Immobilien an Börse und Kapitalmarkt Ausgabe 11/2015

Dimax versus Dax Quelle: Bankhaus Ellwanger & Geiger

Tendenz

Nur kurzfristig sorgte der Crash am Bondmarkt für Kursverluste bei den deutschen Aktien. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe hat sich vom 17. April bis zum 7. Mai praktisch verzehnfacht. Beim Blick auf die nackten Zahlen ist der Grund zu sehen, warum die Aktien relativ gelassen reagiert haben. Die Zinsen sind nur auf magere 0,76 Prozent gestiegen. Die prozentuale Veränderung ist aber erschreckend. Für eine gewisse Beruhigung sorgte die EZB. Sie hatte angekündigt, in den nächsten Monaten die vorgesehenen Anleihekäufe vorzuziehen und dafür in der Urlaubszeit kürzer zu treten. Dies sorgte für eine Beruhigung bei den Aktien und Anleihen. Bei den Immobilienaktien ist eine zunehmende Volatilität zu verzeichnen, da sie wegen ihren guten Dividendenrenditen mit den Zinsen an den Anleihemärkten korrelieren. Die von den deutschen Immobilienunternehmen vorgelegten Berichte über das erste Quartal entsprachen überwiegend den Analystenerwartungen oder fielen sogar besser aus. Ein weiterhin positiver Treiber sind die sinkenden Finanzierungskosten. Die von einigen Firmen vorgenommenen Bewertungsanhebungen für ihre Portfolios werden dabei erstaunlicherweise wenig hinterfragt. Es wäre unpassend, wenn die Hochschreibung nur vom zinsgetriebenen niedrigen Diskontierungsfaktor kommt. Ansonsten sind die Analysten für viele Titel positiv gestimmt, zu den Favoriten im Sektor gehören für Berenberg die Deutsche Office, VIB Vermögen, LEG und Adler Real Estate. ber

Kaufen, Halten, Verkaufen

LEG wird optimistischer

Die Deutsche Bank vernimmt von der LEG optimistischere Töne. Das externe Wachstum scheint wieder an Momentum zu gewinnen. Die Gesellschaft gab den Erwerb von 800 Wohneinheiten an und der Kauf von 2 500 weiteren steht kurz vor dem Abschluss. Auf Basis eines aktuellen LTV von 47 Prozent - bei einer Zielgröße von 50 bis 55 Prozent - hat die Gesellschaft aus Sicht der Deutschen Bank die Chance, über 5 000 weitere Einheiten zu akquirieren. Bei einem Kursziel von 88 Euro empfehlen die Analysten die Aktien der LEG zum Kauf.

VIB liefert gutes Ergebnis

Im ersten Quartal hat VIB Vermögen einen über den Erwartungen des Bankhauses Lampe liegenden Funds from Operations (FFO) sowie Bewertungsgewinne in Höhe von 0,95 Millionen Euro ausgewiesen. Die FFO profitierten hierbei vor allem von den niedrigeren Kosten. Auf Basis der Ergebnisse behalten die Analysten ihre Kaufempfehlung bei und nennen ein Kursziel von 19,50 Euro.

Berenberg für Euroshop zuversichtlich

Die Analysten von Berenberg halten an ihrer Kaufempfehlung für Deutsche Euroshop fest, das Kursziel liegt unverändert bei 50 Euro. Die Firma hat das erwartete Quartalsergebnis abgeliefert. Dies gibt Zuversicht, dass die kommunizierten Jahresziele erreicht werden können. Die angekündigte Erweiterung des Phönix-Centers in Hamburg wird positiv gewürdigt. Im aktuell volatilen Umfeld zeichnet sich die Deutsche Euroshop durch einen relativ hohen Grad an Prognosesicherheit und Widerstandskraft aus. Interessant wird aus Sicht von Berenberg sein, ob mit dem CEO Wechsel am 1. Juli 2015 eine Änderung der Konzernstrategie verbunden ist.

Deutsche Wohnen überrascht positiv

Positiv überrascht ist Morgan Stanley von der Entscheidung der Deutsche Wohnen, den Erlös der angekündigten Kapitalerhöhung für die Ausweitung des Engagements in Berlin und zur Reduzierung der Refinanzierungskosten auf unter zwei Prozent zu verwenden. Vom Erlös sind 500 Millionen Euro für den Kauf von Wohnungen und 300 Millionen Euro zur Rückzahlung eines teuren Kredits vorgesehen. Des Weiteren sollen 2018 und 2019 fällige Verbindlichkeiten abgelöst werden. Dadurch können die Refinanzierungskosten auf unter zwei Prozent gesenkt und der LTV auf unter 45 Prozent reduziert werden. Morgan Stanley hält den Sektor für "attraktiv" und empfiehlt eine "Übergewichtung" der Aktie.

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