Rückläufige Wohnungsbaugenehmigungen: Kritik aus der Immobilienbranche

Im Jahr 2017 wurden in Deutschland 7,3 % oder 27.300 weniger Baugenehmigungen von Wohnungen insgesamt erteilt als im Jahr 2016. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, war damit die Zahl der genehmigten Wohnungen erstmals seit 2008 niedriger als im jeweiligen Vorjahr. Von 2008 bis 2016 waren die Zahlen kontinuierlich gestiegen. Insgesamt wurde im Jahr 2017 der Bau von 348.100 Wohnungen genehmigt. Darunter fallen alle Genehmigungen für Baumaßnahmen zur Erstellung neuer sowie an bestehenden Wohn- und Nichtwohngebäuden. 

Die Reaktionen der Immobilienverbände folgten auf den Fuß: „Der Einbruch der Baugenehmigungszahlen lässt befürchten: Wohnraum wird künftig noch knapper und die Schlangen bei den Wohnungsbesichtigungen noch länger. Jetzt brauchen wir Taten statt Worte – und zwar auf allen politischen Ebenen", forderte etwa BFW-Präsident Andreas Ibel.

Axel Gedaschko, Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, erklärte:  „Die sinkenden Baugenehmigungszahlen sind das Ergebnis der vom GdW immer wieder beschriebenen Engpässe: Zu wenig Grundstücke, zu wenig Planungs- und Genehmigungskapazitäten und vielfach erschöpfte Kapazitäten am Bau. Hier müssen Kommunen, Länder und die gerade vereidigte neue Bundesregierung jetzt dringend ansetzen. Sonst wird der Mangel an bezahlbarem Wohnraum in vielen Großstädten zum größten sozialen Problem der nächsten Jahre werden."

Dr. Andreas Mattner, Präsident des ZIA Zentraler Immobilien Ausschuss, meinte: „Diese insgesamt ernüchternden Zahlen müssen die Politik aufhorchen lassen. Wir brauchen mehr Mut auf Seiten der Politik. Wir haben jetzt endlich das Kabinett, das sich dieser Fehlentwicklung mit den richtigen Maßnahmen annehmen kann. Dazu zählen vor allem die schnelle Umsetzung der Baulandoffensive, schnellere Grundstücksvergaben, Baugenehmigungsverfahren und neue Anreize für den Wohnungs- und Nichtwohnungsbau.“

Noch keine Bewertungen vorhanden


X