen aus dem Westfälisch Lippischen Sparkassen- und Giroverband, allerdings auch deutlich höhere Verwaltungsaufwendungen aufweist.

Mit ihrem um 4,76 Mill. Euro rückläufigen Teilbetriebsergebnis von 48,78 (53,54) Mill. Euro reicht die Sparkasse Duisburg nicht annähernd an die Schwesterinstitute des WLSGV heran, wobei freilich die Sparkasse Bochum bei dieser Ertragsgröße im Berichtsjahr noch größere Einbußen zu verkraften hatte. Dass in Duisburg der Rückgang der Ertragskomponenten der GuV mit insgesamt minus 3,6% im Berichtsjahr 2006 stärker ausgefallen ist als die Rückführung der Ausgaben (minus 1,2%), wird von der Sparkasse als eine Entwicklung registriert, die es möglichst bald umzukehren gilt.

Bei nahezu vernachlässigbarem Eigenhandel (0,18 nach 0,23 Mill. Euro) wird die Risikovorsorge der Sparkasse Duisburg mit 34,83 (28,82) Mill. Euro ausgewiesen. Die Sparkasse verweist an dieser Stelle darauf, dass in dieser Position auch Risikovorsorgebeträge für Forderungen und Wertpapiere nach § 340f HGB enthalten sind. Der Fonds für allgemeine Bankrisiken, den die Sparkasse im Vorjahr um 19,0 Mill. Euro aufgestockt hatte, wird auf der Passivseite der Bilanz unverändert mit 50 Mill. Euro beziffert.

Deutlich niedriger als im Vorjahr ist bei der Sparkasse der Gewinn vor Steuern ausgefallen (minus 28,4% auf 13,25 Mill. Euro). Entsprechend niedriger liegt mit 6,62 (11,91) Mill. Euro auch die Steuerposition und führt damit zu einem nahezu unveränderten Jahresüberschuss und Bilanzgewinn von 6,62 (6,59) Mill. Euro, der in die Sicherheitsrücklagen eingestellt werden soll.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Sparkasse einen auf 50,96 (53,19)% rückläufigen Anteil der Kundenforderungen an der Bilanzsumme. In absoluten Zahlen ausgedrückt spiegelt sich das in einem Rückgang um 3,0% auf 2,813 Mrd. Euro wider. Die Sparkasse selbst bewertet ihr Kreditgeschäft mit Kunden als leicht rückläufig. Das Kundenkreditvolumen (inklusive Eventualverbindlichkeiten, unwiderruflichen Kreditzusagen und Treuhandkredite) wird auf etwa 3,02 (3,07) Mrd. Euro beziffert. Die Neubewilligungen in 2006 belaufen sich nach Angaben der Sparkasse auf 271 (323) Mill. Euro. Als besondere Maßnahme im Kreditgeschäft wird die Einführung eines neuen Programms zur Vergabe von Autokrediten im letzten Quartal 2006 genannt.

Auf einen Anteil von 26,99 (25,86)% an der Bilanzsumme kommen auf der Aktivseite der Bilanz die Wertpapieranlagen. Die Erhöhung des Gesamtbestandes um 5,59% oder 78,9 Mill. Euro auf 1,49 Mrd. Euro entfiel überwiegend auf festverzinsliche Werte. Diese erreichen per Stichtag 758,72 (703,05) Mill. Euro und decken damit einen Anteil von 50,93 (49,84)% des gesamten Wertpapierbestandes ab. Mit dem verbleibenden Anteil von 49,07 (50,16)% übertrifft der Anteil der Aktien am Wertpapierbestand deutlich die Vergleichswerte für die Sparkassen in Bochum und Bielefeld. Leicht erhöht hat sich auf der Aktivseite mit 15,45 (15,12)% an der Bilanzsumme der Anteil der Forderungen an Kreditinstitute.

Dieser Anteil korrespondiert auf der Passivseite der Bilanz mit einem in etwa gleichhohen Anteil der Bankengelder an der Bilanzsumme (15,79 nach 16,16%).

Eindeutig das größte Gewicht haben dort aber mit 73,47 (72,36)% an der Bilanzsumme die Kundeneinlagen. Deren Anstieg um 108,08 Mill. Euro auf 4,055 Mrd. Euro fällt ausschließlich auf die anderen Verbindlichkeiten zurück (plus 9,59% oder 145,47 Mill. Euro auf 1,662 Mrd. Euro), während die Spareinlagen um 37,38 Mill. Euro auf 2,393 Mrd. Euro zurückgegangen sind. An der Bilanzsumme erreichen die anderen Verbindlichkeiten damit 30,11 (27,8)%.

Nachdem sich im Jahre 2005 die Wertpapierumsätze mit einem Plus von 35% entwickelt hatten, meldet die Sparkasse für 2006 eine weitere Umsatzsteigerung von 14% auf knapp 300 Mill. Euro. Als Bruttobausparsumme werden 88,8 Mill. Euro genannt. Bei den Renten- und Lebensversicherungen wird das Neugeschäft auf rund 39 Mill. Euro beziffert und damit von einer Geschäftsausweitung um 34% gesprochen. Im Immobilienbereich wurden 158 (150) Immobilien beziehungsweise Grundstücke mit einem Wert von 26,5 (24) Mill. Euro vermittelt.

Personalien: Verwaltungsrat: Adolf Sauerland (Vorsitzender), Wolfgang Roth (Erster stellvertretender Vorsitzender), Rainer Enzweiler (Zweiter stellvertretender Vorsitzender); Vorstand: Artur Grzesiek (Vorsitzender), Hans-Werner Tomalak (stellvertretender Vorsitzender seit 15. Mai 2006), Claus-Robert Witte, Uwe Haddenhorst

Sparkasse Bochum

Rückgang des Zinsüberschusses um 7,4% - leichte Steigerung des Provisionsüberschusses - Verwaltungsaufwendungen leicht unter Vorjahresniveau
- Risikovorsorge um 6,1% zurückgeführt - Ergebnis vor Steuern um 15,3% gesunken - vergleichsweise hoher Anteil an Festverzinslichen im Wertpapierbestand

- weiterer Druck auf das Zinsergebnis im Kalkül

In der Rangliste des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes 2006 wird die Sparkasse Bochum an 33. Stelle geführt. Sie liegt damit der Größenordnung nach zwischen den beiden anderen hier betrachteten Instituten in Duisburg und Bielefeld. Ihr Träger ist die Stadt Bochum. Ebenso wie das Schwesterinstitut in Bielefeld ist sie Mitglied im Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverband. Unter den 40 größten Sparkassen Deutschlands, so zeigt die aktuelle Rangliste, sind damit allein 14 in Nordrhein-Westfalen angesiedelt, und davon wiederum neun im Bereich des RSGV und sechs im Verbandsgebiet des WLSGV. Für das Berichtsjahr 2006 weist die Sparkasse Bochum einen Anstieg ihrer Bilanzsumme um 3,8% auf 5,371 Mrd. Euro aus. Ergänzend zu der Vorberichterstattung (ZfgK 3-2007) wird im Folgenden neben der Ertragsrechnung und der Bilanzstruktur auf die Prognoseberechnungen der Sparkasse für das laufende Jahr eingegangen, wie sie im Lagebericht veröffentlicht wird.

In der Ertragsrechnung zeigt die Sparkasse bei nahezu unveränderten laufenden Erträgen einen Rückgang des Zinsüberschusses um 7,4% auf 132,86 Mill. Euro und liegt damit "bei ansteigendem Zinsniveau und einer weiter abgeflachten Zinsstrukturkurve" unterhalb der Werte der eigenen Unternehmensplanung zu Jahresbeginn 2006. Verminderten Zinserträgen aus dem Kre-ditgeschäft mit Kunden sowie rückläufigen Erträgen aus festverzinslichen Wertpapieren im Eigenbestand, so erläutert die Sparkasse, standen deutlich gestiegene Zinsaufwendungen aus dem Einlagengeschäft gegenüber (insbesondere bei Sparkassenzertifikaten und befristeten Einlagen).

Der Provisionsüberschuss des Jahres 2006 betrug nach leichter Steigerung 26,96 Mill. Euro und unterschritt damit den zu Jahresbeginn prognostizierten Wert. Hervorgehoben werden in diesem Bereich insbesondere die angestiegenen Erträge aus dem Avalgeschäft sowie der Führung von Privat- und Geschäftsgirokonten. Die erhöhten Provisionen und Entgelte aus Privatgirokonten stehen laut eigenen Angaben im Zusammenhang mit einer Zunahme sowohl der Kontoneueröffnungen als auch der Kontotransaktionen. Die gegenüber dem Vorjahr gestiegenen Provisionen und Entgelte aus Geschäftsgirokonten beruhen im Wesentlichen auf der vermehrten Einräumung von Alternativkreditrahmen.

Der um 6,1% auf 159,82 Mill. Euro geschrumpfte Rohertrag der Sparkasse entfällt zu 83,13 (84,25)% auf den Zins-überschuss. Der verbleibende Anteil des Provisionsüberschusses am Rohertrag von 16,87% ist damit trotz Anstieg ein wenig niedriger als bei den Sparkassen in Bielefeld (19,41%) und Duisburg (17,59%).

Zum Rückgang der Verwaltungsaufwendungen (minus 0,5% auf 91,55 Mill. Euro) haben sowohl leicht sinkende Personalkosten (58,41 nach 58,52 Mill. Euro) als auch geringere Sachkosten (minus 2,0% auf 26,59 Mill. Euro) beigetragen. Mit Blick auf das Verhältnis von Aufwendungen und Erträgen meldet die Sparkasse, gemessen an den Werten der Gewinn- und Verlustrechnung, einen Anstieg von 51,0% auf 55,0%. Aus den berichtigten Werten der Erfolgsrechnung auf der Grundlage des Betriebsvergleichs ergibt nach Angaben der Sparkasse ein Anstieg der Quote von 52,0% auf 54,7%. Sie liegt damit oberhalb des zu Jahresbeginn angestrebten Wertes von 53,4%.

Knapp 10 Mill. Euro niedriger als im Vorjahr (minus 12,8%) fällt mit 68,27 Mill. Euro das Teilbetriebsergebnis aus. Für das Betriebsergebnis vor Bewertung, das nach Berichtigung um periodenfremde und außergewöhnliche Beträge für den bundeseinheitlichen Betriebsvergleich der Sparkassenorganisation ermittelt wird, meldet die Sparkasse in absoluten Werten einen Rückgang um 9,2 Mill. Euro auf 72,5 Mill. Euro und beziffert diese Steuerungsgröße im Verhältnis zur DBS auf einen Wert von 1,33%. Das sind 0,13 Prozentpunkte weniger als die zu Beginn des Berichtsjahres prognostizierten 1,46%. Die Risikovorsorge der Sparkasse Bochum wird mit 22,55 Mill. Euro um 6,1% niedriger ausgewiesen als im Vorjahr.

Nach Einbeziehung aller Ergebniskomponenten, einschließlich der Dotierung von Vorsorgereserven gemäß §§ 340 f und 340 g HGB (der Fonds für allgemeine Bankrisiken wurde im Berichtsjahr mit weiteren 10 Mill. Euro dotiert und wird per Stichtag mit 70 Mill. Euro ausgewiesen), sank das Ergebnis vor Steuern um
6,71 Mill. Euro auf 37,14 Mill. Euro. Der Steueraufwand betrug 18,36 Mill. Euro und führt zu einem Jahresüberschuss von 18,79 Mill. Euro, das ist leicht weniger als der Planwert von 18,9 Mill. Euro zu Jahresbeginn. Der Sicherheitsrücklage wurden vorweg 8,8 Mill. Euro zugeführt. Weitere 5,3 Mill. Euro fließen mit Feststellung des Jahresabschlusses den Rücklagen zu.

Der Blick auf die Bilanzstruktur zeigt für die Sparkasse Bochum auf der Aktivseite einen Anteil von 59,35 (59,53)% an der Bilanzsumme für die Kundenforderungen. Das Gewicht der Wertpapieranlagen liegt mit 26,5 (29,31)% an der Bilanzsumme zwar in ähnlicher Größenordnung wie bei der Sparkasse Duisburg, doch die Struktur der Wertpapieranlagen der drei betrachteten Sparkassen unterscheidet sich erheblich. Während die Festverzinslichen in Bochum einen Anteil von 95,20 (96,58)% am gesamten Wertpapierbestand haben, sind es in Bielefeld 79,05 (76,9)% und in Duisburg 50,93 (49,84)%. Entsprechend hoch liegt in Duisburg der Aktienanteil (49,07%), der in Bielefeld 20,95% und in Bochum 4,8% erreicht.

Auf der Passivseite der Bilanz decken die Kundeneinlagen bei der Sparkasse Bochum einen Anteil von 79,11 (76,98)% an der Bilanzsumme ab. Dabei geht das stärkere Gewicht ausschließlich auf die anderen Verbindlichkeiten zurück, die ihrerseits einen Anteil von 46,70 (44,57)% an der Bilanzsumme erreichen. In absoluten Zahlen sind die anderen Verbindlichkeiten bei der Sparkasse Bochum um 8,76 auf 2,508 Mrd. Euro gestiegen. Zum Vergleich: In Bielefeld erreichen die anderen Verbindlichkeiten einen Anteil von 41,47% an der Bilanzsumme, in Duisburg 30,11%.

In ihrem Prognosebericht für das laufende Jahr geht die Sparkasse Bochum beim Zinsüberschuss von einer Verringerung auf 2,25% der durchschnittlichen Bilanzsumme beziehungsweise in absoluten Werten von 124,8 Mill. Euro aus. Auch für das Jahr 2008 erwartet sie ein Zinsergebnis in ähnlicher Größenordnung.

Dieser Prognose liegt die Annahme eines in den beiden Jahren geringfügig steigenden Zinsniveaus zugrunde, ein stärkerer Zinsanstieg, so die Anmerkung, würde die Ertragslage negativ beeinflussen. Nach den hauseigenen Analysen hätte eine von einigen Experten erwartete einprozentige Erhöhung des allgemeinen Zinsniveaus einen Rückgang der Zinsspanne von 0,07 Prozentpunkten auf 2,18% zur Folge. Eine Verringerung des Zinsniveaus würde das Zinsergebnis entsprechend positiv beeinflussen.

Beim Provisionsüberschuss erwartet die Sparkasse im Hinblick auf die geplante Ausweitung im Versicherungsgeschäft eine Steigerung auf 28,0 Mill. Euro bis zum Jahr 2007. Die Verwaltungsaufwendungen werden den Planungen nach auf 90,0 Mill. Euro im Jahr 2007 steigen, wobei die prognostizierte Erhöhung des Verwaltungsaufwandes im Wesentlichen eine Steigerung des Personalaufwandes einkalkuliert.

Ihre Gesamtaufwandsquote und die Personalaufwandsquote will die Sparkasse bis zum Jahr 2007 auf 58,0% beziehungsweise 36,7% begrenzen. Im Jahr 2008 wird eine Stagnation der Aufwandsquoten erwartet. Für das Jahr 2007 wird ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 1,17% der Durchschnittsbilanzsumme beziehungsweise 65,2 Mill. Euro und für das Jahr 2008 von 1,20% beziehungsweise 68,0 Mill. Euro prognostiziert, wobei diese Vorhersage im Wesentlichen von der Zinsentwicklung abhängig gemacht wird.

Das Bewertungsergebnis im Wertpapiergeschäft wird durch die von der Sparkasse erwartete geringe Erhöhung des Zinsniveaus in den Jahren 2007 und 2008 nur unwesentlich beeinflusst. Ein stärkerer Anstieg des Zinsniveaus würde entsprechend die Zinsspanne deutlich belasten und hätte auf die Kurswerte der festverzinslichen Wertpapiere einen negativen Einfluss, wobei laut Sparkasse durch zeitnahe Verkäufe von Überparianleihen Kursgewinne gesichert werden könnten.

Nach heutigem Stand sieht die Sparkasse ihre Ertragslage weder durch ihre Kreditengagements nennenswert belastet noch erwartet sie außerordentliche Erträge und Aufwendungen in größerem Ausmaß. Als Jahresüberschuss nach Steuern werden für das laufende Jahr 18,9 Mill. Euro angepeilt und für das kommende Jahr 19,0 Mill. Euro.

Personalien: Verwaltungsrat: Dr. Ottilie Scholz (Vorsitzende), Herbert Kastner (erster Stellvertreter), Roland Mitschke (zweiter Stellvertreter); Vorstand: Volker Goldmann (Vorsitzender), Karl Jochem Kretschmer (stellvertretender Vorsitzender), Jürgen Hohmann

Sparkasse Bielefeld

Deutlicher Anstieg der laufenden Erträge - rückläufiger Zinssaldo - Provisionsüberschuss um 3,4% über Vorjahresniveau - Verwaltungsaufwand um 2,3% zurückgeführt - höhere Wertberichtigungen auf den eigenen Wertpapierbestand - Aufstockung des Wertpapierbestands um gut 13% - verhaltener Ausblick auf die Ergebnisse des laufenden Jahres - enttäuschte Erwartungen im Kundenkreditgeschäft

In der aktuellen Rangliste des DSGV wird die Sparkasse Bielefeld mit ihrer Bilanzsumme von 5,289 (5,266) Mrd. Euro an 35. Stelle geführt. Über die Eckdaten der Geschäftsentwicklung im Geschäftsjahr 2006 (siehe ZfgK 5-2007) ist ebenso wie bei der Sparkasse Bochum (ZfgK 3-2007) schon berichtet worden. Die folgenden Ausführungen gehen deshalb nur knapp auf die Ergebnis- und Bilanzstruktur des Berichtsjahres 2006 ein und vermitteln dann einen Eindruck von dem bisherigen Geschäftsverlauf 2007 und den Erwartungen für den Rest des Jahres 2007, wie ihn die Sparkasse Bielefeld Ende Juni gegeben hat.

Dass die Sparkasse Bielefeld im Geschäftsjahr 2006 eine Steigerung des Zinsüberschusses um 1,2% auf 133,41 Euro zeigen kann, verdankt sie bei rückläufigem Zinssaldo (minus 4,4% auf 118,96 Mill. Euro) dem deutlichen Anstieg der laufenden Erträge um gleich 7,09 Mill. Euro auf 14,45 Mill. Euro. Belastend auf das Zinsergebnis, so erläutert die Sparkasse die Entwicklung des Zinssaldos, wirkten sich neben den erwarteten Erfolgsverminderungen durch die Wiederanlagen und -ausleihungen auslaufender Zinsvereinbarungen auf niedrigerem Zinsniveau auch Strukturveränderungen wie verminderte Kontokorrentbestände und Umschichtungen aus niedrig verzinsten Normalspareinlagen in hochverzinsliche Anlagen (insbesondere Inhaberschuldverschreibungen) aus.

Unter Berücksichtigung des um 3,4% auf 32,14 Mill. Euro gestiegenen Provisionsüberschusses weist der Rohertrag der Sparkasse eine Steigerung um 1,7% auf 165,55 Mill. Euro auf. Geringer als im Vorjahr fallen sowohl die Personalkosten (minus 2,9% auf 68,05 Mill. Euro) als auch die Sachkosten (minus 3,6% auf 24,14 Mill. Euro aus). Als wesentliche Ursachen nennt das Institut den Wegfall der belastenden Neubewertungen der Pensionsrückstellungen aus dem Vorjahr sowie geringere EDV-Kosten. Als Teilbetriebsergebnis ergeben sich somit 66,85 Mill. Euro, eine Steigerung um 8,1% beziehungsweise knapp 5 Mill. Euro.

Den Anstieg der Risikovorsorge um 25,0% auf 41,81 Mill. Euro führt die Sparkasse maßgeblich auf die Entwicklung des Zinsniveaus zurück. Während die Risikolage im Kreditgeschäft anhaltend entspannt ausgefallen sei, habe es deutlich höhere Wertberichtigungen auf den eigenen Wertpapierbestand gegeben. Im Betriebsergebnis vor Steuern schlägt sich der gestiegene Aufwand aus Bewertung und Risikovorsorge in einem Rückgang um 13,7% auf 26,95 Mill. Euro nieder. Das führt unter Berücksichtigung der rückläufigen Steuerposition (minus 3,4% auf 15,77 Mill. Euro) zu einem Jahresüberschuss von 11,18 Mill. Euro, der damit um 25% niedriger ausfällt als im Vorjahr. Vorweg wurden davon 8,9 Mill. Euro der Sicherheitsrücklage zugeführt, und weitere 2,2 Mill. Euro werden an die kreisfreie Stadt Bielefeld als Träger ausgeschüttet.

Der Blick auf die Bilanzstruktur der Sparkasse Bielefeld zeigt auf der Aktivseite einen Anteil von 66,98 (67,31)% der Kundenforderungen. Der Anstieg des Gewichtes der Wertpapieranlagen auf 21,48 (19,07)% der Bilanzsumme zeigt sich in absoluten Zahlen an dem Anstieg des Gesamtbestands der Wertpapieranlagen um 13,09% auf 1,136 Mrd. Euro. Dieser entfällt überwiegend auf festverzinsliche Werte (plus 16,25% auf 897,81 Mill. Euro) und zu einem geringeren Teil auf Aktien (plus 7,31% auf 237,98 Mill. Euro). Damit haben Festverzinsliche einen Anteil von 79,05 (76,9)% am gesamten Wertpapierbestand und Aktien 20,95 (22,08)%.

Auf der Passivseite der Bilanz dominieren mit einem Anteil von 73,67 (75,07)% an der Bilanzsumme die Kundeneinlagen, wobei davon wiederum ein Anteil von 32,2 (32,92)% an der Bilanzsumme auf Spareinlagen und 41,47 (42,15)% auf andere Verbindlichkeiten entfällt.

Ende Juni 2007 hat die Sparkasse Bielefeld über die wichtigsten Tendenzen ihrer Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2007 informiert. Der anhaltende Preis- und Konditionenwettbewerb mit seinem

Margendruck, eine Zinsstruktur, die praktisch keinerlei Fristentransformationsgeschäfte zulässt und unerfüllte Erwartungen im Firmenkreditgeschäft werden demnach als aktuelle Entwicklungen des laufenden Jahres gesehen. Zwar erwartet man mit Blick auf das eigene Haus ein besseres Geschäftsergebnis 2007 als der Schnitt der westfälisch-lippischen Sparkassen, jedoch werden Rückgänge gegenüber den Vorjahren nicht ausgeschlossen.

Als wesentlicher Hintergrund für die aktuelle Entwicklung wird der seit Jahren rückläufige Zinsüberschuss genannt, der einen wesentlichen Beitrag zum Jahresergebnis der Sparkasse liefert und der nicht vollständig durch Mehrerträge zum Beispiel im Provisionsgeschäft oder Kostensenkungen kompensiert werden kann. Stand Jahresmitte wird deshalb für das Jahr 2007 mit einem um etwa 10 Prozent geringeren Jahresergebnis vor Bewertung gerechnet. Und in

Konsequenz dieser Entwicklung geht die Sparkasse davon aus, dass auch das Vorjahresergebnis bei der Cost Income Ratio von 58,6 Prozent nicht ganz erreicht wird. Während die Sparkasse Bielefeld beim Kreditgeschäft von einem moderaten Bewertungsergebnis ausgeht, erwartet sie angesichts des steigenden Zinsniveaus im Wertpapiergeschäft für das laufen-de Geschäftsjahr noch einmal einen erhöhten Wertberichtigungsbedarf, der

sich auch im Ergebnis nach Bewertung widerspiegeln dürfte. Die durchschnittliche Bilanzsumme (DBS) werde sich aus heutiger Sicht im Vergleich zum Vorjahr um etwa 0,5 Prozent erhöhen und da-mit im Rahmen der Planungen (2007: 5,618 Mrd. Euro; 2006: 5,590 Mrd. Euro) bewegen.

Beim Blick auf die einzelnen Geschäftsfelder skizziert die Sparkasse folgende aktuelle Tendenzen: Im Geschäftsfeld Kapitalanleger und Privatkunden wird nach "erheblichen Investitionen" in den Privatkundenmarkt, die sich auch im zweiten Halbjahr fortsetzen sollen, mit einer Behauptung der Marktposition im Wettbewerb um Kundeneinlagen gerechnet. Das Institut erwähnt in diesem Zusammenhang ausdrücklich die gute Resonanz auf die sogenannten Leuchtturmangebote. Im Fondsgeschäft spricht die Sparkasse im ersten Halbjahr 2007 von einer deutlichen Ausweitung ihres Absatzes von Deka-Produkten. Und auf den Geld- und Wertpapiermärkten registriert sie eine Tendenz, die sie mit "Renaissance der klassischen Zins-Produkte" umschreibt. Angesichts der volatilen Aktienmärkte verzeichnete die Sparkasse 2007 in den ersten sechs Monaten per saldo einen deutlichen Überhang der Aktienverkäufe.

Im Geschäftsfeld Altersvorsorge meldet die Sparkasse Bielefeld (etwa durch das zeitlich befristete Angebot der "Volksrente" zum Jahresanfang) gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres eine deutliche Absatzsteigerung. Die Umsetzung der EU-Versicherungsvermittlerrichtlinie und der MiFID werden als Chance gewertet, die Ausrichtung des eigenen Geschäftsmodells auf Beratungsqualität stärker als bisher herauszustellen und sich damit von Mitbewerbern abzuheben.

Im Kundenkreditgeschäft bescheinigt die Sparkasse den Unternehmenskunden eine gute Verfassung mit optimistischer Grundstimmung, gut gefüllten Auftragsbüchern und Investitionsbereitschaft bis hin zu mehr Personaleinsatz. Aber gerade dank der guten Geschäftsentwicklung und der Thesaurierung von Gewinnen in den Vorjahren sieht sie viele Unternehmen derzeit in der Lage, Investitionen in Betriebsmittel und Anlagen aus dem Cash-Flow zu finanzieren. Gleichzeitig versetze die gute Ertragssituation viele Firmenkunden in die Lage, Altkredite zu tilgen und bei der Neuaufnahme von Krediten aus einer Position der Stärke mit den Kapitalgebern zu verhandeln.

Diese Marktlage habe im ersten Halbjahr 2007 auch bei der Sparkasse Bielefeld die Neubewilligungen von Unternehmenskrediten nicht in dem Maß wachsen lassen, wie man dies angesichts der guten Konjunktur auf den ersten Blick vermuten könnte. Darüber hinaus bestehe ein nicht unerheblicher Druck auf die Kreditbestände, denn die Höhe der Tilgungsrückflüsse übersteige die der Neuvalutierungen. Im Ergebnis rechnet die Sparkasse im zweiten Halbjahr auch bei einer stärkeren Belebung des gewerblichen Kreditgeschäftes für das Gesamtjahr 2007 nicht mit einer Ausweitung der Kreditvolumina und -zusagen gegenüber dem Vorjahr.

Bei privaten Immobilienkrediten stellt die Sparkasse allmählich zwar das Durchschreiten der Talsohle fest, aber der gewerbliche Wohnungsbau entwickelt sich schwächer als im Vorjahr, sodass für den gesamten Bereich der Immobilienfinanzierungen für das Jahr 2007 mit einer lediglich leichten Ausweitung der Kreditzusagen gerechnet wird. Die Sparkasse beschäftigt zur Mitte des laufenden Jahres 1 474 Mitarbeiter (31.12.2006: 1 524), darunter 55 Auszubildende. Zum 1. August 2007 haben weitere 29 eine Ausbildung zum Bankkaufmann begonnen.

Personalien: Verwaltungsrat: Eberhard David (Vorsitzender), Dr. Rainer Wend (Erster Stellvertreter), Rainer Lux (Zweiter Stellvertreter); Vorstand: Hans-Georg Vogt (Vorsitzender), Dr. Dieter Brand (stellvertretender Vorsitzender), Michael Fröhlich, Hagen Reuning

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